Mittelbayerische Zeitung: Kommentar zum Irak-Krieg: Ein Desaster für Amerika von Thomas Spang
Geschrieben am 19-03-2013 |
Regensburg (ots) - Am zehnten Jahrestag des Beginns des
Irak-Kriegs hat sich der Propaganda-Nebel über den Schlachtfeldern
der öffentlichen Meinung verzogen. Das legt den Blick frei auf ein
Desaster, das die USA nachhaltig geschwächt und die Lage im Nahen
Osten destabilisiert hat. Die Iraker zahlten mit 134 000 toten
Zivilisten einen enormen Blutzoll. Hinzu kommen 4488 getötete
US-Soldaten und unzählige Verletzte. Die Kosten für den Krieg
belaufen sich heute schon auf 2,2 Billionen Dollar. Außer dem Sturz
des irakischen Diktators Saddam Hussein gibt es nicht viel Positives
auf der Habenseite. Statt Süßigkeiten und Blumen erwarteten die
Befreier improvisierte Sprengsätze und Gewehrkugeln. Die Dominos
fielen in die entgegengesetzte Richtung, die neokonservative
Ideologen einmal verheißen hatten. Irak ist kein Musterknabe
Washingtons, sondern ein Verbündeter des Irans. Das andere Mitglied
der "Achse des Bösen" - Nordkorea - immunisierte sich im Eiltempo mit
einer Atombombe gegen Druck der USA. Die Straße zum Frieden im Nahen
Osten führte nicht wie behauptet durch Bagdad, sondern endete dort in
einer Sackgasse. Nicht einmal billiges Öl sprudelt heute aus den
irakischen Quellen. Was übrigens auch nie die Intention der
Kriegsplaner war. George W. Bush und seine Mitstreiter verkauften den
Irak-Krieg als notwendige Konsequenz aus dem 11. September. Begründet
mit einer hypothetischen Schnittstelle zwischen einem Diktator mit
Massenvernichtungswaffen und zu allem entschlossenen Terroristen.
Stichwort: Atompilz über amerikanischen Städten. Tatsächlich gab es
zu Kriegsbeginn nicht einen Beleg für die tatsächliche Existenz
Saddams Massenvernichtungswaffen. Frankreich und Deutschland taten
deshalb gut daran, sich aus diesem Krieg herauszuhalten. Im
historischen Rückblick war es eine weise Entscheidung; selbst wenn
diese politisch nicht gerade mit Eleganz umgesetzt worden war.
Präsident Obama hat sein Wahlversprechen eingelöst und den Krieg
beendet. Offen bleibt die Aufarbeitung des Versagens der
Sicherungssysteme im US-Kongress und in den Medien. Statt die
Regierung kritisch zu hinterfragen, machten sich Journalisten und
Abgeordnete zu deren Cheerleadern. Daraus müssen alle Beteiligten
lernen. Der Irak-Krieg war ein Fehler, der sich nicht wiederholen
darf.
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Mittelbayerische Zeitung
Redaktion
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