WAZ: Den Wandel kriegen wir hin. Kommentar von Thomas Wels
Geschrieben am 20-12-2012 |
Essen (ots) - Heute geht wieder ein Stück Bergbau-Geschichte zu
Ende. Wenn die Kumpel zum letzten Mal in Kamp-Lintfort ausgefahren
sind, arbeiten in Deutschland nur noch drei Zechen: Auguste Victoria
in Marl, Prosper-Haniel in Bottrop und das Bergwerk Ibbenbüren. Im
Jahr 2018 ist dann ganz Schluss - es ist ein gewaltiger
Strukturwandel in Gang gesetzt worden, der in Europa seinesgleichen
sucht. Vor 20 Jahren waren noch 100000 Menschen im Bergbau
beschäftigt. Heute sind es ein Fünftel davon. Diese Dimensionen sagen
viel aus, auch über den langen Abschied von der Industrieregion.
Jedenfalls, wenn man sich schlicht auf die Beschäftigten bezieht, die
in Industriebetrieben Arbeit haben. Da gibt es aber nichts zu
bejammern. Im Gegenteil kann das Revier stolz darauf sein, wie es
diesen Wandel hinbekommt, ohne schwere soziale Brüche auszulösen.
Zumindest ist das im Bergbau so. Und es sagt auch etwas aus, wenn
chinesische Delegationen ins Ruhrgebiet reisen, um zu sehen, wie das
geht: Organisation von Strukturwandel. Dazu gehört, Neues zu
schaffen. Der Duisburger Hafen als Logistik-Drehscheibe, die
IT-Ansiedlungen und Neugründungen in Dortmund rund um die
Universität, der Ausbau der Gesundheitswirtschaft - es gibt sie, die
Erfolgsgeschichten. Selbst wenn jetzt die Beschäftigtenzahlen in
Industriebetrieben niedriger liegen als im NRW-Durchschnitt - na und?
Im Herzen bleibt das Revier eine Industrieregion. Und das ist gut so.
Wer Industrie kann, der kann auch Technologie, der steckt den Kopf
nicht in den Sand. Für Unternehmen sind das beste Bedingungen. Immer
wieder hört man von Mittelständlern, wie zufrieden sie sind mit
Mitarbeitern, die aus dem Bergbau kommen. Verantwortung zu übernehmen
für sich, die anderen und das Unternehmen - bei der harten Arbeit
unter Tage ist das auch heute noch eine Überlebensfrage. Tradition
gibt keine Arbeit, das stimmt. Sie darf auch nicht hinderlich sein
auf dem Weg in die Zukunft. Was in der Vergangenheit zuweilen der
Fall war. Tradition gibt aber auch Sicherheit, im Falle des
Ruhrgebiets heißt die: Den Wandel kriegen wir hin.
Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 - 804 6519
zentralredaktion@waz.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
438317
weitere Artikel:
- WAZ: Europas Beispiel wird ignoriert. Kommentar von Stefan Schulte Essen (ots) - Zuchtfisch aus Südostasien? Kommt mir nicht in die
Pfanne, sagt der Feinschmecker mit Moral. Die armen Tilapias,
zusammengepfercht in Aquakulturen, vollgestopft mit Antibiotika, die
kein Mensch mitessen will. Wildfang aus dem Meer macht sich da viel
besser. Es gibt nur ein Problem: Menschen gibt es jedes Jahr mehr auf
unserem Planeten, Fische in den Weltmeeren immer weniger. Und den
industriellen Fischfang mit landkreisgroßen Schleppnetzen wird wohl
niemand als tiergerecht bezeichnen. Europa geht noch am schonendsten mehr...
- Far East Energy veröffentlicht weitere Informationen zur erweiterten Fazilitätsvereinbarung Houston (ots/PRNewswire) - Die Far East Energy Corporation
veröffentlichte heute weitere Informationen hinsichtlich der
Erweiterung ihrer Brückenfazilitätsvereinbarung mit der Standard
Chartered Bank. Far East gab an, dass die gestern, am 19. Dezember
2012, angekündigte Erweiterung dem Unternehmen zusätzliche Zeit für
die Erstellung der endgültigen Unterlagen für die Privatplatzierung
vorrangiger Schuldverschreibungen eines Investors verschaffen solle.
Wie gestern bekannt gegeben wurde, wird die Laufzeit der
Fazilitätsvereinbarung mehr...
- Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT zum Rückzug von Telekom-Chef Obermann Bielefeld (ots) - René Obermann geht offenbar freiwillig. Dabei
lief sein Vertrag noch bis zum Jahr 2016. Ob er jetzt eine Abfindung
kassiert? Der 49-Jährige ist sicher noch jung genug, um an anderer
Stelle Impulse zu setzen. Als Chef auf Abruf wird er aber an
Durchsetzungskraft verlieren. Bei seinen Mitarbeitern hatte der
ehemalige Eishockeyspieler den Ruf, hart aber fair zu sein. Dabei
hatte Obermann kein leichtes Spiel, die milliardenschweren
Fehlinvestitionen seines Vorvorgängers Ron Sommer in den USA zu
korrigieren. Auch die mehr...
- Börsen-Zeitung: Schöne Bescherung, Kommentar zum angekündigten Wechsel an der Spitze der Deutschen Telekom, von Heidi Rohde. Frankfurt (ots) - Die T-Aktionäre haben den angekündigten Wechsel
an der Spitze mehr oder minder mit einem Achselzucken zur Kenntnis
genommen. Damit darf sich das langjährige Tandem Obermann und Höttges
eine gelungene Bescherung attestieren. Weder jubeln die Anleger -
etwa darüber, dass der bisherige Konzernchef endlich abtritt -, noch
senken sie den Daumen über die gefundene Nachfolgeregelung. Dies,
obwohl der von der Telekom postulierte "geordnete Übergang" das
Unternehmen immerhin ein Jahr lang mit einem Vorstandschef auf Abruf mehr...
- Schwäbische Zeitung: Gute Nachrichten für Fischesser - Kommentar Leutkirch (ots) - Am Donnerstag waren sich Fischer und
Naturschutzverbände einmal selten einig: Der Hering hat sich erholt,
der Kabeljau ist nicht mehr vom Aussterben bedroht, und auch der
Makrele geht es deutlich besser.
Fisch ist Allgemeingut, und er ist Teil der Schöpfung. Umso
besser, wenn die EU-Fangquoten für die Nordsee zu einer spürbaren
Erholung geführt haben. Fischliebhaber hierzulande können sich nun
dank erhöhter Fangquoten wieder ohne schlechtes Gewissen auf ein
Schollenfilet oder auf einen Matjes freuen.
mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|