Hagen (ots) - Nie wieder mit dem Kongress unter "vorgehaltener
Pistole", sprich: Erpressung, verhandeln. Nie wieder von einer Krise
zur nächsten stolpern und dabei die Zuverlässigkeit der größten
Volkswirtschaft der Erde fahrlässig gefährden. Das sind die Lehren,
die Amerika aus dem Politik-Desaster ziehen muss, das sich zwei
Wochen vor den Augen der Weltöffentlichkeit abgespielt hat. Ziehen
müsste. Wenn es nach den Worten von Präsident Obama geht. Aber danach
sieht es nicht aus.
Washington ist einmal mehr an sich
selbst gescheitert. Die auf den letzten Drücker zusammengefeilschten
Kompromisse zwischen Republikanern und Demokraten genügen nicht den
Anforderungen nachhaltiger Staatskunst. Anstatt sich auf ein
tragfähiges Regelwerk zu verständigen, das Einnahmen und Ausgaben für
mehrere Legislaturperioden in die Balance bringt, Neuverschuldung
eindämmt und Schulden erkennbar reduziert, hat sich die politische
Klasse in den USA nur auf eine Hängepartie eingelassen. Und warum das
alles?
Weil ein paar Dutzend radikale
Anti-Herz-Jesu-Vertreter innerhalb der Republikaner nachträglich
Obamas Gesundheitsreform aus den Angeln heben wollten. Um dem ersten
schwarzen Präsidenten im Weißen Haus den Erfolg zu verleiden, der den
Stellenwert Bismarck'scher Sozial-Reformen erlangen kann, muss das
Gesetz sturmreif geschossen werden. Bevor das Gros der Amerikaner die
programmierten Vorteile spürt - im Arztzimmer, in der Apotheke und
auf dem Bankkonto. Das war, das ist die Strategie der aus der Zeit
gefallenen Republikaner, die nicht müde werden,
eine privatwirtschaftlich organisierte Krankenversicherungspflicht
für alle als staatssozialistische Ursünde anzuprangern. Wenigstens
dieses infame Kalkül ist nicht aufgegangen.
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Wind, Solar und steigende Strompreise Cottbus (ots) - Inzwischen sträuben sich bei vielen Bürgern die
Nackenhaare, wenn sie nur das Wort Strompreis hören. Mit Recht. Denn
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Preissprung verantwortlich ist, und über Absichtserklärungen, wie die
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Wahlkampf ist vorbei. Zweifellos sorgt nicht nur die EEG-Umlage für
teuren Strom: Schuld sind auch die staatliche Gier bei der Strom- und
Mehrwertsteuer, die Quersubventionen, die immer noch in Kohle mehr...
- Thüringische Landeszeitung: Überschatteter Start / Kommentar zum neuen Thüringer Staatskanzleiminister Jürgen Gnauck Weimar (ots) - Der Mann ist noch nicht im Amt und bestimmt schon
in nicht unwesentlichem Umfang die Schlagzeilen. Der einstige und
künftige Staatskanzleichef Jürgen Gnauck klagt gegen den Freistaat,
also konkret das Finanzministerium. Es geht um seine
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ist ein Start in den neuen Job zumindest überschattet, wenn eine
politische Spitzenkraft mit seinem Arbeitgeber im juristischen Clinch
liegt. Aber ist es gleich ein Skandal, wenn jemand sein ihm
zugesichertes Recht mehr...
- Thüringische Landeszeitung: Guter grüner Strom / Kommentar zu den steigenden Energiekosten Weimar (ots) - Wer billig leben will, wird es unter Umständen
teuer bezahlen müssen. Strom ist ein gutes Beispiel. Üppige
staatliche Gelder bewirkten vor Jahrzehnten und bewirken immer noch,
dass Atomstrom preiswert ist und gern genommen wird. Die
Reaktorunglücke in Tschernobyl und Fukushima nehmen Kunden billigend
in Kauf. Aber dass die staatlichen Subventionen sich aus den Steuern
speisen, die wir alle zahlen - das steht nicht auf der Stromrechnung.
Darauf steht auch nicht, dass die Kosten der Entsorgung und Lagerung
des bei der mehr...
- Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Kommunal-Soli Bielefeld (ots) - Wer gut haushaltet, wird bestraft, wer das Geld
zum Fenster rauswirft, darf sich freuen - denn die anderen müssen ihm
ja helfen. Nach dieser, zugegeben provokativ vereinfachten Formel
funktioniert der von der Landesregierung in Düsseldorf geplante
Kommunal-Soli. Das ist falsch verstandene Solidarität. Sicherlich
sind die Finanzprobleme der Städte im Ruhrgebiet nicht sämtlich
hausgemacht. Sozial- und Wirtschaftsstruktur sind halt andere als im
ländlichen Hochstift oder am beschaulichen Teutoburger Wald. Wenn
aber mehr...
- Neue OZ: Kommentar zu Kirchen / Finanzen Osnabrück (ots) - Heilsame Wirkung
Es wäre ein kühnes, aber womöglich verdienstvolles Projekt: das
Verhältnis von Staat und Kirche neu zu denken und zu regeln. Denn der
reinen Lehre nach sind beide Welten in modernen Demokratien ja aus
guten Gründen getrennt. In Wahrheit aber ist die Bande in Deutschland
vielerorts eng, übernimmt die Kirche beispielsweise zunehmend vom
Staat zu erwartende Aufgaben der Fürsorge und Bildung, während sie
ihrerseits argwöhnisch über Privilegien und Rechte der
Selbstverwaltung wacht.
Dieses Konstrukt mehr...
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