Westdeutsche Zeitung: Die Lufthansa riskiert mit ihrer neuen Billigfluglinie viel =
von Martin Vogler
Geschrieben am 20-09-2012 |
Düsseldorf (ots) - Die Schlichtung im Tarifstreit des
Kabinenpersonals der Lufthansa hat noch gar nicht begonnen, schon
droht sie zu scheitern. Denn die Ankündigung, eine neue
Billigfluglinie zu etablieren, die weit mehr als die bisherige
Tochter Germanwings tut, verunsichert die Mitarbeiter und macht die
Gewerkschaft Ufo rebellisch. Die Lufthansa geht mit dem Zeitpunkt der
Ankündigung ein extrem hohes Risiko ein. Die Schlichtung könnte rasch
platzen. Sich anschließende flächendeckende Streiks würden Reisende
nerven und die Fluggesellschaft Millionen kosten. Die Lufthansa ist
vorgeprescht, weil sie Zeitdruck spürt. Nachdem bereits feststeht,
dass ihr die Tarifverhandlungen - etwa wegen des angebotenen
Verzichts auf Leiharbeit - kaum Entlastung bringen werden, versucht
sie eilig ihre Billiglinie an den Start zu bringen. Diese wird sehr
viel zu tun haben. Wer etwa von Düsseldorf oder Köln aus mit
Lufthansa starten will, soll überwiegend mit Maschinen der neuen
Gesellschaft abheben. Für die Mitarbeiter ist das eine sehr bittere
Pille. Sie haben in den vergangenen Jahren gewaltig an Prestige
eingebüßt, vor allem der harte Job des Flugbegleiters ist längst kein
Traumberuf mehr. Jetzt drohen bei Neueinstellungen und auch beim
Wechseln von der Mutter zur neuen Tochter klar schlechtere
Arbeitsbedingungen und Gehälter. Deutlicher Gewinner der Planung ist
dank des Bekenntnisses zum Standort Köln das Rheinland. Obwohl in
Berlin Subventionen und der Imagefaktor Hauptstadt gewunken hätten,
entschied man sich anders. Da Germanwings bereits in Köln sitzt,
müssen zumindest diese Mitarbeiter nicht umziehen. Das vermeidet
Unruhe. Vor allem hat Berlin mit dem Chaos um den neuen Großflughafen
sich selbst erheblich geschadet. Ob die Lufthansa selbst, vor allem
angesichts der Auswirkungen auf den Tarifkonflikt des
Kabinenpersonals, zu den Gewinnern der Schaffung der neuen Linie
gehört, ist völlig offen. Generell kommt sie angesichts der
hemmungslosen Konkurrenz von Ryanair & Co. allerdings um Einsparungen
nicht herum. Seit Fliegen nichts Elitäres mehr ist, herrscht am
Himmel die gleiche Schnäppchenmentalität wie im Supermarkt. Viele
Passagiere achten erst auf den Preis, dann auf die Qualität.
Pressekontakt:
Westdeutsche Zeitung
Nachrichtenredaktion
Telefon: 0211/ 8382-2370
redaktion.nachrichten@westdeutsche-zeitung.de
www.wz-newsline.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
418726
weitere Artikel:
- Frankfurter Neue Presse: Eurokrat gibt klein bei. Michael Balk über die Pläne einer europäischen Bankenaufsicht. Frankfurt am Main (ots) - Die Bankenaufsicht in Europa neu zu
ordnen, ist überfällig. Das zeigen die Krisen in Irland wie in
Spanien, die von maroden Banken auf die Staaten übergegriffen haben.
Doch diese elementar wichtige Reform darf nicht übers Knie
gebrochen werden. Der Zeitdruck, der entstanden ist, weil die neue
Aufsicht Voraussetzung dafür sein soll, die wackligen spanischen
Banken möglichst rasch mit bis zu 100 Milliarden Euro zu
rekapitalisieren, muss von diesem Projekt genommen werden.
Dass Barnier nun klein beigibt mehr...
- Börsen-Zeitung: Auf Schlingerkurs, Kommentar zu Talanx von Walther Becker Frankfurt (ots) - Sprunghaftigkeit wird ab jetzt in Talanx
gemessen. Hin und her und her und hin. Gerade erst war der Börsengang
hin, jetzt soll er wieder her. Hauptsache, die Richtung stimmt?
Glaubwürdigkeit geht bei diesem Hannoveraner Schlingerkurs verloren.
Wenn der Vorstand des drittgrößten Versicherers der Republik neben
dem operativen Geschäft eines kann, dann das: verblüffen. Erst mit
einer "Intention to Float" überraschen, dann, schon sehr weit im
Prozess vorangeschritten, der Rückzieher. Und eine Woche später der
Rückzieher mehr...
- Neue OZ: Kommentar zu Lufthansa Osnabrück (ots) - Netzflicker am Werk
Ob von Saarbrücken nach Hamburg, von Nürnberg nach Bremen oder
Münster/Osnabrück nach Stuttgart: Auf ihrem Heimatmarkt ist das
Streckennetz der größten deutschen Fluggesellschaft Lufthansa löchrig
geworden. Es gibt starke Stränge, doch die führen nach Frankfurt und
München. Von dort aus macht die Kranich-Linie mit ihren
Bündnispartnern das große weltweite Geschäft.
Es liegt also auch an dieser Ausrichtung und keineswegs nur an zu
teurem Personal, dass die Konkurrenz an kleineren Flughäfen mehr...
- BERLINER MORGENPOST: Verdrängtes Problem am BER / Leitartikel von Hans Evert Berlin (ots) - Nein, die Lufthansa meint es nicht gut mit Berlin.
Sie wird nun nicht, wie es das Management erwogen hatte, ihr
Tochterunternehmen für Deutschlandflüge in der Stadt ansiedeln. Also
wird es auch nichts mit einer guten Nachricht, die einige in Berlin
so gut gebrauchen könnten. Der Regierende Bürgermeister Klaus
Wowereit zum Beispiel, dessen Popularität gerade von einem leer
stehenden Flughafenterminal aufgefressen wird. Oder Frank Henkel,
Innen- und amtierender Wirtschaftssenator, den der Skandalstrudel um
das NSU-Terrortrio mehr...
- Thingsquare kündigt Software zur Vereinfachung des Internets der Dinge an Stockholm (ots/PRNewswire) -
Thingsquare Mist bietet Internet-Verbindungen für
batteriebetriebene drahtlose Geräte an
Thingsquare, ein Anbieter von bahnbrechender Open-Source-Software
für das Internet der Dinge, kündigte heute Thingsquare Mist an - eine
standardbasierte vermaschte Netzwerkplattform. Thingsquare Mist
ermöglicht es Entwicklern von Systemen für intelligente Lichtanlagen,
Städte, Häuser und Gebäude ihre Geräte schnell mit Internetanbindung
auszustatten.
Ein Hauptmerkmal von Thingsquare Mist ist die Fähigkeit mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|