Jessica Schwarz brilliert in einer "besonders wertvollen" Tragikomödie/Höchstes FBW-Prädikat für HEITER BIS WOLKIG - Gütesiegel auch für die neuen Filme von Hans-Christian Schmid und Andreas Dresen
Geschrieben am 04-09-2012 |
Wiesbaden (ots) - Wiesbaden, 4. September 2012. Warum in die Ferne
schweifen? Auch in dieser Woche zeigt sich wieder einmal, dass
deutsches Kino pure Vielfalt verkörpert. Drei Filme unterschiedlicher
Genres starten in dieser Woche, die von der Deutschen Film- und
Medienbewertung (FBW) ausgezeichnet wurden.
Den Anfang macht Marco Petrys Tragikomödie HEITER BIS WOLKIG
(Start: 06. September). Es geht um Liebe, um Männerfreundschaft, um
Verwechslungen und allerlei Turbulenzen. Doch es geht auch um eine
junge Frau, die an Krebs erkrankt ist, ohne Hoffnung und mit sehr
wenig Zeit, die ihr bleibt, ihr Leben zu genießen. All das
miteinander zu kombinieren, ist schwer, und doch schafft Petry es,
auch dank des exzellenten Casts, angeführt von der intensiv
aufspielenden Jessica Schwarz. Sensibel und aufrichtig erzählt der
Film von nachgeholten Träumen und neuen Chancen, von Abschied und
Hoffnung. "Ein Glücksfall für das aktuelle deutsche Kino", lobte die
FBW-Jury und vergab das höchste Prädikat "besonders wertvoll".
Wie eine Familie an der kranken Seele eines einzelnen
Familienmitglieds zu zerbrechen droht, zeigt auf eindrucksvolle Weise
WAS BLEIBT (Start: 06. September), der neue Film von Hans-Christian
Schmid. Es geht um Gitte, die Mutter, die ihrer Familie offenbart,
ihre Depressionen endlich überwunden zu haben. Daran glauben kann
jedoch keiner so recht. Und auch sonst hat jeder in der Familie eine
Sorge, ein Geheimnis oder eine Lebenslüge, die ihn oder sie umtreibt.
Schmid wählt in seinem Film den Mikrokosmos Familie und lässt sein
Figurenensemble, hochkarätig besetzt mit Corinna Harfouch und Lars
Eidinger, in einer Spirale des Schweigens aufeinandertreffen. Die
fünfköpfige Expertenjury zeichnete den Film als "besonders
wertvolles" Drama aus und zeigte sich beeindruckt von Schmids Werk.
Aus dem Gutachten: "Sorgfältig und dramaturgisch fesselnd inszeniert,
erzählt dieser Film seine Geschichte."
Der neue Dokumentarfilm von Andreas Dresen ist gleichzeitig ein
Wiedersehen mit einem seiner sympathischsten "Helden": In HERR
WICHMANN AUS DER DRITTEN REIHE (Start: 06. September) begegnet Dresen
erneut dem Politiker Henryk Wichmann, den er vor rund zehn Jahren
schon einmal porträtierte. Mittlerweile hat es Wichmann in den
brandenburgischen Landtag geschafft, doch noch immer ist sein Zuhause
die Basis. Die Themen des alltäglichen Lebens und die Nöte und Sorgen
der Bürger von nebenan sind sein Gebiet. Dafür setzt er sich ein. Von
ganzem Herzen und mit aller Konsequenz. Das ist manchmal rührend,
manchmal unfreiwillig komisch mitanzusehen. Immer aber ist Wichmann,
der von Dresen mit Zurückhaltung und Respekt begleitet wird,
"sympathisch und menschlich", so die FBW-Jury, die dem Film das
Prädikat "wertvoll" verlieh.
Prädikatsfilme vom 06. September 2012
Heiter bis wolkig
Spielfilm, Drama. Deutschland 2012. Filmstart: 06.09.2012
Spaß haben, den Chef veralbern, Mädels aufreißen - so sieht das
Leben von Tim und Can aus. Bei den Frauen haben die Jungs eine ganz
große Klappe und gehen bei ihren Anmachsprüchen sogar so weit, zu
behaupten, sie seien todkrank, um über die Mitleidsmasche zu punkten.
Der Erfolg gibt ihnen Recht. Doch eines Abends begegnet Tim Marie und
hat nicht nur Erfolg bei ihr als angeblicher Krebspatient, sondern
findet in ihr die ganz große Liebe. Alles könnte so schön sein, doch
wie soll Tim jetzt aus der Nummer mit seiner Lüge wieder rauskommen?
Und dann wäre da noch Maries Schwester Edda, die alles andere als ein
Sonnenschein ist. Denn sie hat tatsächlich Krebs. Und muss bald
sterben. Die Verbindung der leichten Komödie mit lockeren Sprüchen
und dem tief berührenden Drama einer todkranken jungen Frau verläuft
in diesem Film oftmals fließend. Regisseur Marco Petry schafft es,
beide Ebenen geschickt miteinander zu verbinden und bringt den
Zuschauer gleichzeitig zum Lachen und zum Weinen. Vor allem Jessica
Schwarz als Edda zeigt Facetten von sich, die innerhalb von Sekunden
von Komik zu Tragik schwingen. Max Riemelt überzeugt als geläuterter
Tausendsassa, der lernt, dass es im Leben auf mehr als nur Spaß
ankommt. Er wird zu Eddas Freund und hilft ihr, die letzten Träume zu
verwirklichen, bevor ihr Leben zu Ende ist. Eine romantische Komödie
mit Tiefgang.
http://www.fbw-filmbewertung.com/film/heiter_bis_wolkig
Was bleibt
Spielfilm, Drama. Deutschland 2012. Filmstart: 06.09.2012
Marko, gerade frisch von seiner Freundin getrennt, fährt mit
seinem Sohn zu seinen Eltern aufs Land. Seine Mutter Gitte ist
psychisch labil, so lange schon, dass Marko, sein Bruder und der
Vater es gar nicht anders kennen. Doch dann verrät Gitte, dass sie
nun ohne Tabletten einen Neuanfang im Leben wagen möchte. Und ihre
Familie weiß nicht, ob die fragile Fassade der Zuversicht auch
wirklich hält. Der neue Film von Hans-Christian Schmid zeigt eine
Familie, deren gemeinsame Vergangenheit so belastet ist, dass es nun
schwierig erscheint, diese Mauer von ständiger Rücksichtnahme und
(Ver)Schweigen zu durchbrechen. In einer Art Kammerspiel umkreisen
sich die von einem glänzend besetzten Schauspielensemble
dargestellten Figuren, die Dialoge sind reduziert und vermitteln auch
das, was unausgesprochen bleibt. Ein starkes Familiendrama, ruhig und
feinsinnig erzählt und doch fesselnd von Anfang bis Ende.
http://www.fbw-filmbewertung.com/film/was_bleibt_1
Herr Wichmann aus der dritten Reihe
Dokumentarfilm. Deutschland 2012. Filmstart: 06.09.2012 Prädikat
wertvoll
Politik ist Fleißarbeit. Das weiß keiner so gut wie Henryk
Wichmann. Seit er 17 ist, ist er politisch aktiv, im Jahr 2009 wurde
er in den brandenburgischen Landtag gewählt. Stets ist er bemüht,
gerade in seinem Wahlkreis in der Uckermark die Kommunikation
zwischen Bürgern und Politikern zu verbessern. Und da scheut Wichmann
vor keiner Diskussion zurück. Ob Seniorenstammtisch,
Unterschriftensammler oder die Bewahrer der Brutstätten des
Schreiadlers - Herr Wichmann hat ein offenes Ohr für alle. Fast zehn
Jahre ist es her, da begleitete der Filmemacher Andreas Dresen den
engagierten Jungpolitiker in seinem Job an der Basis. Nun kehrt
Henryk Wichmann zurück und es scheint, als hätte er nichts von seinem
Enthusiasmus verloren. Unermüdlich ist er unterwegs, von einem
Bürgergespräch zum nächsten, ist dennoch in jeder Landtagssitzung
präsent und ständig auf der Suche nach Optimierungen. Dresen ist mit
seiner Kamera immer ganz nah an Wichmann und begleitet ihn stets
respektvoll, ohne zu kommentieren. Man freut sich mit Herrn Wichmann
über jeden noch so kleinen Sieg, leidet mit ihm bei Diskussionen oder
den ewigen Kämpfen mit Behörden, die für eine leise und teilweise
unfreiwillige Komik sorgen. Dieser Film verrät mehr über Politik als
jeder Politreport.
http://www.fbw-filmbewertung.com/film/herr_wichmann_aus_der_dritte
n_reihe
Pressekontakt:
Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
Schloss Biebrich Rheingaustraße 140
65203 Wiesbaden
Tel: 0611/ 96 60 04 -18
Fax: 0611/ 96 60 04 -11
info@fbw-filmbewertung.com
www.fbw-filmbewertung.com
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