Ungarische Pflegekräfte in der deutschen Altenpflege / EU-Projekt von bpa-Mitgliedern erfolgreich beendet / Ungarische Krankenpflegeschüler treten in Kürze Stellen als Fachkraft in Deutschland an
Geschrieben am 23-04-2013 |
Karlsruhe (ots) - Mit der Aussicht auf einen festen Arbeitsvertrag
und zahlreichen Forderungen an die Politik endete jetzt ein durch die
Europäische Union gefördertes Projekt, das die Integration
ausländischer Fachkräfte in deutschen Pflegeunternehmen unterstützte.
Das Pflegeunternehmen SPPS aus Karlsruhe, Mitglied im Bundesverband
privater Anbieter sozialer Dienste (bpa), hatte das Projekt initiiert
und vom 2. März bis 14. April 2013 insgesamt zwölf ungarische
Krankenpflegeschüler für ein Praktikum in fünf Karlsruher
Pflegeeinrichtungen eingeladen.
Neben SPPS waren die Paracelsus Klinik und die stationären
bpa-Mitgliedseinrichtungen "Acabelle de Fleur", "Haus am Turmberg"
und das "Haus Edelberg" beteiligt.
"Die Integration der ungarischen Praktikanten in die deutsche
Pflegelandschaft war ein voller Erfolg und könnte in dieser Form eine
wichtige Stütze gegen den Fachkräftemangel in Deutschland werden.
Fazit: Die medizinischen und pflegewissenschaftlichen Kenntnisse der
Krankenpflegeschüler sind sehr gut. Und auch sprachlich machten die
Ungarn schnell Fortschritte", so Susanne Pletowski, Geschäftsführerin
von SPPS sowie Vizepräsidentin des bpa.
Aus diesem Grund fordert die Pflegeexpertin die Vertreter der
Politik zum Handeln auf: "Das in Deutschland für eine Anerkennung
geforderte Sprachniveau B2, das als Grundvoraussetzung für ein
Germanistikstudium zählt und nicht einmal bei ausländischen Ärzten
als Maßstab gilt, ist viel zu hoch angesetzt und erschwert die
Zugangsvoraussetzungen. Die vergangenen Wochen haben gezeigt, dass
die ungarischen Auszubildenden schnell die deutsche Sprache erlernen
und sehr gut mit den Patienten kommunizieren können." Ein
Sprachniveau von höchstens B1 sei völlig ausreichend und sollte als
Zugangsvoraussetzung umgesetzt werden.
Als ebenso wenig zielführend bezeichnet Pletowski das geforderte
Praktikum in Krankenhäusern für ausländische Krankenpfleger.
"Krankenpfleger aus Nicht-EU-Staaten sowie examinierte Fachkräfte aus
EU-Ländern, die ihren Abschluss vor 2007 erworben haben, müssen zur
Anerkennung in Deutschland, häufig ein halbes Jahr Pflegepraktikum in
einem deutschen Krankenhaus machen, obwohl sie bereits über die
medizinischen Kenntnisse verfügen. Das geht am tatsächlichen Bedarf
vorbei. Viel wichtiger wäre ein Praktikum in einer
Altenpflegeeinrichtung, das die grundpflegerischen Kenntnisse und die
spezifischen Anforderungen in der Altenpflege vermittelt", meint die
Vizepräsidentin des bpa und spricht sich für einen modifizierten
Umgang bei der Anerkennung ausländischer Abschlüsse aus.
Neben zahlreichen Erkenntnissen hat das Pflegepraktikum aber auch
handfeste Ergebnisse hervorgebracht. Pletowski: "Vier angehende
ungarische Krankenschwestern haben mir signalisiert, dass sie
Interesse an einer Tätigkeit in Deutschland haben. Aus diesem Grund
habe ich entsprechende Arbeitsverträge angeboten und rechne damit,
dass sie in Kürze ihre Arbeit aufnehmen. Und auch die Mutter einer
Krankenpflegeschülerin, welche bereits in Deutschland lebt, startet
zeitnah ihre Ausbildung bei uns im ambulanten Bereich. Zudem zeigten
auch die anderen ungarischen Teilnehmer Interesse an einer
Beschäftigung in Deutschland, dazu wollen sie ihre Sprachkenntnisse
verbessern, um ihre Chancen auf eine Anerkennung zu erhöhen. In den
kommenden Wochen werden wir also konkret etwas gegen den
Fachkräftemangel tun können."
bpa e.V.: Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste
e.V. (bpa) bildet mit mehr als 7.500 aktiven Mitgliedseinrichtungen
(davon über 900 in Baden-Württemberg) die größte Interessenvertretung
privater Anbieter sozialer Dienstleistungen in Deutschland.
Einrichtungen der ambulanten und (teil-)stationären Pflege, der
Behindertenhilfe und der Kinder- und Jugendhilfe in privater
Trägerschaft sind im bpa organisiert. Die Mitglieder des bpa tragen
die Verantwortung für ca. 230.000 Arbeitsplätze und 17.700
Ausbildungsplätze. Das investierte Kapital liegt bei ca. 18,2
Milliarden Euro.
Pressekontakt:
Stefan Kraft, Leiter der Landesgeschäftsstelle, Tel.: 0711-9604960
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
459922
weitere Artikel:
- DER STANDARD - Kommentar: "Kein Riss beim Volk" von Gerald John (Ausgabe vom 24.4.2013)
Wien (ots) - Es ist kein Wunder, dass Menschen auf Volksbegehren
pfeifen. Die Erfahrung zeigt, wie wenig eine Unterschrift nützt. All
die hehren Anliegen verschwinden, wie stets beklagt wird, in den
Schubladen des Parlaments.
Doch kann man das den Politikern wirklich vorwerfen? Eine ernsthafte
Diskussion sollte Pflicht sein, aber zu entscheiden hat ein Mandatar
nach eigenem Urteil und Gewissen. Nur weil eine Initiative Wind
macht, muss der Nationalrat nicht hinterherhupfen. Dass sie das
"Volk" repräsentieren, mehr...
- Trierischer Volksfreund: Debatte um Selbstanzeigen - Leitartikel, Trierischer Volksfreund, 24.04.2013 Trier (ots) - Die Steuerbetrüger rennen den Steueranwälten derzeit
die Bude ein. Sie suchen Rat, einen Ausweg vor der drohenden Strafe.
Die Selbstanzeige. Aber Einsicht und Reue gehören nicht zu den
Motiven. Eher schon die Steuer-CDs aus der Schweiz, die Gefahr von
Entdeckung. Die meisten wollen sich nicht wirklich ehrlich machen.
Sie wollen nur billig davonkommen.
Die Selbstanzeige hat den Steuerbetrug in der Vergangenheit nicht
verhindert. Im Gegenteil, sie war bisher eher ein begünstigender
Faktor für diese Kriminalitätsform, mehr...
- Westdeutsche Zeitung: Die Kosten für Zahnersatz steigen unaufhaltsam - Etwas ist faul am Gesundheitssystem
Ein Kommentar von Lothar Leuschen Düsseldorf (ots) - Helden sind Mangelware. Das gilt für jeden
Bereich des Lebens. Aber kaum ein notwendiges Übel wird konsequenter
verdrängt als der Besuch des Zahnarztes. Das war schon so, als die
Patienten noch mit Lachgas betäubt wurden, und hat sich bis heute
nicht geändert. Der Anblick der Spritze, das Geräusch des Bohrers,
fremde Finger im Mund - das ist wirklich nicht schön. Doch abgesehen
davon, dass die Angst vieler Menschen der heute hohen Kunst des
Zahnarztes nicht gerecht wird, sind die Folgen allenthalben zu sehen
und mehr...
- Neue Westfälische (Bielefeld): Österreichischer Holzkonzern Klausner verklagt Land NRW Bielefeld (ots) - Der österreichische Holzkonzern Klausner geht im
Konflikt um Holzlieferungen aus NRW in Konfrontation zum Land NRW:
Nach Informationen der in Bielefeld erscheinenden Neuen Westfälischen
(Mittwochsausgabe) versucht Klausner juristisch durchzusetzen, dass
das gesamte in NRW geschlagene Fichtenholz in den kommenden neuen
Monaten nach Österreich geliefert wird. Eine entsprechende
einstweilige Verfügung ist beim Landgericht Münster gestellt. Beim
Land füprchtet man nun um die 3.200 Arbeitsplätze in der heimischen
Holzindustrie. mehr...
- Mitteldeutsche Zeitung: zu Stiftung Warentest Halle (ots) - Gewiss birgt das Gebührenmodell die Versuchung,
gute Benotungen zu inflationieren, weil dann mehr Unternehmen
Gebühren fürs Instituts-Logo zu zahlen bereit sein könnten. Wer
dies argwöhnt, stellt allerdings die Seriosität der Stiftung
überhaupt in Frage. Schließlich könnten schon bisher Unternehmen
versucht haben, Tester mittels Geldzuwendung zu guten Benotungen zu
veranlassen. Um Zweifel zu entkräften, sorgt die Stiftung für
Transparenz, indem sie die Zahl guter Noten veröffentlicht. Überdies
beauftragten die mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|