Gesundheitsreformen - Fluch und ein wenig Segen / Deloitte-Studie: Reformauswirkungen im deutschen, brasilianischen und chinesischen Gesundheitswesen
Geschrieben am 23-04-2013 |
Düsseldorf/München (ots) - Die Deloitte-/Economist Intelligence
Unit-Studie "Health reform and life sciences - Threat, opportunity or
both?" bestätigt, dass die Reformen des deutschen Gesundheitswesens
vorrangig auf Kostensenkung abzielen, nicht auf eine Vergrößerung des
Marktpotenzials wie in Brasilien oder China. Für die Studie wurden
knapp 300 Teilnehmer weltweit befragt. Aus Sicht der internationalen
Healthcare-Branche bringen die Reformen in Deutschland für diese
wenige Vorteile. Immerhin planen knapp 40 Prozent der betroffenen
Unternehmen eine Ausweitung ihrer Sales-Aktivitäten sowie eine
Erhöhung der Produktzahl, für die eine Marktzulassung erwirkt werden
soll. Ebenfalls 40 Prozent glauben, dass weitere Reformen folgen -
jedoch keine einschneidenden. Auch in China und Brasilien zielen die
Reformen vor allem auf Kostendämpfungseffekte, jedoch sollen zudem
die Innovationsrate gesteigert und der Marktzugang für die einzelnen
Teilnehmer erleichtert werden.
"Wir haben in dieser Studie drei Länder in den Fokus gestellt:
Deutschland, China und Brasilien. Deren aktuelle Reformen im
Gesundheitswesen waren Untersuchungsgegenstand - die
Studienteilnehmer kommen aus der internationalen
Life-Sciences-Branche, darunter Pharmazeuten,
Medizintechnikhersteller, Dienstleister und
Biotechnologie-Unternehmen", kommentiert Dr. Gregor-Konstantin Elbel,
Partner und Leiter Life Sciences & Health Care bei Deloitte.
Reformdruck macht Anpassung zur Priorität
Reformen im Gesundheitswesen haben erhebliche Auswirkungen: Laut
Studie standen bei fast zwei Dritteln der Befragten (64%) in den
letzten drei Jahren Anpassungen an reformbedingte Veränderungen ganz
oben auf der Prioritätenliste. Für die Zukunft erwarten 77 Prozent
erheblichen weiteren Anpassungsbedarf. Die Reformen in Deutschland
waren für sieben Prozent der Unternehmen eine besonders große
Herausforderung (USA: 25%).
Modifizierte Innovationsprozesse, bessere Kommunikation
Andererseits bedeuteten die deutschen Reformen für ebenfalls
sieben Prozent auch Chancen (USA: 19%). Länderunabhängig sehen die
Befragten vor allem die Möglichkeit, patientenorientiertere Services
zu entwickeln und den generellen Zugang zu Pharmaprodukten
auszuweiten. 26 Prozent sehen die Chance, die Qualität zu verbessern.
Konkret haben die Unternehmen in den letzten drei Jahren vor allem
ihre Innovationsprozesse modifiziert, die Kommunikation mit den
Regulierern ausgebaut und ihr Vertriebsmodell patientenfreundlicher
gestaltet. Mehr als ein Drittel erwartet zudem, dass
Innovationsfähigkeit künftig deutlich belohnt wird. Allerdings
beklagt auch ein Viertel einen allgemeinen Rückgang der
Profitabilität.
Besserer Zugang zum Kunden, weniger profitable Preise
Mit 31 Prozent ist knapp ein Drittel der Befragten auch und vor
allem im deutschen Markt tätig. Die Reformmaßnahmen der vergangenen
Jahre haben für immerhin 28 Prozent die Verstärkung der
Sales-Aktivitäten attraktiver gemacht, 27 Prozent glauben, nun ein
breiteres Kundenspektrum zu erreichen. Negative Folge ist, dass eine
lukrative Preisgestaltung erschwert wird. In den nächsten drei Jahren
wollen fast 40 Prozent mehr Zulassungen für neue Produkte beantragen,
immerhin ein Fünftel aber will die Produktion in Deutschland
reduzieren.
Am meisten fühlen sich die Unternehmen von technologisch
kompetenten Mitarbeitern der zuständigen Behörden verstanden, am
wenigsten von Politikern und der Öffentlichkeit. Und sie glauben,
dass diese Reformen nicht die letzten sein werden: 56 Prozent rechnen
mit moderaten oder sogar einschneidenden Neuerungen in den nächsten
Jahren.
Größere Chancen in China und Brasilien
Erwartungsgemäß werden im Vergleich bei den brasilianischen und
chinesischen Healthcare-Märkten die Chancen generell größer und die
Negativauswirkungen geringer eingeschätzt als in Deutschland. So
sollen dort die Reformen auch Anlass geben, die Innovationsrate zu
steigern und den verschiedenen Gruppierungen den Marktzugang zu
erleichtern. Insgesamt wollen die Unternehmen ihre Aktivitäten in
China und Brasilien stärker ausweiten. Ähnlich ist die Erwartung an
die Stakeholder aller drei Länder: Am meisten Vertrauen setzen die
Befragten in Behördenmitarbeiter, am wenigsten positive Resonanz
erwarten sie von der Öffentlichkeit.
"Die teilweise einschneidenden Reformen haben vor allem die
Marktführer dazu bewegt, ihre Innovationsprozesse und
Vertriebsaktivitäten umzugestalten. Gerade finanzstarke Unternehmen
sehen zahlreiche Vorteile. Sie bewerten die Chancen insgesamt höher
als die Risiken. Nach Segmenten können vor allem Generikahersteller
und Kostenträger im Gesundheitswesen auf mehr Einfluss hoffen,
während bei Pharmaherstellern die Sorge vor Einflussverlust auf
relevante Prozesse überwiegt", resümiert Dr. Gregor-Konstantin Elbel.
Den kompletten Report finden Sie unter http://ots.de/TnkKJ zum
Download.
Ende
Über Deloitte Deloitte erbringt Dienstleistungen aus den Bereichen
Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung, Consulting und Corporate Finance
für Unternehmen und Institutionen aus allen Wirtschaftszweigen. Mit
einem weltweiten Netzwerk von Mitgliedsgesellschaften in mehr als 150
Ländern verbindet Deloitte herausragende Kompetenz mit erstklassigen
Leistungen und steht Kunden so bei der Bewältigung ihrer komplexen
unternehmerischen Herausforderungen zur Seite. "To be the Standard of
Excellence" für rund 200.000 Mitarbeiter von Deloitte ist dies
gemeinsame Vision und individueller Anspruch zugleich.
Die Mitarbeiter von Deloitte haben sich einer Unternehmenskultur
verpflichtet, die auf vier Grundwerten basiert: erstklassige
Leistung, gegenseitige Unterstützung, absolute Integrität und
kreatives Zusammenwirken. Sie arbeiten in einem Umfeld, das
herausfordernde Aufgaben und umfassende Entwicklungsmöglichkeiten
bietet und in dem jeder Mitarbeiter aktiv und verantwortungsvoll dazu
beiträgt, dem Vertrauen von Kunden und Öffentlichkeit gerecht zu
werden.
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Haftung nach britischem Recht), und/oder ihr Netzwerk von
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selbstständig und unabhängig. Eine detaillierte Beschreibung der
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