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Guardian-Reporter MacAskill: "Vielleicht geht die Berichterstattung über die Snowden-Enthüllung noch zwei Jahre weiter" /"Fragen zum Verhältnis zwischen NSA und der Wirtschaft sind noch unbeantwortet"

Geschrieben am 28-07-2013

Bonn (ots) - Sechs Tage lang hat Guardian-Reporter Ewen MacAskill
Anfang Juni mit seinem Kollegen Glenn Greenwald den NSA-Enthüller
Edward Snowden in dessen Hotelzimmer in Hongkong befragt. Im
Interview mit dem Medienmagazin journalist berichtet Ewen MacAskill
über das Treffen mit Snowden. "Wir waren ständig in Sorge, dass
plötzlich jemand in das Hotelzimmer stürmen könnte oder Snowden am
nächsten Tag einfach nicht mehr da sein würde."

Ewen MacAskill hat den früheren NSA-Mitarbeiter Snowden dabei als
schüchternen Menschen kennengelernt. "Snowden ist niemand, der eine
weltweite Berühmtheit werden wollte." Er sei ein eher scheuer Mensch,
"den man sich nur schwer bei einer Pressekonferenz vor 50
Journalisten vorstellen könnte".

In dem journalist-Interview kritisiert der Guardian-Reporter die
US-Regierung scharf für den Umgang mit investigativen Journalisten.
"Es gibt im Moment eine Tendenz seitens der Obama-Regierung, gegen
Enthüllungsjournalisten vorzugehen. Das ist sehr hässlich und
gefährlich für den Journalismus."

Gleichzeitig kündigte MacAskill an, dass der Guardian weitere
Enthüllungen aus den geheimen Dokumenten von Snowden veröffentlichen
wird. "Wir haben noch jede Menge Material. Und es gibt viele Fragen,
die noch nicht beantwortet sind, etwa zum Verhältnis zwischen der NSA
und der Wirtschaft. Auch die Zusammenarbeit mit dem britischen
Abhördienst GCHQ muss noch genauer beleuchtet werden."

Der Reporter ist sich über die Gefahr im Klaren, dass die Leser
bei so einem Thema irgendwann ermüden. Dennoch sagt er: "Der Guardian
hat eine Tradition, an Geschichten dranzubleiben. Über das Hacken von
Telefonmailboxen durch Rupert Murdochs News of the World hat der
Guardian zwei Jahre lang unnachgiebig berichtet. So könnte es auch in
diesem Fall wieder sein."

Dies ist eine Vorabmeldung zur August-Ausgabe des Medienmagazins
journalist, die am kommenden Mittwoch erscheint. Das komplette
Interview mit Guardian-Reporter Ewen MacAskill finden Sie auf http://
www.journalist.de/ratgeber/handwerk-beruf/menschen-und-meinungen/guar
dian-reporter-ewen-macaskill-die-geheimdienste-wollen-alles.html

Das Medienmagazin journalist beschäftigt sich in seiner
August-Ausgabe auf 20 Seiten mit dem Enthüllungsfall und geht dabei
der Frage nach, welche Auswirkungen der Skandal auf den Journalismus
hat. Die Themen im Einzelnen:

- Journalist und Blogger Richard Gutjahr beschreibt die Folgen von
Überwachungsprogrammen wie Prism, Tempora und XKeyscore für den
Journalismus. Wie ist es um die Balance zwischen Staatsgewalt
und Pressefreiheit bestellt?

- Interview mit Ronen Bergman, Investigativjournalist und einer
der profiliertesten Geheimdienstkenner weltweit.

- Medienecho: 17 deutsche Korrespondenten berichten, welche Rolle
die Themen Snowden und Prism in den Medien der Länder spielen,
in denen sie arbeiten.

- Anleitung: Wie verschlüsselt man E-Mails, wie sichert man Daten,
wie können Journalisten ihre Informanten schützen?



Pressekontakt:
journalist - Das Medienmagazin
Matthias Daniel
Chefredakteur
Telefon: +49(0) 228 20172-24
Fax: +49(0) 228 20172-33
journalist@journalist.de


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