Allg. Zeitung Mainz: Kein Weg zurück / Kommentar zur Bologna-Reform
Geschrieben am 14-08-2012 |
Mainz (ots) - Wer heute, zehn Jahre nach Inkrafttreten der
Bologna-Reform, bei Studierenden, Unternehmen, Politikern und
Hochschulrepräsentanten nach den Erfahrungen mit Bachelor- und
Masterstudiengängen fragt, erhält ein sehr differenziertes Bild. Man
trifft auf Studierende, die mit den neuen Studiengängen prima
klarkommen, man trifft aber auch auf das genaue Gegenteil. Die einen
Personalchefs machen gute Erfahrungen mit den jungen Absolventen, von
anderen hört man, Bachelor-Absolventen seien unterqualifiziert. Und
wieder andere haben festgestellt, dass es den sehr jungen
Mitarbeitern doch an persönlicher Lebenserfahrung fehlt. Vom
politischen Hickhack ganz abgesehen. Ob die Reform ein Erfolg ist,
lässt sich kaum mit einem einfachen Ja oder Nein beantworten. Fakt
ist: Sie lässt sich nicht mehr rückgängig machen, auch wenn mancher
dem alten System - das ja auch nicht frei von Kritik war -
hinterhertrauert. Dafür ist der Prozess, in Europa einen gemeinsamen
Hochschulraum mit einheitlichen Abschlüssen zu schaffen, schon zu
weit vorangeschritten. Nachgebessert werden kann und muss in vielen
Details dennoch, zum Beispiel bei der Anzahl der Masterstudienplätze
oder den Anerkennungsmechanismen. Aber darüber hinaus, auch das lehrt
Bologna, ist ein grundsätzliches Nachdenken über das Tempo der
Bildung und die persönliche Entwicklung junger Menschen notwendig.
Der Trend, immer früher in die Bildungs-, Ausbildungs- und
Arbeitswelt zu starten und nahezu atemlos perfekte Lebensläufe zu
produzieren, wird früher oder später zu einem kollektiven Burn out
der Gesellschaft führen.
Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
Werner Wenzel
Newsmanager
Telefon: 06131/485980
desk-zentral@vrm.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
411706
weitere Artikel:
- WAZ: NRW-Wissenschaftsministerin Svenja Schulze weist
Kritik an Bachelor zurück: "Vollwertiger Hochschulabschluss" Essen (ots) - Im Streit um die europäische Studienreform in
Deutschland hat NRW-Wissenschaftsministerin Svenja Schulze (SPD)
Kritik am kurzen "Bachelor"-Studium zurückgewiesen. "Der Bachelor ist
ein vollwertiger Hochschulabschluss, den man nicht kleinreden sollte.
Die Akzeptanz in den Unternehmen ist groß, sonst läge die
Arbeitslosigkeit bei Bachelor-Absolventen nicht bei weniger als drei
Prozent", sagte Schulze den Zeitungen der WAZ-Gruppe
(Mittwochausgaben).
Der Präsident der Hochschulrektorenkonferenz, Horst Hippler, hatte mehr...
- WAZ: Die Launen der Wirtschaft
- Leitartikel von Tobias Blasius Essen (ots) - Der Präsident der Hochschulrektoren hat erfrischend
schnörkellos einige unangenehme Wahrheiten ausgesprochen: Die
Umwälzung der deutschen Hochschullandschaft im Namen der europäischen
Harmonisierung ist nicht jene strahlende Erfolgsgeschichte, die uns
Bildungspolitiker jeder Couleur immer Glauben machen wollen. Die vor
zehn Jahren gestartete Umstellung der Studienabschlüsse auf Bachelor
und Master nehme nicht mehr die umfassend akademisch gebildete
Persönlichkeit in den Blick, sondern den schnell bewerbungsfähigen
Absolventen. mehr...
- Westdeutsche Zeitung: Die ungerechte Energiewende
Ein Kommentar von Peter Kurz Düsseldorf (ots) - Die Debatte um die Kosten der Energiewende ist
reich an Paradoxien: Wir wollen Windenergie, aber keine Windräder und
Stromtrassen. Wir wollen Energie sparen, aber keine
Energiesparlampen. Und der Streit wird mehr und mehr zum Kampf Jeder
gegen Jeden. Die nachvollziehbare Klage der Textilbranche gegen das
Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) zeigt das. Am Ende des Streits
könnte, wenn es schlecht läuft, ein großes Achselzucken stehen: Wir
packen das nicht. Zu teuer. Lasst uns zurück zur Atomenergie gehen.
Fast mehr...
- Neues Deutschland: Ausnahmen - Kommentar zur CDU-Kritik am EEG Berlin (ots) - Dieses Mal ist es der ehemalige
baden-württembergische Ministerpräsident Günther Oettinger (CDU).
Derzeit sitzt er als EU-Energiekommissar in Brüssel und hilft von
dort aus seinen Kollegen der Regierungsparteien CDU und FDP. Diese
werden nicht müde, immer wieder zu behaupten, dass Ökostrom aus Wind
und Sonne Schuld an den steigenden Strompreisen sei. Sie versuchen
damit die Abkehr von der Energiewende vorzubereiten. Langsam kann man
diese billige Rhetorik nicht mehr hören. Sie wird nicht richtig, nur
weil Rösler, Oettinger mehr...
- Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Hartz IV Bielefeld (ots) - Darüber, ob Hartz IV nun ein Teufelswerk
sozialer Kälte oder die beste Arbeitsmarktreform aller Zeiten ist,
lässt sich lange streiten. Beides ist falsch. Wie so oft liegt auch
hier die Wahrheit irgendwo dazwischen. Da ist die alleinerziehende
Mutter mit zwei Kleinkindern, die von Hartz IV kaum leben kann. Und
da ist der Schwarzarbeiter, der den Sozialstaat jahrelang ausnutzt,
indem er »Stütze« kassiert und nebenbei ordentlich dazuverdient.
Unstrittig ist: Hartz IV hat Deutschland verändert und die Politiker
mutloser mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|