Neue OZ: Kommentar zu Großbritannien / Margaret Thatcher
Geschrieben am 17-04-2013 |
Osnabrück (ots) - Eine Frage der Pietät
Obwohl die Briten gerne - und oft zu Recht - für sich eine
Fair-Play-Philosophie beanspruchen, haben Tausende in den vergangenen
Tagen böse Fouls begangen. Nach dem Tod der früheren
Premierministerin Margaret Thatcher traten politische Gegner,
Wichtigtuer und einstige Opfer von Thatchers berüchtigter Sozial-Axt
noch mal so richtig nach: mit Jubelpartys, Hass-Mails und übelstem
Spott, der selbst den nicht gerade zimperlichen britischen Humor noch
unterbot. Dagegen ist der in die Charts gewählte Musical-Hit "Ding,
dong, die Hex ist tot" harmlos.
Zugegeben, mit Thatcher starb eine Politikerin, die mit ihrer
neoliberalen Politik der Kälte polarisierte, provozierte und das
eigene Volk spaltete. Etwa, als sie eine Viertelmillion Bergleute
arbeitslos machte. Die britische Pop- und Punkmusik der
Achtzigerjahre ist undenkbar ohne den Widerstand gegen die
umstrittene Regierungschefin - man denke an The Specials, Paul
Weller, Elvis Costello und The Smiths. Der kreative Ausbruch des
Zorns hatte seine Berechtigung - damals.
Doch ein Verstorbener kann sich nicht mehr wehren. Das bedeutet
nicht, nur Lobeshymnen auf ihn anzustimmen. Mehr Anstand und Pietät
sind jedoch geboten, selbst bei einer Reizfigur. Angesichts der
Kontroverse um das politische Erbe Thatchers wäre es besser gewesen,
die Trauerfeier abzuspecken, um die Gemüter zu kühlen. Immerhin fand
Londons Bischof Richard Chartres die richtigen Worte: Dies ist ein
Ort für simples Mitgefühl.
Marcus Tackenberg
Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion
Telefon: +49(0)541/310 207
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
458811
weitere Artikel:
- Neue OZ: Kommentar zu EU / Ungarn / Verfassung Osnabrück (ots) - Zahnloser Tiger
Mitten in Europa entsteht langsam, aber sicher eine Diktatur - und
Brüssel schaut hilflos zu. Ungarns Ministerpräsident Viktor Orbán hat
sich in der Vergangenheit wenig darum geschert, was die übrigen
EU-Mitgliedstaaten von seinem Machtausbau auf Kosten der Demokratie
hielten. Auch die inzwischen vierte Verfassungsänderung drückte er,
ohne mit der Wimper zu zucken, durch.
Dass die EU-Kommission ihm nun wieder einmal mit
Vertragsverletzungsverfahren droht, mutet vor diesem Hintergrund
geradezu mehr...
- Neue OZ: Kommentar zu Verkehr / Bau Osnabrück (ots) - Eine Frage der Moral
Man muss nicht böswillig sein, wenn einem beim Thema Großprojekte
drei Stichworte einfallen: Pleiten, Pech und Pannen. Immer wieder
sorgen Verzögerungen, Fehlplanungen oder steigende Kosten für
Schlagzeilen. So war und ist es bei der gigantischen Elbphilharmonie
in Hamburg, beim großen Flughafen Berlin Brandenburg und beim
ehrgeizigen Bahnprojekt Stuttgart 21.
Angesichts dieser miesen Erfahrungen kann man nur begrüßen, dass
Experten nun Lehren aus den Fehlern der Vergangenheit ziehen mehr...
- Neue OZ: Kommentar zu Polizei / Niedersachsen Osnabrück (ots) - Polemik pur
Wenn es hoch hergeht, heißt das noch lange nicht, dass sich etwas
auf hohem Niveau abspielt. Das gilt auch für die Landtagsdebatte
gestern über die Personalentscheidungen im Polizeibereich.
Phasenweise herrschte Polemik pur; Oppositions- und
Regierungsfraktionen übertrumpften sich gegenseitig mit
Unterstellungen und Tiefschlagargumenten. Unrühmlicher Höhepunkt: Man
verstrickte sich in eine Geschäftsordnungsdebatte über den nicht
gerade stubenreinen Hinweis einer Grünen-Abgeordneten, die
Vorgängerregierung mehr...
- Schwäbische Zeitung: Kommentar zu Hilfe für Krankenhäuser: Ein Notpflaster Ravensburg (ots) - Da ist etwas aus dem Gefüge geraten:
Hierzulande kommen Patienten so häufig auf den OP-Tisch wie fast
nirgendwo sonst, bei den Gesundheitsausgaben ist Deutschland ganz
vorne mit dabei - und etwa ein Drittel der Krankenhäuser schreibt
rote Zahlen. Nicht zu vergessen kleine Häuser wie die in Leutkirch
und Isny (Landkreis Ravensburg), die geschlossen werden sollen, um
Löcher in den Kassen des Klinikverbunds zu stopfen. Sie wird die
1,1-Milliarden-Finanzspritze nicht mehr retten, die das Kabinett
beschlossen hat. mehr...
- Schwäbische Zeitung: Kommentar zu Steuerhinterziehung: Was sind wir schuldig? Ravensburg (ots) - Steuerhinterziehung ist kein Kavaliersdelikt.
Steuersünder enthalten dem Staat Geld vor, das dann im Bildungswesen
und bei der Kinderbetreuung, im Straßenbau oder auch bei der
Kulturförderung fehlt. Es ist deshalb auch eine Aufgabe des Staates,
im Interesse aller mit dafür zu sorgen, dass die Steuerehrlichkeit
erhöht wird und Steuerbetrüger effizient verfolgt werden. Dafür hat
er Gesetze und Fahnder. Aber darf ein Rechtsstaat gestohlene Daten
ankaufen? Darf er für das hehre Ziel eine Art Hehler werden? Die
Versuchung mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|