Neue OZ: Kommentar zu Mindestlohn
Geschrieben am 18-09-2013 |
Osnabrück (ots) - Flickschusterei
Es ist sicher kein Zufall, dass das Bundeskabinett jetzt noch
einmal für erfreuliche Nachrichten sorgt: Auch für Steinmetze und
Bildhauer gelten künftig Mindestlöhne. Wenige Tage vor der
Bundestagswahl ist dies nicht nur eine überfällige Entscheidung in
der Sache, sondern auch eine genau kalkulierte Werbung in eigener
Sache.
Bei genauer Betrachtung schnurrt das als so großartig gepriesene
Paket freilich auf Kleinformat zusammen. Denn es geht um eine Branche
mit gerade einmal 11 000 Beschäftigten. Auch ist die Gesamtzahl von
vier Millionen Arbeitnehmern, für deren Branchen mittlerweile
Mindestlöhne gelten, eher bescheiden. Denn der Niedriglohnsektor in
Deutschland ist und bleibt riesig. Viele, sehr viele Menschen können
nicht vom Ertrag ihrer Arbeit leben, auch wenn sie sich noch so sehr
abmühen. Studien belegen, dass acht Millionen Beschäftigte weniger
als 9,15 Euro brutto pro Stunde verdienen, knapp 1,4 Millionen
erhalten nicht einmal fünf Euro. Es gibt mithin noch viel zu tun im
Kampf gegen Niedriglöhne und damit langfristig auch gegen
Altersarmut. Auf die Einigung der Tarifpartner zu setzen und Löhne
dann für allgemein verbindlich zu erklären ist grundsätzlich eine
gute Idee. Doch hat dieses langwierige Verfahren bislang keine
flächendeckende Lösung gebracht. Ein allgemeiner gesetzlicher
Mindestlohn, wie die Oppositionsparteien ihn fordern, ist eine klare
Alternative.
Uwe Westdörp
Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion
Telefon: +49(0)541/310 207
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
486452
weitere Artikel:
- Neue OZ: Kommentar zu Verfassungsschutz Osnabrück (ots) - Ein Fall mit Brisanz
Beim Verfassungsschutz ist man wohl nie vor Überraschungen sicher.
Das gilt auch für die aktuellen Enthüllungen in Niedersachsen, wobei
in diesem Fall noch schwer einzuordnen ist, welche Dimensionen die
Vorgänge letztlich erreichen. Verfehlungen sind nach den bisherigen
Schilderungen offenkundig. Demnach wurden in unzulässiger Weise
Dateien über Journalisten und Publizisten angelegt, die sich
beruflich im extremistischen Umfeld bewegen. In einem Fall gab es
sogar augenscheinlich den gezielten mehr...
- Neue OZ: Kommentar zu EU / Kroatien Osnabrück (ots) - Härte demonstrieren
Das jüngste Mitglied der EU-Familie wird zum Sorgenkind: Nur gute
drei Monate nach dem Beitritt verweigert Kroatien die Auslieferung
einer Reihe von mutmaßlichen Schwerverbrechern, obwohl es
europarechtlich dazu verpflichtet ist. Das darf Brüssel nicht
tolerieren.
Falls die EU-Kommission tatsächlich Förderquellen versiegen lässt,
trifft sie Kroatien an der empfindlichsten Stelle: beim Geld. Doch
Maßnahmen dieser Art werden leider immer noch zögerlich ergriffen. Zu
lange hat Brüssel die mehr...
- Neue OZ: Kommentar zu NSA / Brasilien Osnabrück (ots) - Keine gute Miene zum bösen Spiel
Das sitzt: Brasiliens Präsidentin Dilma Rousseff gibt US-Präsident
Barack Obama einen Korb. Obwohl den USA grundsätzlich zugeneigt, sagt
sie damit deutlich: Nicht mit uns. Ihr könnt uns nicht ausspionieren
und dann erwarten, dass wir gute Miene zum bösen Spiel machen. Der
Vertrauensbruch durch den NSA-Skandal lässt sich nicht einfach
weglächeln. Indem sie den Besuch beim mächtigsten Mann der Welt
absagt, gibt Rousseff zum einen klar zu verstehen, dass sie sich
einen solchen Affront mehr...
- Rheinische Post: Wachsende Kritik an FDP-Zweitstimmenkampagne Düsseldorf (ots) - In der FDP wächst die Zahl der Kritiker an der
massiven Zweitstimmenkampagne der Partei. "Wir Julis sehen
Anbiederungen an die anderen Parteien und Zweitstimmenkampagnen schon
immer kritisch", sagte der Chef der Jungen Liberalen, Lars Becker,
der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post"
(Donnerstagausgabe). Daher sei die Kritik von Schleswig-Holsteins
Spitzenkandidat Wolfgang Kubicki verständlich. Auch der
FDP-Abgeordnete Frank Scheffler ging auf Distanz: "Die FDP muss
selbstbewusst auftreten und darf sich mehr...
- Badische Neueste Nachrichten: Kein Zufall Karlsruhe (ots) - Natürlich war es kein Zufall, dass der
Mindestlohn gestern noch einmal auf der Tagesordnung des Kabinetts
stand. Mit der Neuregelung für Steinmetze und Steinbildhauer wollten
Union und FDP kurz vor der Bundestagswahl noch einmal demonstrieren,
wie gut ihr "Mindestlohn light" funktioniert, der inzwischen immerhin
vier Millionen Beschäftigte in zwölf Branchen absichert. Für eine
Koalition, die lange Zeit im Verdacht stand, die Dinge lieber dem
Markt zu überlassen, ist das weiß Gott keine schlechte Bilanz. Vor
allem mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|