Ein Jahr Glücksspielstaatsvertrag - Länder müssen Regulierung durchsetzen!
Geschrieben am 26-06-2013 |
Saarbrücken (ots) - Ein Jahr nach Inkrafttreten des neuen
Glücksspielstaatsvertrages der Bundesländer zog der Deutsche Lotto-
und Totoblock (DLTB) auf einer Pressekonferenz in Saarbrücken eine
kritische Bilanz. Michael Burkert und Peter Jacoby, Federführer des
DLTB, erklärten: "Die LOTTO-Gesellschaften haben mit diesem
Staatsvertrag den staatlichen Auftrag, ein verantwortungsvolles
Glückspiel anzubieten, um die Spielbedürfnisse in legale Bahnen zu
lenken und Spielerschutz auf hohem Niveau sicherzustellen.
Gleichzeitig halten die Länder am Modell der gemeinwohlorientierten
Lotterien fest, und das ist gut so. Denn so profitieren Breitensport,
Soziales, Kultur und Umwelt weiter erheblich von Abgaben und
Zuwendungen der staatlichen Lotterien. Aber die Länder müssen ihre
eigenen Regeln auch um- und durchsetzen. Hier bleibt noch viel zu
tun."
Die DLTB-Federführer Burkert und Jacoby begrüßten, dass LOTTO
wieder im Internet gespielt werden darf. Sie kritisierten aber die
umständlichen Vorschriften für die Spieleridentifizierung, die zudem
von Land zu Land unterschiedlich seien. Im Saarland etwa müsse sich
ein Tipper erst im Internet registrieren, dann ein Formular
ausdrucken und sich mit diesem in einer LOTTO-Annahmestelle
identifizieren. Bis zur Spielfreigabe vergehen mehrere Tage. Peter
Jacoby: "60 Prozent der Spieler machen das nicht mit und brechen
vorher ab. So wird es nicht gelingen, den Spieltrieb in staatliche
und seriöse Angebote zu kanalisieren und den Weg auf illegale Seiten
zu verhindern. Die Länder müssen sich schnell auf ein sicheres und
praxisnahes Verfahren einigen. Die Regelung jetzt ist realitätsfremd.
Wir schlagen vor, bundesweit das Verfahren zu genehmigen, das unter
anderem in Niedersachsen gilt. Dort erfolgt die Identifizierung der
Spieler einfach, sicher und schnell über eine Schufa-Abfrage."
Während die Aufsichtsbehörden so dem staatlichen LOTTO das Leben
erschwerten, blieben ausländische Anbieter, die über das Internet
Wetten auf die deutschen Lottozahlen anbieten, unbehelligt,
kritisiert Jacoby: "Diese illegalen Anbieter werben irreführend und
immer aggressiver zum Schaden der Spieler. Dagegen müssen die
Aufsichtsbehörden endlich vorgehen."
Kritisch kommentierte der DLTB auch das Vergabeverfahren für
Sportwettlizenzen. Burkert und Jacoby: "Das Konzessionsverfahren, das
beim hessischen Innenministerium angesiedelt ist, muss beschleunigt
werden." Die Verzögerung um mittlerweile mehrere Monate begünstige
die illegalen Sportwettenanbieter, die ihr Geschäft einfach ohne
Lizenz weiter betreiben, so Burkert. "Seriöse Sportwettenanbieter,
die sich wie ODDSET an das Verfahren halten, werden ausgebremst."
Positiv hob Burkert hervor, dass der Staatsvertrag nun auch
Spielhallen, die mit ihren Spielautomaten ein hohes
Suchtgefährdungspotenzial haben, unter die Glücksspielregulierung
gestellt wurden. Vorher galten sie als "Spielgeräte mit
Gewinnmöglichkeit" und waren nicht dem Glücksspiel zugeordnet. Es
gelte nun, auch im Sinne der Kohärenz, dass der
Bundeswirtschaftsminister eine Spielverordnung erlässt, die dem
Spielerschutz und der Suchtprävention dient.
Auch die gelockerten Werbebeschränkungen für staatliche Lotterien
seien ein Fortschritt. "Dies ist ein wichtiger Aspekt für eine
erfolgreiche Kanalisierung", so Burkert. "Wie auch die Möglichkeit,
nun wieder innovativ tätig zu sein, auf Kundenwünsche zuzugehen. In
der Zeit des ersten Glücksspielvertrages wurde den staatlichen
Lotteriegesellschaften quasi ein Innovationsstopp auferlegt." So
konnte unlängst bei LOTTO 6aus49 mit einem verbesserten Gewinnplan
und höheren Gewinnchancen eine Produktveränderung vorgenommen werden.
Diese werde von den Kunden positiv angenommen, wie auch die Umsätze
zeigen, die mit rund sieben Prozent über dem Vergleichszeitraum des
Vorjahres liegen. Burkert: "Von den positiven Auswirkungen auf den
Umsatz profitiert auch das Gemeinwohl in Deutschland: Mit rund 2,6
Milliarden Euro konnten die staatlichen Lotterien allein 2012 soziale
Einrichtungen, den Sport, Kulturprojekte, den Denkmal- und
Naturschutz, und nicht zuletzt die öffentlichen Haushalte der Länder
unterstützen."
Für Glücksspiel sind die Bundesländer zuständig. Den Rechtsrahmen
dafür setzt der Glücksspielstaatsvertrag, der am 1. Juli 2012 in
Kraft trat. Seine Ziele: Es soll einerseits ein ausreichendes,
legales und staatlich überwachtes Angebot geben. Andererseits müssen
Jugendschutz, Schutz der Spieler vor krimineller Manipulation und die
Vorbeugung gegen Spielsucht gewährleistet sein. Zudem gewinnt die
Allgemeinheit durch die hohen Zuwendungen der staatlichen
Lottogesellschaften für gemeinnützige Zwecke.
LOTTO hofft, dass die Länder nun verstärkt daran arbeiten, den
Rechtsrahmen zu schützen. Die gefundenen gesetzlichen Regelungen
müssen umgesetzt werden, denn eine wirksame Kanalisierung ist nur
möglich, wenn entschieden gegen illegale Angebote vorgegangen wird.
Pressekontakt:
Andrea Schramm
PR / Internet und Neue Medien / Strategie und Planung
Saarland-Sporttoto GmbH
Federführende Gesellschaft des Deutschen Lotto- und Totoblocks
Telefon: 06 81 / 58 01 - 349
Telefax: 06 81 / 58 01 - 5349
E-Mail: aschramm@saartoto.de
www.saartoto.de
Geschäftsführer: Michael Burkert und Peter Jacoby
Aufsichtsratsvorsitzende: Ministerin Monika Bachmann
HR: AG Saarbrücken HRB 4489
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
471811
weitere Artikel:
- Sahra Wagenknecht: Zombie-Banken abwickeln statt künstlich beatmen Berlin (ots) - "Weder die Steuerzahler noch die Sparkassen und
Genossenschaftsbanken dürfen für Zombie-Banken haften", kommentiert
Sahra Wagenknecht die Verhandlungen der EU-Finanzminister über einen
einheitlichen Abwicklungsmechanismus im Rahmen der Bankenunion. Die
Erste Stellvertretende Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE weiter:
"Die Bankenunion ist selbst ein Zombie: Mindestens 60 Milliarden
Euro aus dem Europäischen Stabilitätsmechanismus (ESM) werden direkt
für die Rekapitalisierung von Schrottbanken verbrannt. Der
Europäischen mehr...
- Sahra Wagenknecht und Volker Wissing zu Gast bei Michel Friedman / N24-Talk "Studio Friedman" am Donnerstag, 27. Juni 2013, um 23.10 Uhr Berlin (ots) - Mindestlohn einführen, Einkommens- und
Erbschaftssteuer erhöhen, Vermögenssteuer einführen. Das alles
fordert Die Linke, um die wachsende Kluft zwischen Arm und Reich in
Deutschland zu schließen. "Alles Quatsch" sagt die FDP. Ein
Mindestlohn und höhere Steuern vernichten Arbeitsplätze und gefährden
den Wirtschaftsstandort Deutschland. Wer hat Recht? Und wie kann
Deutschland sozial gerechter werden?
Darüber diskutiert Michel Friedman mit Sahra Wagenknecht, der
stellvertretenden Partei- und Fraktionsvorsitzenden mehr...
- Lehmer: Fortschritt beim Kampf gegen Patente auf Leben Berlin (ots) - Die Ausschüsse des Deutschen Bundestages haben
heute abschließend über die Patentrechtsnovelle beraten, die morgen
vom Deutschen Bundestag verabschiedet wird. Dazu erklärt der
agrarpolitische Sprecher der CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag,
Dr. Max Lehmer:
"Heute haben wir einen erfreulichen Fortschritt erzielt im Kampf
gegen Patente auf Leben. Die Änderung des Patentgesetzes ist ein
großer Schritt in die richtige Richtung: Wir stellen klar, dass nicht
nur im Wesentlichen biologische Verfahren zur Züchtung mehr...
- Rupprecht/Rehberg: Erneut Rekordhaushalt für Bildung und Forschung geplant Berlin (ots) - Das Bundeskabinett hat am heutigen Mittwoch den
Regierungsentwurf für den Bundeshaushalt 2014 beschlossen. Zum
Einzelplan für das Bundesministerium für Bildung und Forschung
erklären der bildungs- und forschungspolitische Sprecher der
CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag, Albert Rupprecht, und der
zuständige Berichterstatter Eckhardt Rehberg:
Albert Rupprecht: "Wir haben unsere Zusage aus dem
Koalitionsvertrag gehalten, ja sogar übertroffen: Für Bildung und
Forschung wurden in dieser Legislaturperiode gut 13 mehr...
- Marktwirtschaftlicher Dialog zur Steuergerechtigkeit / Prof. Reimer: Das Problem der kalten Progression bedarf einer gesetzlichen Lösung Berlin (ots) - Wer soll warum, für was, wie viel Steuern zahlen?
Beim Marktwirtschaftlichen Dialog der Initiative Neue Soziale
Marktwirtschaft (INSM) stritten heute in der Landesvertretung
Sachsen-Anhalt beim Bund die finanz- und steuerpolitischen
Fachpolitiker der Bundestagsfraktionen darüber, was aus ihrer Sicht
unter Steuergerechtigkeit zu verstehen ist. Aus Sicht der INSM ist
eine Debatte über Steuererhöhungen überflüssig und unnötig, da die
Einnahmen des Staates auch in den kommenden Jahren ausreichen werden.
"Diskussionswürdig mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|