(Registrieren)

Weser-Kurier: Zum Thema Verkehrsschilder schreibt der "Weser-Kurier" (Bremen) in seiner Ausgabe vom 16. September 2013:

Geschrieben am 15-09-2013

Bremen (ots) - Preisfrage: Wie viele verschiedene Verkehrszeichen
gibt es in Deutschland? Die Antwort überrascht nicht wirklich, denn
sie stehen ja an jeder Ecke - oft zu mehreren: Es sollen über 500
unterschiedliche Schildertypen sein, die uns warnen, lenken,
umleiten, etwas verbieten oder vorschreiben. Etwa 20 Millionen soll
es insgesamt davon geben. Im Durchschnitt ziert damit alle 28 Meter
ein Verkehrsschild den Straßenrand. Komisch eigentlich, denn geht es
nach dem Willen der Verkehrsteilnehmer, so wünschen sich fast 85
Prozent - das jedenfalls sagen Umfragen - deutlich weniger Schilder.
Ihre Kritik: Viele Verkehrszeichen seien irreführend, widersprüchlich
aufgestellt, nicht deutlich zu erkennen. Teuer ist dieser dichte
Schilderwald obendrein, denn schon 2008 verursachte ein
Verkehrszeichen mit Fertigung und Montage Kosten in Höhe von 120 bis
zu 150 Euro pro Stück. Warum also wird er nicht gelichtet? Warum
reagiert die Politik nicht? Doch, sie reagiert - und sogar über Jahre
hinweg erstaunlich parteiübergreifend. Wenn mit der zum 1. April
dieses Jahres in Kraft getretenen neuen Straßenverkehrsordnung
Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer das Motto ausgibt: "So viel
Verkehrszeichen wie nötig und so wenig Verkehrszeichen wie möglich",
dann wiederholt der CSU-Minister damit nur den gleichen Grundsatz,
dem schon 2004 im rot-grünen Kabinett Schröder der damalige
Verkehrsminister Manfred Stolpe folgte. Doch wie schon der
Sozialdemokrat Stolpe, so wird auch der Konservative Ramsauer es
nicht schaffen, diese lobenswerte Vorgabe wirksam umzusetzen. Dabei,
das belegt ein Modellversuch - übrigens schon aus dem Jahr 1992 -
sind 20 Prozent der Verkehrszeichen überflüssig. Und warum tut sich
dann nichts? Auch an den Gründen der Untätigkeit, vielleicht sollte
man besser von politischer Ohnmacht sprechen, hat sich seit 2004
nicht wirklich etwas geändert. Schon vor knapp zehn Jahren, so geht
aus einer Antwort auf eine Kleine Anfrage der FDP-Fraktion hervor,
kapitulierte die damalige Bundesregierung vor der mangelnden
personellen Ausstattung der Verkehrsbehörden, vor den Fallstricken
der Rechtsprechung, dem öffentlichen Druck zur Aufstellung neuer
Wegweiser und dem Widerstand einzelner Interessengruppen und
Politiker vor Ort, die immer noch viele Verkehrsschilder mit viel
Sicherheit verbinden. Und so lange sich daran nichts ändert, so lange
bleibt der Schilderwald undurchdringlich.



Pressekontakt:
Weser-Kurier
Produzierender Chefredakteur
Telefon: +49(0)421 3671 3200
chefredaktion@Weser-Kurier.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

485661

weitere Artikel:
  • Rheinische Post: Fingerzeige für Berlin Kommentar Von Sven Gösmann Düsseldorf (ots) - Natürlich handelte es sich um eine bayerische Landtagswahl, es gibt keine Signale, aber Fingerzeige aus dem Süden für die Bundestagswahl am kommenden Sonntag. Der erste Fingerzeig: Die Union kann die Erwartungen erfüllen, die die Demoskopen schüren. Horst Seehofer hat eindrucksvoll 40 Prozent plus xx vorgelegt. Angela Merkel kann ihm möglicherweise nächstes Wochenende mit 40 plus x nacheifern. Offenbar scheinen in Zeiten matterer parteipolitischer Unterschiede Personen wichtiger zu werden. Seehofers bundespolitischer mehr...

  • Weser-Kurier: Zur Landtagswahl in Bayern schreibt der "Weser-Kurier" (Bremen) in seiner Ausgabe vom 16. September 2013: Bremen (ots) - Bayern ist anders. In Bayern sind noch absolute Mehrheiten zu holen. In Bayern sieht man der CSU die Verwandtenaffäre, dem Ministerpräsidenten Populismus und Wendehalspolitik nach. Bayern geht es wirtschaftlich gut, die Wiesen sind grün, die Kühe glücklich, die Bürger zufrieden. Da hat es der Amtsinhaber leicht: Mir san mir, die CSU. Da lacht der bayerische Löwe, der Seelöwe. Und, keine Frage, Horst Seehofer versteht sein Geschäft. Er hat ein Gespür für populäre Themen, er kennt die bayerische Seele, siehe Pkw-Maut mehr...

  • Märkische Oderzeitung: zur Wahl in Bayern: Frankfurt/Oder (ots) - Seehofer wird schon bald den Preis für seinen Erfolg bezahlen müssen. Erreicht hat er ihn nämlich, indem er alles aus dem Weg geräumt hat, was seiner Partei hätte gefährlich werden können - ohne Rücksicht darauf, welche Positionen diese zuvor vertreten hatte. Die 180-Grad-Volte gehörte fast zum Seehoferschen Stilmittel. Was zu der Frage führt, wofür die CSU, wofür Seehofer denn wirklich steht. Hinzukommt, dass der Vorsitzende seiner Partei viel zugemutet hat, die nun aber befreit vom Druck der Wahl wieder selbstbewusster mehr...

  • Stuttgarter Zeitung: Seehofers Durchmarsch Leitartikel zu Bayern-Wahl Stuttgart (ots) - Wer auch immer in der Bundeshauptstadt das Sagen hat, wird sich mit einem kraftstrotzenden Seehofer auseinandersetzen müssen. Bereits vorher sah sich der CSU-Chef in einer Reihe mit den christsozialen Säulenheiligen Franz Josef Strauß und Edmund Stoiber. Deren zeitweise überragende Zustimmungswerte als Ministerpräsidenten hatte er zuvor schon übertroffen. Das Land wie die Partei führt er mit ähnlich monarchischer Attitüde. Nun hat er das direktdemokratische Plazet für diesen Führungsstil. Es wird sein ohnehin starkes mehr...

  • Schwäbische Zeitung: Zynismus in Genf - Kommentar Ravensburg (ots) - Ob der amerikanische Außenminister John Kerry ahnt, wie zynisch es auf viele Syrer wirkt, was er da in Genf vereinbart hat? Mit seinem Moskauer Amtskollegen Sergej Lawrow hat Kerry sich auf ein Abkommen geeinigt, nachdem Syriens Machthaber eine Liste aller Chemiewaffen binnen einer Woche vorzulegen habe und das Arsenal bis Mitte nächsten Jahres zu zerstören sei. Ob Baschar al-Assad überhaupt noch die Kontrolle über die Chemiewaffen hat, war schon beim Giftgasangriff auf zwei Damaszener Stadtteile die große Frage. mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht