NABU mit breiter Unterstützung: Über 520.000 Mitglieder und Förderer
Geschrieben am 09-08-2013 |
Berlin (ots) - Mit über 520.000 Mitgliedern und Förderern blickt
der NABU auf ein erfolgreiches Jahr 2012. Den größten Teil der
Einnahmen von insgesamt 29,5 Millionen Euro machten mit 15,8
Millionen Euro die Mitgliedsbeiträge aus (2011: 15 Millionen Euro).
Die Spendengelder erhöhten sich gegenüber dem Vorjahr auf etwa 4,3
Millionen Euro (2011: 3,5 Millionen Euro). Die Verwaltungskosten
blieben mit einem Anteil von 3,3 Prozent an den Gesamtaufwendungen
konstant.
"Diese erfreuliche Bilanz ist eine sichere Basis, um uns weiterhin
stark für den Schutz von Umwelt und Natur zu engagieren. Die breite
Unterstützung in der Bevölkerung zeigt, dass die Menschen ein großes
Interesse an einer intakten Natur mit Artenreichtum, sauberer Luft
und Wasser sowie gesunden Böden haben", sagte NABU-Präsident Olaf
Tschimpke am Freitag in Berlin. Er verwies auf das besondere
Engagement der rund 35.000 ehrenamtlichen Mitarbeiter im NABU, die
sich bundesweit in über 2.000 Gruppen für den Schutz von Natur und
Umwelt einsetzen. Erfolgreich sei der NABU auch als bundesweite
Zentralstelle für den Bereich Umwelt- und Naturschutz beim
Bundesfreiwilligendienst (BFD), der seit Juli 2011 den früheren
Zivildienst ersetzt. 2012 wurden rund 300 Freiwillige für den Einsatz
in Tierheimen, biologischen und Naturschutzstationen oder
Umweltbildungsprojekten gewonnen.
Mit Blick auf die Bundestagswahlen im September und die
Energiewende forderte der NABU-Präsident eine sorgfältigere Planung
für den Ausbau der erneuerbaren Energien. "Bei der Auswahl von
Standorten und Trassen für Anlagen, Netze und Speicher dürfen
Schutzgebiete nicht gefährdet oder entwertet werden. Was wir
brauchen, ist eine stärkere überregionale Raumplanung", so Tschimpke.
Es sei klar, dass der notwendige Ausbau der erneuerbaren Energien
sowie die Erweiterung der Netzinfrastruktur nicht ohne
Auseinandersetzungen erfolgen werden und Konflikt- und
Kompromissfähigkeit von allen Beteiligten erfordere. Der NABU schlägt
daher die Einrichtung einer unabhängigen nationalen Transfer- und
Clearingstelle vor. "Eine solche Instanz kann die Beratung, den
Dialog und die Kommunikation in den jeweils von der Energiewende
betroffenen Regionen unterstützen und so mögliche Interessenkonflikte
von vornherein verringern", so Tschimpke.
Aus NABU-Sicht muss die nächste Bundesregierung mehr für den
Gewässerschutz tun. "Der von der europäischen Wasserrahmenrichtlinie
geforderte gute ökologische Zustand für alle Fließgewässer ist in
Deutschland bis 2015 nicht erreichbar. Nur ein Drittel der
ursprünglichen Flussauen sind noch erhalten und davon ist nur ein
geringer Teil in einem naturnahen Zustand. Nährstoffe aus der
Landwirtschaft belasten unsere Flüsse. Begradigungen,
Uferbefestigungen und Wehre haben sie in ein Korsett gezwängt, das
ihnen keinen Platz mehr lässt. Welche Folgen das Fehlen natürlicher
Rückhalteflächen für die Wassermassen hat, haben wir erneut beim
Juni-Hochwasser mit dem Leid der betroffenen Menschen und
Milliardenschäden für die Volkswirtschaft erfahren", so Tschimpke.
Der Deichausbau solle sich daher künftig auf Siedlungen und wichtige
Infrastruktur konzentrieren, während eine Ackernutzung im Auenbereich
zu verbieten sei.
Der NABU macht sich für ein "Bundesprogramm Blaues Band" stark,
mit dem Ziel, aus ineffizienten Wasserstraßen wieder naturnahe Flüsse
zu machen. Das Programm sollte in Zusammenarbeit mit Bund, Ländern
und Umweltverbänden umgesetzt werden. Ein gutes Beispiel sei die
bereits laufende Renaturierung der Unteren Havel, die unter
Federführung des NABU gemeinsam mit dem Bund und den Ländern
Brandenburg und Sachsen-Anhalt umgesetzt werde.
Aus NABU-Sicht hat die schwarz-gelbe Bundesregierung die Chancen
für eine umweltfreundlichere Agrar-, Klima- und Verkehrspolitik
verpasst. Es fehlen weiterhin Vorgaben für einen strengen
Emissionshandel sowie eine Gesamtstrategie für die energetische
Gebäudesanierung als wichtigem Baustein zum Erreichen der Klimaziele.
Auch blieben jegliche Impulse für eine Verkehrswende in Deutschland
hin zu deutlich weniger Klimagasemissionen, Lärm und Flächenverbrauch
aus. Bei den Verhandlungen zur EU-Agrarreform hat sich die
Bundesregierung lediglich als Erfüllungsgehilfe der Agrarindustrie
hervorgetan. Umso wichtiger seien jetzt konsequente Schritte auf
nationaler Ebene, um die ökologischen Vorrangflächen sinnvoll
auszugestalten und die ländliche Entwicklung durch
Mittelumschichtungen zu stärken. Auch beim Schutz der biologischen
Vielfalt kann sich Deutschland nicht ausruhen: Bei der Ausweisung von
Flächen für das Schutzgebietsnetz Natura 2000 liegt es bislang unter
EU-Durchschnitt.
Der NABU-Jahresbericht ist im Internet zu finden unter
www.NABU.de/Jahresbericht
Pressekontakt:
Kathrin Klinkusch, NABU-Pressesprecherin, Tel. 030-284984-1510
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
479113
weitere Artikel:
- Kretschmer: CDU/CSU begrüßt deutsche Initiative für mehr E-Mail-Sicherheit Berlin (ots) - Von PRISM über Tempora bis hin zur
Industriespionage: Die Berichte über unberechtigte Zugriffe auf
Kommunikationsdaten haben die Menschen verunsichert. Am heutigen
Freitag haben die Deutsche Telekom, WEB.DE und GMX eine Initiative
"E-Mail made in Germany" gestartet. Dazu erklärt der Stellvertretende
Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Michael Kretschmer:
"Weder Privat- noch Wirtschaftsgeheimnisse sind hierzulande
schutzlos. Es gibt effektive Möglichkeiten, die Kommunikationswege
sicher zu gestalten und mehr...
- Geheimdienstkooperation geht auf Rot-Grün zurück Berlin (ots) - Die Bundesregierung ließ gestern verlauten, dass
die Kooperation zwischen BND und NSA auf eine Grundsatzentscheidung
aus dem Jahr 2002 zurückgeht. Diese wurde von dem damaligen
Kanzleramtsminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) unter der
rot-grünen Bundesregierung abgesegnet.
Michaela Merz, Beauftragte für Netzpolitik und kooptiertes
Mitglied im Bundesvorstand der Alternative für Deutschland, sieht
dennoch alle Parteien, die bisher an der Regierung waren, als
mitverantwortlich an: " An sich gibt es in dieser Frage mehr...
- Schonten die Staatsanwälte die CSU? / AfD kritisiert bayerische Amigo- und Spezlwirtschaft München (ots) - Der Landesvorsitzende der Alternative für
Deutschland, Andre Wächter, hat sich befremdet über das Verhalten der
Staatsanwaltschaft bei den Ermittlungen um den Kauf der Hypo Alpe
Adria geäußert. "Der Sumpf der Amigo- und Spezlwirtschaft in Bayern
muss endlich trocken gelegt werden. Schon zu lange wird der Freistaat
von der CSU beherrscht", sagte Wächter.
Der AfD-Landesvorsitzende wies daraufhin, dass das Landgericht
München die unzureichenden Ermittlungen der Staatsanwaltschaft in
Sachen Hypo Alpe Adria kritisierte. mehr...
- FREIE WÄHLER fordern Planungsstopp für Nord-Süd-Leitungstrasse / Bundesvorsitzender Aiwanger: "Regionale Energiewende statt Phantasieprojekte" (BILD) Berlin/Dresden (ots) -
In der Debatte um eine Energiewende 2.0 fordern die FREIEN WÄHLER
die Einrichtung eines Energieministeriums, regionale Lösungen und
eine stärkere Förderung der Energiespeichertechnik. Die FREIEN WÄHLER
teilen die Sorgen der Bürger, dass die Strompreise weiter massiv
steigen und die Bundesregierung planlos agiert.
Die FREIEN WÄHLER stehen zum festgelegten Ausstieg aus der
Atomkraft. Um den Ausstieg zu schaffen, sind nach Angaben der vier
größten Übertragungsnetzbetreiber 3800 Kilometer neue Stromautobahnen mehr...
- Bewohner von Großstädten sind am häufigsten von HIV/AIDS betroffen / Die Deutsche AIDS-Stiftung stellt ihren Jahresbericht 2012 vor Bonn (ots) - Die Städte Köln, Stuttgart, Hamburg, Berlin,
Mannheim, Frankfurt a.M., Düsseldorf und Wiesbaden sind am häufigsten
von HIV/AIDS betroffen. In diesen Städten kommen auf 100.000
Einwohner mehr als 10 HIV-Infizierte. In Köln liegt die Zahl bei
12,29, in Stuttgart bei 12,23 und in Hamburg bei 11,40. Knapp
unterhalb von 10 liegen München und Essen. Diese Zahlen spiegeln in
etwa die geografische Verteilung der Hilfsleistungen der Deutschen
AIDS-Stiftung wider. 2012 musste die Stiftung vorwiegend HIV-positive
Menschen in Not mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|