Staat und privat: gemeinsam stärker / Deloitte-Report zeigt, wie Politik Rahmenbedingungen für die Industrie optimieren kann
Geschrieben am 16-05-2013 |
Frankfurt/München (ots) - Die Energiefrage wird entscheidend für
die Wachstumsperspektiven der produzierenden Industrie in Deutschland
sein. Hier sind Staat und Wirtschaft besonders gefordert, zu
kooperieren und gemeinsame Lösungsansätze zu finden. In den USA
spielen Steuer- und Ausbildungsfragen eine wichtige Rolle, in Japan
ist es vor allem die Steuer- und Geldpolitik. In den aufstrebenden
Märkten liegen die Prioritäten anders: So muss China mehr für
Deregulierung im Hinblick auf Differenzierung im High Tech Bereich
und Umwelt tun, in Indien sind Infrastrukturverbesserungen und Skill
Development elementar. Brasilien braucht - ähnlich wie die USA -
einen Schub in den Bildungs- und Ausbildungssystemen. Mit
Kooperationen in diesen Gebieten können Staaten ihre
Wettbewerbsfähigkeit deutlich steigern. Für die im Rahmen des
Deloitte-Reports "Manufacturing for Growth - Strategies for Driving
Growth and Employment" befragten Unternehmenslenker sind solche
gemeinsamen Projekte von öffentlichem und privatem Sektor
unverzichtbar für eine wachstumsfördernde Atmosphäre. Bei der
Wertschöpfungskette konstatieren sie eine Verschiebung: Erstmals
werden international mehr Zwischen- als Endprodukte gehandelt, die
größte Wertschöpfung findet nicht mehr bei der Endmontage statt.
"Für den zusammen mit dem World Economic Forum erstellten Report
haben wir sechs Staaten in den Fokus gestellt: Deutschland, die USA,
Brasilien, China, Indien und Japan. Die befragten CEOs geben konkrete
Handlungsempfehlungen, ob und wie die Politik in Zusammenarbeit mit
den Unternehmen die Wettbewerbsfähigkeit der produzierenden Industrie
fördern kann", erklärt Thomas Doebler, Partner und Leiter
Manufacturing bei Deloitte.
Politik muss konsistent und kooperationsfähig sein
Effektive politische Rahmenbedingungen müssen vor allem konsistent
und stabil, wettbewerbsfähig und doch fair, dialog- und
kollaborationsfähig, vertrauensbildend sowie finanziell solide sein.
Konkret gehören dazu ein möglichst einfaches Steuersystem, Wegfall
von Handelsbarrieren, Energiesicherheit, qualifizierte Arbeitskräfte
sowie die Unterstützung von Wissenschaft und Technologie.
Ein erprobtes Mittel für die Kooperation von Politik bzw.
Verwaltung und Unternehmen sind die Public Private Partnerships
(PPP). Dabei geht es um die gezielte Einbeziehung Dritter wie etwa
Universitäten, staatlicher Laboratorien oder anderer
Non-Profit-Organisationen.
Wertschöpfungskette im Wandel
Entscheidend für die Wettbewerbsfähigkeit ist vor allem die Rolle
der Industrie eines Landes innerhalb der weltweiten Zuliefer- bzw.
Wertschöpfungsketten. Hier ist eine deutliche Verschiebung gegenüber
früheren Jahrzehnten zu erkennen: Heute werden deutlich mehr
Zwischenprodukte als Endprodukte gehandelt, der "Value-added"-Effekt
gewinnt an Bedeutung. Damit wächst der Graben zwischen Ländern mit
starker Warenproduktionskapazität und denen mit maßgeblicher
Wertschöpfung.
Deutschland: Energiewende steht im Vordergrund
Jedes der sechs untersuchten Länder hat eigene Spezifika beim
Zusammenspiel von Wirtschaft und Politik. Für Deutschland
konstatieren die Befragten vor allem Herausforderungen bei der
Energiesicherheit, aber auch bei den Arbeits- und Materialkosten. Die
Studienteilnehmer fordern vor allem eine realistische und
transparente Energiepolitik bzw. Umsetzung der Energiewende, noch
mehr Konzentration auf Hightech-Innovationen sowie eine
Flexibilisierung des Arbeitsmarkts.
USA und Japan: Steuerpolitik auf den Prüfstand
In den USA stehen niedrigere Körperschaftssteuern und eine
verstärkte inländische Energieerzeugung im Vordergrund. Darüber
hinaus muss die dortige öffentliche Hand deutlich mehr in die
Bildungssysteme investieren. Anders Japan: Hier steht insbesondere
die Geldpolitik auf dem Prüfstand. Auch Steuersenkungen, eine
flexiblere Arbeitsmarktpolitik sowie mehr langfristige Investitionen
in Wissenschaft und Technologie können sich als wirksam für die
Wettbewerbsfähigkeit japanischer Produzenten erweisen.
China, Indien, Brasilien: Infrastruktur, Umwelt und
Bildungssysteme
Die chinesische Politik muss sich verstärkt nicht nur mit der
sozialen Balance, sondern neben der Entwicklung hin zur High Tech
Produktion auch mit Themen des Umweltschutzes und des nachhaltigen
Umgangs mit den Ressourcen auseinandersetzen. Dazu gehört auch die
Frage nach der primär genutzten Energieform. Für Indien geht es
sowohl um die Entwicklung qualifizierter Arbeitskräfte und eine
Aufweichung der rigiden Arbeitsmarktbestimmungen als auch um
Investitionen in die Infrastruktur. Brasilien schließlich muss seine
Bildungssysteme insbesondere mit Blick auf mehr Technologiekompetenz
optimieren.
"Bei PPPs haben sich Best Practices herausgebildet: Sie sollten
präzise sowohl auf die spezifischen Bedürfnisse der jeweiligen
Branche als auch der Gesellschaft abgestimmt sein. Ihr Wertbeitrag
muss transparent sein und den herkömmlicher Modelle übersteigen,
langfristig angelegt sein und vor allem Wertschöpfung jenseits
öffentlicher Mittel generieren. Nicht zuletzt ist Integrität über
alle Bereiche hinweg unverzichtbarer Bestandteil jeder PPP - bis hin
zum Schutz geistigen Eigentums", ergänzt Thomas Doebler.
Den kompletten Report finden Sie unter http://ots.de/JbAsE zum
Download.
Ende
Über Deloitte
Deloitte erbringt Dienstleistungen aus den Bereichen
Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung, Consulting und Corporate Finance
für Unternehmen und Institutionen aus allen Wirtschaftszweigen. Mit
einem weltweiten Netzwerk von Mitgliedsgesellschaften in mehr als 150
Ländern verbindet Deloitte herausragende Kompetenz mit erstklassigen
Leistungen und steht Kunden so bei der Bewältigung ihrer komplexen
unternehmerischen Herausforderungen zur Seite. "To be the Standard of
Excellence" für rund 200.000 Mitarbeiter von Deloitte ist dies
gemeinsame Vision und individueller Anspruch zugleich.
Die Mitarbeiter von Deloitte haben sich einer Unternehmenskultur
verpflichtet, die auf vier Grundwerten basiert: erstklassige
Leistung, gegenseitige Unterstützung, absolute Integrität und
kreatives Zusammenwirken. Sie arbeiten in einem Umfeld, das
herausfordernde Aufgaben und umfassende Entwicklungsmöglichkeiten
bietet und in dem jeder Mitarbeiter aktiv und verantwortungsvoll dazu
beiträgt, dem Vertrauen von Kunden und Öffentlichkeit gerecht zu
werden.
Deloitte bezieht sich auf Deloitte Touche Tohmatsu Limited, eine
"private company limited by guarantee" (Gesellschaft mit beschränkter
Haftung nach britischem Recht), und/oder ihr Netzwerk von
Mitgliedsunternehmen. Jedes dieser Mitgliedsunternehmen ist rechtlich
selbstständig und unabhängig. Eine detaillierte Beschreibung der
rechtlichen Struktur von Deloitte Touche Tohmatsu Limited und ihrer
Mitgliedsunternehmen finden Sie auf www.deloitte.com/de/UeberUns.
© 2013 Deloitte GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft.
Pressekontakt:
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Leiterin Presse
Tel: +49 (0)89 29036 8825
imilojevic@deloitte.de
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