Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Thema Nahost
Geschrieben am 21-07-2013 |
Bielefeld (ots) - Sie reden wieder - und demnächst sogar
miteinander. Israelis und Palästinenser wollen nach drei Jahren Pause
in der kommenden Woche wieder in den seit Jahrzehnten geübten, aber
letztlich stets erfolglosen Friedensprozess eintreten. Am Anfang
stehen Vorgespräche, im Herbst soll es zur Sache gehen. Ausgang:
völlig ungewiss. Dennoch ist US-Außenminister John Kerry ein
diplomatischer Erfolg beschieden. US-Präsident Barack Obama hatte in
seiner ersten Amtszeit im Nahen Osten, der vom arabischen Frühling
durcheinandergwirbelt wurde, nichts erreicht. Das ändert sich jetzt.
Die Unterhändler auf palästinensischer und israelischer Seite
scheinen mit dem erfahrenen Saeb Erekat und der nicht minder
tüchtigen Zipi Livni festzustehen. Nach palästinensischen Angaben
soll es zunächst um die Grenzen und Sicherheitsfragen gehen. Zugleich
wird bekannt, dass Häftlinge freigelassen werden sollen,
möglicherweise sogar ein inoffizieller Siedlungsstopp für die Dauer
der Gespräche praktiziert wird. Jetzt kommt also ein Neuanfang unter
veränderten Voraussetzungen, die die eigentliche treibende Kraft zu
sein scheinen.
- Die Macht des Faktischen zeigt: Israel hat die 20 verlorenen
Jahre seit Abschluss des an sich so aussichtsreichen
Oslo-Abkommens genutzt. Die Palästinenser hatten dagegen die
schlechteren Karten - Spaltung, fortschreitende Zersplitterung
des Westjordanlandes durch israelische Siedler und Verelendung
im Gazastreifen.
- Der neue Aufbruch bürgerlichen Denkens von Tunesien über Ägypten
bis zur Katastrophe in Syrien hat alle Visionen von der Einheit
der arabischen Massen auf den Müll der Geschichte befördert. Die
terroristische Hamas ist entzaubert, auch Israels Orthodoxe
waren schon einflussreicher.
- Die Welt zeigt Israel inzwischen die kalte Schulter, wenn es
sich für etwas Besseres als die Palästinenser hält. Selbst
Freunde wie Deutschland gestalten ihre
Entwicklungszusammenarbeit differenzierter. Sie verhandeln stets
mit Israelis und Palästinenser, gern holen sie noch ein
arabisches Land mit ins Boot.
Es gibt also reichlich Gründe, die längst nicht mehr so bequemen
Zeiten der Konfrontation zu beenden. Wichtig wäre allerdings auch ein
Zeichen der sich entwickelnden Zivilgesellschaften in allen
Landstrichen zwischen Jordan und Mittelmeerküste. Vielleicht braucht
es so eine Art Tahrir- oder Taksimplatz, auf dem sich die Stimme der
Vernunft artikuliert. Die Crux: In Tel Aviv ist das vorstellbar, in
Ramallah selbstmörderisch. Deutschland und die Europäische Union
können den Friedensprozess fördern, indem sie ihren Kurs der
austarierten Gegenseitigkeit auf allen Gebieten fortentwickeln. Allen
Bremsern und Saboteuren der kommenden Gespräche können wir
signalisieren: Raus aus den Schützengräben, Frieden und Wohlstand
haben in eurer Region eine neue Chance.
Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
476014
weitere Artikel:
- Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu De Maizière Bielefeld (ots) - Da kann Verteidigungsminister Thomas de Maizière
(CDU) noch so sehr auf Tarnkappentechnik in eigener Sache setzen: Die
Drohnen-Affäre wird er kaum unbeschadet überstehen. Seine Behauptung,
er habe bis Mitte Mai vom drohenden Debakel nicht wirklich etwas
gewusst, erscheint angesichts der bekanntgewordenen neuen Details
noch fragwürdiger. Bereits Monate zuvor warnten die engsten
Mitarbeiter vor hohen technischen und finanziellen Risiken. Da hätten
die Alarmglocken schrillen müssen. Es dürften nicht die letzten
Enthüllungen mehr...
- Westfalenpost: Westfalenpost zur Neueinstellung von Polizisten Hagen (ots) - Ein Lieblingsmodewort unserer Politiker lautet
bekanntlich "alternativlos". Diese Vokabel könnte auch sehr schön im
Hinblick auf die 1500 jungen Polizeianwärter verwendet werden, die im
kommenden Jahr ihre Ausbildung beginnen sollen. Schon hinsichtlich
der absehbaren Pensionszahlen ist es ja unabdingbar, den
entsprechenden Nachwuchs im Blick zu behalten. Aber auch angesichts
der grundsätzlichen Gesellschaftsentwicklung ist eine Aufstockung des
Polizeipersonals schlichtweg dringend geboten. Doch es wird
nicht reichen, mehr...
- Westfalenpost: Wstfalenpost zur Online-Kommunikation Hagen (ots) - Wir brauchen die klassischen Medien, weil sie
nach wie vor meinungsbildend sind." Dieser Satz aus der Studie der
Otto Brenner Stiftung ist Wasser auf die Mühlen von uns
Zeitungsmachern. Daraus den Schluss zu ziehen, die sozialen Medien
und Internetforen könnten getrost vernachlässigt werden, ist trotzdem
falsch. Die Demokratie lebt vom Meinungsaustausch. Debatten
sind seit jeher im Ringen um die beste Lösung unverzichtbar. Denn es
geht nicht um den Diskurs an sich, sondern um eine möglichst breite
Akzeptanz. Deshalb mehr...
- Allg. Zeitung Mainz: Mensch und Markt - Reinhard Breidenbach zu ausländischen Arbeitskräften Mainz (ots) - Das Problem ist schwierig, scheint aber wenigstens
erkannt und übersichtlich strukturiert - zumindest auf den ersten
Blick:In vielen Bereichen des deutschen Arbeitsmarktes fehlen
Fachkräfte und Auszubildende. Das hat, glaubt man den Statistikern,
vor allem mit der Demografie zu tun, damit, dass in Deutschland zu
wenig Kinder geboren werden. Also einfach nicht-deutsche
Arbeitskräfte anwerben? Patentlösungen gibt es, wie meist im Leben,
auch hier nicht. Zunächst ist festzuhalten, dass im Lösungsversuch
"Ausländer-Anwerbung" mehr...
- Allg. Zeitung Mainz: Instabile Feindschaft - Klaus Liesegang zu Friedensgesprächen in Nahost Mainz (ots) - Die Überraschung war so groß, dass die israelische
Zeitung "Haaretz" John Kerry gleich vom Pannenmann Mr. Bean zum
"Mission Impossible"-Helden Ethan Hunt beförderte. Und auch sonst gab
es viel Lob für den US-Außenminister, der Israelis und Palästinenser
dazu gebracht hat, nach anderthalb Jahren Funkstille wieder
miteinander zu reden. Sie reden zunächst aber nur darüber, wie sie
später Friedensverhandlungen führen könnten. Über den Frieden selber
reden sie noch nicht. Daher ist es viel zu früh, von einem Erfolg im
Nahost-Konflikt mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|