Berliner Zeitung: Zum gesellschaftlichen Wandel in der Türkei:
Geschrieben am 07-08-2013 |
Berlin (ots) - Anders als den meisten arabischen Ländern stehen
die Chancen, den Graben zwischen den Lagern zu überwinden, in der
Türkei deshalb günstig. Doch was tut Erdogan? Statt den Reformkurs
wieder aufzunehmen und gesellschaftliche Gräben zuzuschütten,
missversteht der Premier den libertären Charakter der Proteste und
fällt zurück in den autoritären Stil seiner Vorgänger. Erst nannte er
die Gezi-Demonstranten "Marodeure", jetzt "erbärmliche Nagetiere". An
jedem Wochenende fahren Wasserwerfer in den Innenstädten von
Istanbul, Ankara und Izmir auf, um jegliche Ansammlung von
Demonstranten brutal zu zerstreuen. Die staatlich gelenkte Justiz hat
es fertiggebracht, in den "großen Sack" des Ergenekon-Verfahrens die
Gegner des neuen islamischen Establishments von links bis rechts zu
stecken.
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Berliner Zeitung
Redaktion
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