Lausitzer Rundschau: Ende einer Karriere
Lafontaine verzichtet auf Bundestags-Kandidatur
Geschrieben am 22-04-2013 |
Cottbus (ots) - Die einen dürften schwer erleichtert sein, bei den
anderen schwingt garantiert auch Enttäuschung mit. Oskar Lafontaine,
inzwischen fast 70 Jahre alt, polarisiert noch immer. Nicht nur die
Öffentlichkeit, sondern auch seine eigene Partei. Mit der
Entscheidung des Saarländers, nicht mehr für den Bundestag zu
kandidieren, neigt sich eine beispiellose politische Karriere dem
Ende zu. Wer kann schon von sich behaupten, gleich zwei Parteien
vorgestanden zu haben, die eine mehr oder minder große Rolle auf der
Bundesebene spielen? In der SPD wird Lafontaine seit Jahren wie ein
Aussätziger behandelt. Am liebsten würde man ihn dort tot schweigen.
Umso mehr hat er zunächst der Linkspartei genützt. Lafontaine war
dort allerdings auch immer ein Symbol ungeklärter
Richtungsentscheidungen. Sein radikaler Oppositionskurs war dem
ostdeutschen Reformerlager stets ein Dorn im Auge. Wirklich notwendig
wäre sein Wiederantritt allerdings auch nicht gewesen. Denn allen
Unkenrufen zum Trotz hat sich die Linke in der Wählergunst so
stabilisiert, dass ein Scheitern an der Fünf-Prozent-Hürde bei der
nächsten Bundestagwahl undenkbar geworden ist. Mag sein, dass der
Saarländer noch für einen kleinen Schub in den alten Bundesländern
hätte sorgen können. Auf der anderen Seite hätten der Linken neue
Grabenkämpfe gedroht. Insofern könnte sich beides neutralisieren. Ob
Oskar nun trotzdem im Wahlkampf kräftig mitmischt? Eingedenk der
Erfahrungen aus der jüngsten Wahl in Niedersachsen sollte er eher die
Finger davon lassen. Dort hatte die Linke massiv Lafontaines Freundin
Sahra Wagenknecht plakatiert, obwohl sie gar nicht für die
Landes-Linken kandidierte. Das Resultat war ein Wahlergebnis hart an
der demoskopischen Wahrnehmungsschwelle. Die Leute sind halt klüger,
als manche Parteistrategen es glauben.
Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau
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