Westdeutsche Zeitung: Rente =
von Lothar Leuschen
Geschrieben am 18-12-2012 |
Düsseldorf (ots) - Geflickt ist nicht repariert. Und was sich die
Bundesregierung in den vergangenen Jahren in der Rentenfrage
geleistet hat, ist noch nicht einmal geflickt. Dass Arbeitsministerin
Ursula von der Leyen jetzt vom Fachbeirat des Wirtschaftsministeriums
schriftlich bekommen hat, dass ihre Zuschussrente haargenau in die
falsche Richtung geführt hätte, ist Beleg für diese These.
Die Experten sagen, was eigentlich alle längst wissen: Wer im
Alter eine auskömmliche Rente beziehen will, muss in der Jugend einen
Beruf erlernt haben und bis zur Rente zu vernünftigen Konditionen
beschäftigt worden sein. So einfach ist das.
Und so schwer. Denn das Leistungsniveau viel zu vieler Schüler ist
so schwach, dass es für eine Lehre nicht reicht. Damit beginnt die
Abwärtsspirale. An deren Ende steht ein Rentnerdasein in Armut. Diese
Karrieren sind schon beklagenswert genug - nicht zuletzt auch
deshalb, weil sie mit höheren Investitionen in das Bildungssystem in
den meisten Fällen zu vermeiden wären.
Fast noch beklagenswerter sind jene, die ihr Leben lang gearbeitet
haben und dennoch nicht genügend Rente bekommen. Warum? Weil sie
geringfügig beschäftigt und deshalb nicht in der Lage waren, sich
zusätzlich für den Lebensabend abzusichern. Oder weil sie ihr halbes
Leben lang Kinder großgezogen und betreut haben, was der Staat nur
mit Almosen belohnt.
Gegen all diese Phänomene gibt es Mittel. Die Flut der
400-Euro-Stellen nützt zwar der Arbeitsmarktstatistik, aber der
Arbeitnehmer verliert gleich doppelt: das erste Mal, weil er sehr
wenig verdient, das zweite Mal, weil er keine brauchbaren
Rentenansprüche erwirbt. Das führt geradewegs in die Altersarmut.
Deshalb muss es das Ziel einer jeden Arbeitsmarkt-, Wirtschafts- und
Sozialpolitik sein, dass jeder Arbeitnehmer von seinem Einkommen
leben und für seine Rente vorsorgen kann (und muss). Wenn erziehende
Mütter oder Väter dann auch noch spürbare Rentenboni pro Kind
erhielten, wäre vielleicht sogar die Familie wieder ein passabler
Lebensentwurf für viel mehr junge Paare - auf dass sie künftige
Mitglieder der Rentenversicherung zeugten und aufzögen.
Flickschusterei am an sich beispielhaften Rentensystem in
Deutschland wäre dann nicht mehr nötig.
Pressekontakt:
Westdeutsche Zeitung
Nachrichtenredaktion
Telefon: 0211/ 8382-2370
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