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Bildung ist weit mehr als Lesen und Rechnen / Kindernothilfe fördert ganzheitlich und fordert größere staatliche Anstrengungen

Geschrieben am 05-10-2012

Duisburg (ots) - In ihrem neuen Weltbildungsbericht wird die
UNESCO am 16. Oktober erneut alarmierende Zahlen präsentieren:
Weltweit können 61 Millionen Kinder keine Schule besuchen - diese
enorme Zahl stagniert seit Jahren. Auch die anderen Bildungsziele,
auf die sich die Weltgemeinschaft bereits im Jahr 2000 verständigt
hat, werden wohl bis zum Jahr 2015 nicht mehr erreicht. Die
Kindernothilfe fordert daher deutlich größere Anstrengungen im
Bildungsbereich.

"Die frühkindliche Bildung, die Grundbildung und die allgemeine
Bildungsqualität bleiben äußerst problematische Bereiche", sagt
Dorothea Schönfeld, Bildungs-expertin der Kindernothilfe. Weltweit
fehlen Erzieherinnen und Lernmaterialen, Schulklassen sind zu groß
und der Übergang zum Beruf gelingt häufig nicht. Kindern und
Jugendlichen fehlt aber nicht nur formales Wissen, sondern auch die
sogenannten "Life Skills" - Lebenskompetenzen, die Jungen und Mädchen
bei der Problembewältigung helfen. Deshalb setzt sich die
Kindernothilfe in ihren rund 1.000 Projekten dafür ein, dass Kinder
zu selbstbewussten Persönlichkeiten heranwachsen und die notwendigen
Lebenskompetenzen erwerben können. "Gerade benachteiligte Kinder wie
Aidswaisen, arbeitende Kinder oder solche, die in Slums leben, haben
vielfältige Herausforderungen zu meistern, bei denen sie viel mehr
brauchen als Rechen- und Schreibkünste. Wir helfen ihnen, ihre realen
Schwierigkeiten zu überwinden und mit emotionalen Problemen
umzugehen. Und wir befähigen sie, ihr Leben selbst in die Hand zu
nehmen - auch wenn sie von einem formalen Ausbildungsweg
ausgeschlossen sind", so Dorothea Schönfeld. "Denn nur starke Kinder,
die ihre Rechte kennen, finden eine gesellschaftliche Aufgabe, die
wirklich zu ihnen passt."

Der neue Weltbildungsbericht wird am 16. Oktober in Paris und
Berlin vorgestellt. Die Kindernothilfe begrüßt es ausdrücklich, dass
die UNESCO nicht nur die reinen Schulzugangszahlen im Blick hat,
sondern auch auf die praktische Relevanz des Gelernten sieht. Der
Bericht mit der Überschrift "Youth and Skills" widmet sich in diesem
Jahr besonders der Förderung lebenswichtiger Fertigkeiten von
Jugendlichen und dem schwierigen Sprung von der Schule zum Job.
"Durch mangelnde berufsspezifische Vorbereitung junger Menschen
werden Jahr für Jahr riesige Potenziale verschenkt - zurück bleiben
arme und frustrierte Jugendliche, eine hohe Arbeitslosenquote und
wirtschaftlich schwache Staaten", betont Dorothea Schönfeld. "Die
Erfolge in unseren Projekten weltweit zeigen aber, dass
Lebensfertigkeiten lernbar sind, wenn man Kindern nur die Chance zum
Lernen bietet."



Pressekontakt:
Christian Herrmanny, stellv. Pressesprecher
E-Mail: christian.herrmanny@knh.de
Tel. 0203.7789-242
mobil: 0178.2329667


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