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WAZ: Die Keksdebatte geht auf den Keks. Kommentar von Wilhelm Klümper

Geschrieben am 27-03-2013

Essen (ots) - Der Keks ist den Volkserziehern bislang durch die
Lappen gegangen. Damit ist jetzt Schluss. Ein Kindergarten hat Eltern
dafür abgestraft, dass sich in der Brotdose Kekse breitmachten. Weil
damit die Ideologie des "zuckerarmen Kindergartens" verletzt wurde,
muss das Kind zu Hause bleiben. Es würde nicht verwundern, wenn bald
eine EU-Verordnung zur Befüllung einer Brotdose erlassen würde. Wer
die Glühbirne in die Finsternis schicken kann, der schafft auch die
Verbannung des Kekses aus der Brotdose. Mittlerweile hat die Ökowelle
in ihrer Verkniffenheit selbst den Bäckerladen ums Eck erreicht. So
wurde der Autor dieser Zeilen jüngst Augenzeuge, wie eine Verkäuferin
eine Mutter vorsichtig fragte, ob sie ihrer Tochter einen Keks geben
dürfe. Entschuldigend schob die Verkäuferin nach: "Manche Eltern
reagieren ja komisch und wollen das nicht." Bei diesen Eltern möchte
man kein Kind sein. Süßigkeiten gehören zum lustvollen Leben dazu wie
für einige später das Steak, der Wein oder sogar die Zigarette. Bei
allem kommt es auf das rechte Maß an. Maßhalten will gelernt sein,
dafür ist Erziehung da. Die Keksdebatte dagegen geht gehörig auf den
Keks.



Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 - 804 6519
zentralredaktion@waz.de


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