Weser-Kurier: Kommentar zur Ministerpräsidentenwahl in Kiel
Geschrieben am 12-06-2012 |
Bremen (ots) - Wieder gab es eine Panne, doch diesmal erwischte es
nicht den Kandidaten, diesmal war der NDR dran. Kein Bild, kein Ton
aus dem Kieler Landeshaus, hieß es nur 13 Minuten nach Beginn der
Live-Übertragung von der Wahl des neuen schleswig-holsteinischen
Ministerpräsidenten Torsten Albig. Ein technischer Defekt am
Übertragungswagen hatte verhindert, dass die so reibungslos
verlaufene Abstimmung zeitgleich im Fernsehen zu verfolgen war. Und
während der NDR seine Zuschauer mit Landschaftsbildern vertröstete,
war der SPD-Kandidat längst gewählt - gleich im ersten Wahlgang. Der
"Heide-Mörder" von 2005, obwohl immer noch nicht gefasst, hatte
diesmal nicht zugeschlagen. Damit war die wahlweise Dänen- oder
Schleswig-Holstein-Ampel genannte rot-grün-blaue Koalition perfekt,
die schon vor sieben Jahren das Land hätte regieren sollen. Heide
Simonis, das Opfer von damals, war gestern wahrscheinlich nervöser
als der nun ins Ministerpräsidentenamt gewählte Albig. Ohnehin wird
dem gebürtigen Bremer, der eine steile Karriere in der SPD hingelegt
hat, ja viel Pragmatismus nachgesagt. Nun muss er beweisen, dass er
nicht nur die Stadt Kiel, sondern das gesamte Land zwischen Nord- und
Ostsee führen kann. Zuzutrauen ist Albig das, schließlich hat er
bereits viel Erfahrung im Umgang mit Verwaltungsbehörden und
Ministerien. Und Albig gilt als fair. Ob im Umgang mit dem
politischen Gegner oder mit parteiinternen Rivalen - nie hat er
bisher verbrannte Erde hinterlassen. Auch der Zuschnitt seines
Kabinetts lässt sein taktisches Geschick erkennen. Das
Justizministerium für den erstmals mitregierenden Südschleswigschen
Wählerband SSW, Finanzen und Energie für die Grünen - Albig zeigt
sich generös im Umgang mit seinen Koalitionspartnern. So könnte es
ihm durchaus gelingen, selbst mit der knappen Einstimmen-Mehrheit
solide regieren zu können. Und dann und wann auch auf Unterstützung
der Piraten zu hoffen, denn schließlich erhielt er wohl auch von
ihnen einen Vertrauensvorschuss. Kein schlechter Start.
Pressekontakt:
Weser-Kurier
Produzierender Chefredakteur
Telefon: +49(0)421 3671 3200
chefredaktion@Weser-Kurier.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
400874
weitere Artikel:
- Schwäbische Zeitung: Kultur des Selbstmitleids - Leitartikel Leutkirch (ots) - Ursula von der Leyen will die Arbeitnehmer vor
ständiger Erreichbarkeit schützen. Damit spricht die fürsorgliche
Arbeitsministerin vielen aus der Seele. Sicherlich hat sie recht,
dass es der Erholung nicht eben zuträglich ist, im Gasthaus, Kino
oder Bett die Mails vom Chef zu lesen. Die Aus-Taste ist der
wichtigste Knopf am Telefon.
In Wahrheit geht es aber nicht ums Handy, sondern um die
Einstellung zur Arbeit generell. Der Eifer, mit dem viele
Arbeitnehmer derzeit Belege suchen, dass sie so viel und so hart mehr...
- Rheinische Post: Grüne fordern gemeinsamen Schuldentilgungsfonds der Euro-Staaten/ Künast: "Sparen alleine reicht aber nicht" Düsseldorf (ots) - Die Grünen haben die Bundesregierung
aufgefordert, ihren Widerstand gegen einen gemeinsamen
Altschuldentilgungsfonds der Euro-Staaten aufzugeben. "Wir halten
einen Altschuldentilgungsfonds für dringend erforderlich, um den
Zinsdruck zu senken, dem einige Länder ausgesetzt sind. An dieser
Stelle hat sich die Regierung bislang kein Stück bewegt und schiebt
rechtliche Bedenken vor", sagte Grünen-Fraktionschefin Renate Künast
der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Mittwochausgabe).
Der Altschuldentilgungsfonds mehr...
- Rheinische Post: Regierung betont Mitverantwortung der Opposition bei Fiskalpakt-Verhandlung Düsseldorf (ots) - Führende Politiker von Union und FDP haben vor
den Fiskalpakt-Verhandlungen an die Mitverantwortung der Opposition
für die Lösung der Euro-Krise appelliert. "Wichtig ist, dass es
grundsätzlich zu einer Einigung mit der Opposition kommt - das muss
aber nicht zwingend heute sein", sagte die Chefin der
CSU-Landesgruppe, Gerda Hasselfeldt, der in Düsseldorf erscheinenden
"Rheinischen Post" (Mittwochausgabe). "Ich bin jedoch zuversichtlich,
dass sich die Opposition ihrer Verantwortung bewusst ist. Deutschland
ist Vorreiter mehr...
- Stuttgarter Nachrichten: Kommentar zur Finanztransaktionssteuer Stuttgart (ots) - Wetten, dass es die Geldwirtschaft am wenigsten
treffen wird? Es ist abzusehen, dass sie zumindest einen Teil ihrer
Mehrkosten an ihre Kunden weitergeben wird. Deshalb verlangt die FDP
Einschränkungen zuhauf zur Schonung der Kleinsparer. Auch das hat
hohen Propagandawert, klingt schließlich nach Gerechtigkeit. Eine
Steuer mit vielen Ausnahmen ist aber ohne teuren Zusatzaufwand der
Behörden nicht zu haben. Zudem stammt auch das Geld, mit dem
Finanzkonzerne spekulieren, nicht zuletzt von Riester-Sparern und
Versicherungskunden. mehr...
- Mitteldeutsche Zeitung: Linkspartei
Jelpke fordert Ablösung Gysis nach der Wahl 2013 Halle (ots) - Die Bundestagsabgeordnete Ulla Jelpke (Linke) hat
die Ablösung des Fraktionsvorsitzenden Gregor Gysi nach der
Bundestagswahl 2013 gefordert. Das berichtet die in Halle
erscheinende "Mitteldeutsche Zeitung" (Online-Ausgabe). "Es wäre ein
Fehler, das Fass jetzt aufzumachen", sagte sie dem Blatt zufolge am
Rande der Fraktionssitzung am Dienstag. "Aber danach muss es
passieren." Dann müsse die stellvertretende Fraktionsvorsitzende
Sahra Wagenknecht Gysi ablösen. Jelpke gehört dem linken Parteiflügel
an und ist mit Gysi mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|