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WAZ: Umstrittene Forschung - Kommentar von Christopher Onkelbach

Geschrieben am 24-01-2013

Essen (ots) - Man kann nicht von Wissenschaftlern verlangen,
möglichst rasch ein Mittel gegen gefährliche Grippeviren zu finden
und zugleich die Forschung daran unterbinden. Sicherlich, die Risiken
sind enorm. Ein im Labor erzeugtes Supervirus kann entweichen und
unvorstellbares Leid auslösen. Die Sicherheitsstandards sind nicht
überall so hoch wie in Europa. Und in der wissenschaftlichen
Gemeinschaft bleibt nichts geheim. Der Bauplan für ein solches
Killervirus kann in die falschen Hände geraten. Doch für den Fall,
dass ein gefährliches Virus ganz von selbst entsteht, muss die
Medizin gerüstet sein. Deshalb ist diese umstrittene Forschung trotz
aller Risiken wichtig. Die hitzige Debatte um das erzeugte Virus
zeigt aber auch ein altes Defizit der Wissenschaft. Sie versäumt es
noch zu häufig, ihre Arbeit der Öffentlichkeit vorzustellen und zu
erklären. Sie muss die Ängste der Menschen ernst nehmen.



Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 - 804 6519
zentralredaktion@waz.de


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