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Allg. Zeitung Mainz: Höchste Zeit / Kommentar zum neuen Sorgerecht

Geschrieben am 20-05-2013

Mainz (ots) - Nach jahrelangem juristischen Tauziehen wurde es
höchste Zeit für die Stärkung lediger Väter beim Sorgerecht für ihre
Kinder. Die bisherige Rechtsprechung hat unverheiratete Väter, die
nach einer Trennung von der Mutter nicht nur die finanzielle
Verantwortung für ihre Kinder übernehmen, sondern sich
selbstverständlich auch an Betreuung und Erziehung beteiligen
wollten, unverhältnismäßig benachteiligt. Sie mussten zwar zahlen,
aber wenn die Mutter nicht wollte, hatten sie kaum eine Chance, an
der Fürsorge für ihre Kinder teilzuhaben. Eine unerträgliche
Situation nicht nur für die ledigen Väter, sondern in der Regel auch
für deren Kinder. Denn das Fehlen des Sorgerechts bedeutet in der
Realität meist die Entfremdung von den Kindern, erst recht, wenn die
Mutter ihr alleiniges Sorgerecht zu eben diesem Zweck missbraucht.
Wenn es gemeinsame Kinder gibt, sind Trennungen immer kompliziert,
mitunter traumatisch, egal, ob ein Paar verheiratet ist oder nicht.
Und wo verletzte Gefühle im Spiel sind, setzt der Verstand leider
allzu oft aus, selbst, wenn ein unschuldig in diese Situation
geratenes Kind darunter leidet. Dann ist es wichtig, dass die Frage
des Sorgerechts rechtlich so klar und gerecht wie möglich und im
Sinne des Kindes geregelt ist und nicht in letzter Konsequenz allein
von einem Beteiligten - bislang der Mutter - abhängt. Aber auch wenn
das Verfahren nun zugunsten lediger Väter einfacher und gerechter
gestaltet worden ist, bleibt unverständlich, warum der unverheiratete
leibliche Vater weiterhin das Sorgerecht beantragen muss, anstatt es
von Geburt des Kindes an automatisch zu erhalten, wie dies bei
verheirateten Paaren der Fall ist. Ledige Väter sind doch keine Väter
zweiter Klasse.



Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
Florian Giezewski
Regionalmanager
Telefon: 06131/485817
desk-zentral@vrm.de


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