Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: PFT-Prozess endet mit Einstellung des Verfahrens
Dem Rechtsstaat angemessen
JUTTA STEINMETZ
Geschrieben am 11-04-2013 |
Bielefeld (ots) - Die juristische Aufarbeitung eines der größten
Umweltskandale in Nordrhein-Westfalen vorm Landgericht Paderborn hat
sich als Herkulesaufgabe erwiesen. Vor den Richtern erschienen
Zeugen, die sich an die lange zurückliegenden Sachverhalte nicht mehr
erinnern konnten. Andere, nämlich Frauen und Männer aus Belgien,
kamen erst gar nicht, um bei der Wahrheitsfindung zu helfen. Auch die
deutschen Behörden erwiesen sich im Nachhinein als Gegenspieler. Sie
hatten im sensiblen Bereich der europaweiten Abfallwirtschaft ganz
auf Eigenkontrolle der Betriebe gesetzt, statt die unangenehmen
Ladungen, die über die Grenzen rollten, persönlich in Augenschein zu
nehmen. Und schließlich die perfluorierten Tenside selbst. Über diese
bizarren, fast allgegenwärtigen chemischen Verbindungen streiten sich
die Fachleute. Einig sind sie sich weder über die Gefährlichkeit der
Stoffe noch darüber, wie diese in die westfälischen Gewässer und
Böden gelangten. Wenn jetzt also die Richter das Verfahren beenden,
ohne zu einer Entscheidung über Schuld und Unschuld zu kommen, so
steht das dem Rechtsstaat gut zu Gesicht. Denn hier gilt nur eine
Prämisse: Schuld muss zweifelsfrei nachweisbar sein. Dass das nicht
immer möglich ist, damit muss eine freiheitliche Gesellschaft leben
können.
Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
457514
weitere Artikel:
- Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: Neuer Pferdefleisch-Skandal betrifft auch Deutschland
Hinterher ist man schlauer
JESSICA KLEINEHELFTEWES Bielefeld (ots) - Seit dem letzten Pferdefleisch-Skandal sind
mehrere Wochen ins Land gegangen. Ruhig ist es nach dem großen Sturm
der Empörung geworden. Nach groß angelegten Tests, die selbst in den
Hackbällchen von Ikea Fleisch vom Ross nachgewiesen hatten, wiegte
sich so mancher Fleisch-Esser bereits wieder in Sicherheit. Eine
trügerische Sicherheit, wie sich jetzt herausstellt: Die
niederländischen Behörden rufen rund 50.000 Tonnen Fleisch vom Markt
zurück. Ein Betrieb wird verdächtigt, über einen Zeitraum von mehr
als zwei mehr...
- Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: Schwarzfahrer werden künftig mehr zur Kasse gebeten
Instrument mit zweifelh Bielefeld (ots) - Man kann Schwarzfahren mit Fug und Recht als
modernes soziales Schmarotzertum bezeichnen. Alle zahlenden Fahrgäste
müssen den Schaden mit ausgleichen, den offenbar Millionen
Schwarzfahrer pro Jahr verursachen. Insofern ist es nachvollziehbar,
dass das erhöhte Entgelt nach zehn Jahren auf 60 Euro angehoben
werden soll. Doch eine genaue Betrachtung des Phänomens ergibt, wie
so oft, ein differenzierteres Bild. Denn wenn mancherorts nur gerade
jeder vierte Regionalzug überhaupt Zugbegleiter an Bord hat, spricht
das mehr...
- Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum NSU-Prozess Bielefeld (ots) - Für das Oberlandesgericht München wird es eng.
Damit ist nicht das Platzangebot beim kommenden NSU-Prozess gemeint.
Vielmehr nehmen die Zweifel an einer korrekten Auswahl der
Journalisten zu. Bisher hieß es immer, jeder habe die gleichen
Chancen gehabt und eine nachträgliche Änderung des Verfahrens sei
nicht mehr möglich. Wie lange diese Aussage Bestand hat, liegt am
Bundesverfassungsgericht. Denn hier liegt die Beschwerde der
türkischen Zeitung »Sabah«, die die Gleichbehandlung der Medien
verletzt sah. Die Erfolgsaussichten mehr...
- Lausitzer Rundschau: Das kleinere Übel
Zu den internen Kontrollen in Brandenburgs Finanzämtern Cottbus (ots) - Wer seine Steuererklärung abgibt, lässt das
Finanzamt einiges über sich wissen: Ist man verheiratet oder ledig?
Ist man konfessionslos, evangelisch oder altkatholisch? Was verdient
man im Jahr, welches Vermögen ist im Hintergrund vorhanden? Dass
diese Daten von den Finanzbeamten sensibel zu behandeln sind, ist
eine Selbstverständlichkeit. In Brandenburg scheint das nicht der
Fall zu sein - zumindest, wenn in einem einzigen Finanzamt 54
Finanzbeamte nach einer Prüfung ihrer Datenabrufe zu einer Belehrung
einbestellt mehr...
- Lausitzer Rundschau: Vertrauen und Kontrolle
Zum Freispruch im Totschlagverfahren am Landgericht Cottbus Cottbus (ots) - Wenn sich Richter von der Schuld oder Unschuld
eines Angeklagten ein Bild machen, sind sie oft auf Gutachten
angewiesen. Besonders dann, wenn es um komplizierte Sachverhalte geht
und es keine unmittelbaren Tatzeugen gibt. Dann kann von Gutachten
das Schicksal eines Angeklagten abhängen. Denn Richter sind Juristen
und keine Experten zum Beispiel für Rechtsmedizin. Was
Sachverständige ihnen als erwiesene Tatsachen vorlegen, darauf müssen
sie sich verlassen können. Die Verantwortung, die auf Gutachtern
lastet, ist deshalb mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|