Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar
Verhandlungen um den Fiskalpakt
Frische Luft ist nötig
ALEXANDRA JACOBSON, BERLIN
Geschrieben am 13-06-2012 |
Bielefeld (ots) - Schwarz-Gelb hat die Verhandlungen mit der
Opposition über die Euro-Rettung nicht bewusst geplant. Die Gespräche
sind nötig geworden, weil der Fiskalpakt eine Änderung des
Grundgesetzes und somit eine Zweidrittelmehrheit in Bundestag und
Bundesrat erfordert. Was sich also fast zufällig ergeben hat, erweist
sich als Glücksfall. Denn das Ringen um den richtigen Weg wird nun
durch neue Ideen bereichert. Anders als die Linke, die sich wie so
oft auf ein kärgliches "Nicht mit uns" zurückzieht, liefern SPD und
Grüne konstruktive Vorschläge. Gezielte Investitionsprogramme gegen
die Jugendarbeitslosigkeit in den Krisenstaaten, ein Schnellverfahren
bei der Einführung einer Finanztransaktionssteuer, vielleicht sogar
ein Schuldentilgungsfonds: Auf einmal scheint vieles möglich. Es ist
so, als habe jemand ein Fenster geöffnet. Frische Luft ist dringend
nötig. Angela Merkels Krisenmanagement hat zwar bislang Deutschland
vor größeren Verwerfungen bewahrt, aber die Kanzlerin hat das Problem
nicht in den Griff bekommen. Die Eurokrise zieht immer größere
Kreise. Jüngstes Beispiel ist der Zusammenbruch des spanischen
Bankensektors. Der deutsche Ruf nach Haushaltsdisziplin und
Strukturreformen ist wichtig. Aber er allein löst die Krise nicht.
Merkel hat zwar recht, dass es das eine Allheilmittel nicht gibt und
auch niemals geben wird. Aber der Instrumentenkasten bedarf trotzdem
einer Erweiterung. Auch in Deutschland gab es während der Finanzkrise
2008 nicht nur die Milliarden-Euro-Infusion für die Pleitebanken,
sondern auch Konjunkturpakete mit Investitionsspritzen und Programme
wie die Abwrackprämie zur Ankurbelung des Wachstums. Damals ging die
Regierung vielschichtig und erfindungsreich vor. Mehr Phantasie ist
auch jetzt wieder gefragt. Es geht schließlich um die Zukunft der
Europäischen Union.
Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
401117
weitere Artikel:
- Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar
Atomkonzerne wollen Schadenersatz
Unverschämt
DIRK MÜLLER Bielefeld (ots) - Ohne das Streben nach möglichst viel Gewinn
würde er nicht funktionieren, der Kapitalismus. Logisch, dass die
vier großen Energiekonzerne versuchen, durch den Atomausstieg ihnen
entgangene Profite auf anderem Wege, nun juristisch, wieder
einzuspielen. Dass sie die Chance dazu wittern, liegt auch an der
energiepolitischen Irrfahrt der Regierung Merkel, die den unter
Rot-Grün schon vereinbarten Atomausstieg durch eine
Laufzeitverlängerung ersetzte und erst unter dem Schock des
Fukushima-GAUs die Notbremse zog. Dennoch: mehr...
- Neues Deutschland: SPD-Spitze bei Hollande: Peinliches Trio Berlin (ots) - »Von Hollande lernen, heißt siegen lernen«, wäre
ein den derzeitigen politischen Machtverhältnissen in Deutschland
entsprechendes Motto für den Abstecher der SPD-Schwergewichte nach
Paris gewesen. Doch Frank-Walter Steinmeier, Peer Steinbrück und
Sigmar Gabriel wollen nicht lernen, sie meinen belehren zu können. Zu
»politischen Gesprächen«, wie es aus dem Willy-Brandt-Haus hieß, sei
das Führungstrio zum französischen Präsidenten François Hollande
gereist. Gleich nach den Verhandlungen im Kanzleramt über die
Finanztransaktionssteuer mehr...
- "DER STANDARD"-Kommentar: "Stögers unmögliche Möglichkeiten"
von Andrea Heigl Der Gesundheitsminister ist bei Reformen realpolitisch
verblüffend weit gekommen - Ausgabe vom 14.6.2012
Wien (ots) - Wenn in heimischen Zeitungen über eine Umbildung des
roten Teils der Regierung spekuliert wird, dann ist ein Name immer
dabei: jener von Gesundheitsminister Alois Stöger. Und mit der Wiener
Gesundheitsstadträtin Sonja Wehsely - so lautet der zweite Teil des
Stehsatzes - stünde auch schon eine mögliche Nachfolgerin in den
Startlöchern. Es kann gut sein, dass Wehselys politische Karriere
nicht im Wiener Rathaus endet; mehr...
- Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Atomausstieg Bielefeld (ots) - Auf den ersten Blick ist die Sache klar. Das
Parlament hat auf Antrag der Regierung die Laufzeiten der
Atomkraftwerke verkürzt. Den Schaden haben die deutschen
Energiekonzerne, die jedoch für die Ursache - die nukleare
Katastrophe von Fukushima - nicht verantwortlich sind. Klar, dass die
Vorstände nun Schadensersatz fordern. Täten sie es nicht, könnten sie
selbst von ihren Aktionären in Regress genommen werden. Doch um die
Frage ausgewogen zu bewerten, lohnen in diesem Fall ein zweiter,
dritter und sogar ein vierter mehr...
- Rheinische Post: Netanjahus Fehler Düsseldorf (ots) - Ein Kommentar von Matthias Beermann:
Der Vorfall liegt schon mehr als zwei Jahre zurück: Am 31. Mai
2010 waren neun Türken an Bord des türkischen Kreuzfahrtschiffes
"Mavi Marmara" von israelischen Soldaten getötet worden, als Hunderte
pro-palästinensische Aktivisten versuchten, trotz aller Warnungen
eine von Israel verhängte Seeblockade vor dem Gazastreifen zu
durchbrechen. Die israelische Armee konnte später mit Videoaufnahmen
belegen, dass die Soldaten erst schossen, als sie brutal angegriffen
wurden. Aber mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|