Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar
Europa im Syrienkrieg
Es gibt nur Böse
CARSTEN HEIL
Geschrieben am 28-05-2013 |
Bielefeld (ots) - Schlechter kann es nicht kommen. Jetzt zerlegt
sich auch noch die Europäische Union über den Streit, wie der Westen
am besten im syrischen Bürgerkrieg vorgeht. Die Aufhebung des
Waffenembargos für Syrien ist nichts anderes als der neuerliche
Beweis, dass die EU außen- und sicherheitspolitisch ein Torso ist.
Jetzt kann es passieren, dass einige europäische Länder Waffen ins
Krisengebiet liefern, andere das verurteilen. Folge: Auch ins
Verhältnis der EU zu Russland bekommt erstens eine eklatante Schwäche
und zweitens eine Schieflage. Doch das sind nur machtpolitische
Überlegungen. Viel schlimmer sieht es im Nahen Osten selbst aus. Das
syrische Volk wird hingemetzelt, der Libanon - gerade erst wieder
halbwegs stabilisiert - zunehmend hineingezogen. In Israel und selbst
in der Türkei brennt schon fast die Lunte. Der Balkankrieg in den
neunziger Jahren war ein laues Lüftchen gegen den Feuersturm, der in
Syrien und seinen Nachbarländern derzeit entfacht wird. Damals waren
die Fronten und Parteien vergleichsweise übersichtlich, und der
Einsatz der NATO hat bei aller Fragwürdigkeit Ruhe schaffen und
Menschen retten können. Im Syrien-Krieg treiben auf allen Seiten zu
viele Parteien von außen ihr finsteres und verantwortungsloses Spiel.
Es gibt kein einfaches Gut und Böse. Die Rebellen sind nicht gut und
das Assad-Regime böse. Es scheint nur Böse zu geben. Die Zivilisten
leiden. Die Opferzahlen unterscheiden sich, aber sie sind wohl
bereits sechsstellig. Deshalb tut sich der Westen auch so schwer mit
einem gemeinsamen Konzept. Egal, was die demokratischen Staaten tun,
es ist falsch. Noch schlechter ist allerdings mangelnde Einigkeit.
Dadurch beginnt die syrische Krankheit Europa zumindest mit einem
Schnupfen anzustecken. Wenigstens bleiben die Sanktionen gegen das
Regime in Kraft. Der kleinste gemeinsame Nenner.
Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
466274
weitere Artikel:
- Südwest Presse: KOMMENTAR · UNTERNEHMENSSTEUERN Ulm (ots) - Windig
Keiner zahlt gerne Steuern - weder Privatleute noch Unternehmen.
Allerdings können sich gerade Konzerne Experten leisten, um alle
Möglichkeiten des Steuerrechts zu nutzen und möglichst wenig Geld
beim Fiskus abzuliefern. Das mag der normale Steuerzahler für
ärgerlich halten. Doch es ist nicht nur legal, sondern auch legitim:
Unternehmen sind keine Wohltätigkeitsveranstaltungen, sondern dazu
da, Gewinne für ihre Anteilseigner zu erwirtschaften. Das Problem
sind nicht diejenigen, die legale Schlupflöcher und mehr...
- BERLINER MORGENPOST: Ein tiefer Riss durch Europa;
Jochim Stoltenberg über Syrien, die europäischen Außenminister
und das Ende des Waffenembargos Berlin (ots) - Einmal mehr hat sich die so oft beschworene
gemeinsame europäische Außen- und Sicherheitspolitik als Schimäre
erwiesen. Nicht allein der Euro spaltet Europa. Ein tiefer Riss
trennt die 27 EU-Staaten auch, wenn es um Europas Rolle auf der
Weltbühne geht. Nach Deutschlands Weigerung vor zwei Jahren im
UNO-Sicherheitsrat, zusammen mit den Verbündeten für militärische
Aktionen zum Sturz des libyschen Diktators Gadaffi zu stimmen, sind
es jetzt die Briten und Franzosen, die ein gemeinsames europäisches
Handeln sabotiert mehr...
- Mitteldeutsche Zeitung: zu Naturflächen Halle (ots) - Rund 11 500 Hektar Wälder, Wiesen und Auen sind in
Sachsen-Anhalt nun Teil des "Nationalen Naturerbes", das bundesweit
streng geschützt ist. Gestern wurden der Bundesstiftung Umwelt in
Dessau-Roßlau feierlich weitere 2 500 Hektar an der Elbe und im
Zeitzer Forst übertragen. Möglich machte das der Bund, der diese
Flächen nicht verkaufte, sondern unentgeltlich abgab. Das ist eine
gute Nachricht, nicht nur für den Erhalt seltener Tier- und
Pflanzenarten, sondern vor allem für die Menschen. Sie können und
sollen in mehr...
- DER STANDARD-KOMMENTAR "Debakel der EU-Außenpolitik" von Thomas Mayer Nach zwei Jahren gemeinsamer Syrien-Politik haben die Briten
das Kommando - Ausgabe vom 29.5.2013
Wien (ots) - Für einen kurzen Moment stand die gemeinsame Außen-
und Sicherheitspolitik der EU bei den Syrien-Verhandlungen der 27
Außenminister in der Nacht auf Dienstag vor einer echten Wende: weg
von der bisher defensiven Rolle, die auf politische Vermittlung
setzt, hin zu einer Position, die mit einer deutlichen
Militarisierung und Drohung in bewaffneten Konflikten verbunden ist.
Auf dem Tisch lag folgender Vorschlag: Die 27 beschließen mehr...
- Mitteldeutsche Zeitung: zu Talkshows in der ARD Halle (ots) - Gut ist, dass die ARD sich endlich, wenn auch nach
langem Drängen, überhaupt zu einer Abrüstung beim Dauergeplauder
entschlossen hat. Es bleiben ja immer noch vier Abende, an denen die
Maischberger, Will, Jauch und Plasberg über Gott und die Welt reden.
Und oft über wiederkehrende Themen. Das reicht wahrhaftig aus.
Allerdings ist zuletzt, als schon klar war, dass eine der Shows
gekippt werden würde, deutlich geworden: Die Damen und Herren
können lebendiger, vielfältiger, besser. Sogar gewöhnliche Menschen
sind mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|