ADAC Studie zum Kraftstoffmarkt / Mehr Markttransparenz stärkt den Wettbewerb / 40 Prozent der Autofahrer vergleichen Preise vor dem Tanken nicht
Geschrieben am 15-05-2012 |
München (ots) - Der ADAC fordert das Bundeskartellamt auf,
konsequent und verschärft gegen die Behinderungen freier
Kraftstoffanbieter durch die großen Markenanbieter auf den
Raffineriemärkten vorzugehen. "Die Benachteiligung freier Tankstellen
muss ein Ende haben", so ADAC Präsident Peter Meyer anlässlich der
Vorstellung einer vom Automobilclub beim Düsseldorfer Institut für
Wettbewerbsökonomie in Auftrag gegebenen Studie zum Kraftstoffmarkt.
"Wie sonst sollen die Freien ihrer Rolle auf dem Kraftstoffmarkt
gerecht werden und den Autofahrern Kraftstoff zu niedrigeren Preisen
anbieten", so Meyer weiter.
Auch die Autofahrer könnten laut ADAC den Preiswettbewerb viel
stärker zu ihren Gunsten beeinflussen. Wie eine im Rahmen der Studie
durchgeführte repräsentative Befragung ergab, vergleichen 41 Prozent
der Autofahrer nie oder nur selten die Kraftstoffpreise vor dem
Tanken. Rund 43 Prozent tanken erst dann, wenn der Tank leer ist und
40 Prozent steuern sogar immer dieselbe Tankstelle an. Peter Meyer:
"Die Preise steigen und sinken mehrfach am Tag um bis zu 10 Cent. Wer
clever tankt, kann so pro Tankfüllung einige Euro einsparen und
gleichzeitig Druck auf die teuren Tankstellen ausüben: Wenn mehr
Autofahrer stets bei günstigen Gelegenheiten tanken oder häufiger
freie Tankstellen anfahren, würde das den Wettbewerb stärker
ankurbeln."
Damit sich die Autofahrer laufend über aktuelle Preisbewegungen an
den Tankstellen informieren können, fordert der Club zudem den
gezielten Ausbau der Online-Preisinformationssysteme. "Auch die von
der Bundesregierung beschlossene Markttransparenzstelle sollte in
erster Linie dem Zweck dienen, den Autofahrer über die Preise in
seiner Umgebung zu informieren. Wenn dies zudem die Position des
Kartellamtes bei der Verfolgung von Wettbewerbsmissbräuchen stärkt,
dann ist das zu begrüßen", so der ADAC Präsident.
Preisregulierungs-Modelle wie in Österreich oder Australien lehnt
der ADAC ab. So konnte auch die jetzt vorgelegte Studie durch diese
Modelle zwar eine Reduzierung der Preisbewegungen feststellen, aber
keine positive Wirkung auf das Preisniveau. Vielmehr besteht die
Gefahr von Preissteigerungen zuungunsten der Verbraucher als direkte
Folge der Regulierung.
Pressekontakt:
ADAC Öffentlichkeitsarbeit
Externe Kommunikation
Andreas Hölzel
Tel.: +49 (0)89 7676 5387
E-Mail: andreas.hoelzel@adac.de
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