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ARD-Kanzlercheck Topthema bei Twitter

Geschrieben am 11-09-2013

Berlin (ots) - Ob die NSA-Geheimdienstaffäre, die Gleichstellung
von homosexuellen Paaren, Einwanderungs- und Familienpolitik sowie
der Atomausstieg - junge Hörerinnen und Hörer ließen beim
Kanzlercheck mit Bundeskanzlerin Angela Merkel kaum ein aktuelles
Thema aus. Schon im Vorfeld waren mehr als 700 Fragen über Twitter,
Facebook und E-Mail für den Kanzlercheck eingegangen, während der
Sendungen kamen noch einmal mehr als 2500 Fragen hinzu. Der Hashtag
Kanzlercheck lag zwischenzeitlich auf Platz 1 der Twittercharts.
Parallel saßen in den angeschlossenen jungen ARD-Sendern Hörerinnen
und Hörer, die der Kanzlerin live Fragen stellten.

Das erste Thema zu Beginn der Sendung - der Syrienkonflikt. Die
18-jährige N-Joy-Hörerin Sabrina stellte die erste Frage: "Wie viele
Flüchtlinge aus Syrien kann Deutschland noch aufnehmen?" Kanzlerin
Merkel kündigte an, dass aus humanitären Gründen 5000 Syrer in
Deutschland Hilfe bekommen würden, dazu kämen monatlich noch einmal
1000 Angehörige von Familien, die bereits in Deutschland leben. Auch
der DASDING-Hörer Felix interessierte sich für Flüchtlingspolitik.
Angela Merkel argumentierte, dass es immer besser sei, vor Ort für
bessere Lebensbedingungen zu sorgen, als Menschen aus fernen Ländern
nach Deutschland zu holen.

Die NSA-Geheimdienstaffäre und der Datenschutz wurden
angesprochen. "Nein, das ist mir nicht egal, wenn andere meine
E-Mails mitlesen können", antwortete Angela Merkel auf die Frage der
1Live-Hörerin Sarah. Die Kanzlerin kündigte an, dass sie sich für
mehr Sicherheit wie Verschlüsselungstechnologie bei Netzbetreibern
einsetzen wolle.

Strom müsse bezahlbar bleiben, so Kanzlerin Merkel, aber die
Energiewende sei auch wichtig. Bremen Vier-Hörerin Alexandra hatte
auf ihre hohen Stromkosten hingewiesen, nämlich 1171 Euro pro Jahr.
Nach der Vereinbarkeit von Familie und Beruf fragte die 21-jährige
Wiebke, Hörerin von Sputnik. Sie werde auch für ein unter 3-jähriges
Kind einen Betreuungsplatz bekommen, dafür sei gesorgt, so Merkel.
"Ein Kind darf auf keinen Fall als Problem beim Beruf angesehen
werden", sagte Merkel. Zudem sei der Bedarf an Fachkräften hoch -
insofern auch die Aussicht auf einen guten Job gut, entgegnete Angela
Merkel der Hörerin Wiebke.

Viele Fragen kamen zum Thema Gleichstellung. N-Joy-Hörerin Daniela
lebt mit ihrer Partnerin und einem Kind zusammen. Die Kanzlerin
erteilte einer Gesetzesinitiative zum Adoptionsrecht erneut eine
Absage. "Wenn gerichtlich anders entschieden wird, dann werden wir
dies umsetzen. Die CDU wird zum Adoptionsrecht aktiv aber keinen
Antrag einbringen", so Merkel. Dennoch wolle sie niemanden
diskriminieren: "Nichts liegt mir ferner". Zum Glück könne jeder in
Deutschland frei und offen leben.

Eine Bafög-Erhöhung stellte die Kanzlerin in Sachen
Bildungspolitik in Aussicht. "Wir passen es an die
Lebenshaltungskosten an, und danach richtet sich die Bafögsteigerung.
Wie hoch das sein wird, kann ich jetzt aber noch nicht sagen".

Auf die knappen Kassen im Bereich der Jugendarbeit wies
Fritz-Hörer Matondo aus Berlin hin. Viele Jugendeinrichtungen würden
geschlossen. Das Problem sei, dass die Jugendarbeit von den Ländern
organisiert werde, so Merkel. "Wir unterstützen zum Beispiel
Programme gegen Rechtsextremismus. Und obwohl wir nicht dafür
zuständig sind, unterstützen wir punktuell auch die Sprachförderung,
viele Kitas und Hochschulen", sagte Merkel weiter.

Eine nicht-repräsentative Umfrage auf www.kanzlercheck2013.de
ergab kurz nach der Sendung, dass 350 User von Angela Merkels
Auftritt überzeugt waren, 520 waren es nicht.

Morgen um 11 Uhr ist der SPD-Kanzlerkandidat für die
Bundestagswahl 2013 im Kanzlercheck. Dann befragen die jungen Hörer
Peer Steinbrück nach seinen politischen Positionen im Wahlkampf. Auch
den zweiten Kanzlercheck übertragen neun Radio-Programme aus ganz
Deutschland: 1LIVE (WDR), Bremen Vier (RB), DASDING (SWR), Fritz
(rbb), N-JOY (NDR), puls (BR), Sputnik (MDR), 103.7 UnserDing (SR)
und YOU FM (hr).

Weitere Informationen auf www.kanzlercheck2013.de



Pressekontakt:
ARD-Pressestelle (NDR)
040 - 4156 5005
pressestelle@ard.de

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