Rheinische Post: Bank in der Krise
Geschrieben am 31-07-2012 |
Düsseldorf (ots) - Kommmentar von Georg Winters
Die Bankbranche hat in den vergangenen Jahren viel Vertrauen
verspielt. Die besonders schwarzen Schafe der Branche haben sich
entgegen jedem Leistungsgedanken auch dann noch mit Boni überhäuft,
wenn ihr Versagen unübersehbar war. Solche Vergütungs-Automatismen
sind bei Fehlleistungen ein Skandal und nur nachzuvollziehen, wenn
man wie die Deutsche Bank über Jahre hinweg Milliarden über
Milliarden durch das Investmentbanking verdient und der Eigentümer
der Bank auch davon profitiert. Maßgebliche Mitarbeiter an solchen
Gewinnen zu beteiligen, ist ein legitimer Leistungsanreiz. Über die
Höhe kann man immer streiten. Aber die großen Zeiten sind erst einmal
vorbei. Auch die Deutsche Bank, die sich dem lange widersetzt hat,
wird den Wandel im Bankgeschäft spüren.Die Schuldenkrise ist
nachhaltig, und es wird dauern, bis das Vertrauen von Investoren
dauerhaft zurückkehrt und das Geschäft an den Kapitalmärkten so
rentabel ist, wie es sich Investoren wünschen. Darauf muss die Bank
reagieren. Sie hat es viel später getan als andere große Geldhäuser,
und das passt in die bislang zögerliche Haltung des neuen
Führungsduos. Anshu Jain und Jürgen Fitschen haben ihren Start nach
der Ära Ackermann verpatzt.
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Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2621
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