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KfW-Mittelstandspanel 2013: Lage im Mittelstand solide, aber Schatten auf dem Erfolg

Geschrieben am 29-10-2013

Frankfurt (ots) -

- Schwaches Wachstum in Deutschland und Rezession in Europa
belastet die kleinen und mittleren Unternehmen
- Die Widerstandsfähigkeit lässt nach: Umsatzwachstum geht zurück,
Renditen schrumpfen, Eigenkapitaldecke der Kleinen schmilzt
- Investitionsbereitschaft bleibt schwach - trotz historisch guter
Bedingungen am Kreditmarkt

Der Mittelstand zeigt sich auch im Jahr 2012 robust. Noch sind die
Unternehmen widerstandsfähig. Allerdings geht die Wachstumsschwäche
in Europa auch am deutschen Mittelstand nicht spurlos vorbei: Es
legen sich die ersten Schatten über den langjährigen Erfolg - dies
zeigt das KfW-Mittelstandspanel 2013, die einzige jährliche
repräsentative Erhebung im deutschen Mittelstand. Die kleinen und
mittleren Unternehmen (KMU) haben ihren Umsatz im vergangenen Jahr
zwar um 2,4 % erhöht. Im Vorjahr lag dieser Wert noch bei 8,1 %; er
fällt damit um 70 %. Während zudem ein Zuwachs an
Vollzeitbeschäftigten zu beobachten ist (+2 %), wird
Teilzeitbeschäftigung abgebaut (-15 %). In der Folge nimmt erstmals
seit sechs Jahren die Zahl der erwerbstätigen Personen im Mittelstand
ab, wenn auch nur geringfügig um 0,3 %. Der "Jobmotor Mittelstand"
beginnt zu stottern.

Die durchschnittliche Umsatzrendite im gesamten Mittelstand
entwickelt sich positiv. Sie nimmt um 0,3 %-Prozentpunkte auf 6 % zu
- den höchsten Wert seit Erhebung des Mittelstandspanels im Jahr
2002.

Die Schatten werden beim Blick auf die kleinen Unternehmen mit
weniger als 10 Beschäftigten sichtbar - sie bilden mit einem Anteil
von 92 % die Basis des Mittelstands. Deren Entwicklung koppelt sich
ab: die Umsatzrenditen der Kleinen sinken deutlich um 1,1 % auf 10,3
%. Dies führt bei dieser Unternehmensgruppe erstmals seit fünf Jahren
auch zu einem Rückgang der Eigenkapitalquoten, und zwar deutlich von
23,5 % auf 18,5 %.

Bedenklich ist auch die Entwicklung im Verarbeitenden Gewerbe.
Sowohl das forschungs- und entwicklungsintensive Verarbeitende
Gewerbe als auch das Sonstige Verarbeitende Gewerbe sind für die
internationale Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Volkswirtschaft
besonders wichtig. In beiden Segmenten geht das Umsatzwachstum 2012
nach zweistelligen Zuwachsraten der letzten Jahre auf 3,2 % bzw. auf
1,7 % zurück. Diese Entwicklung hat Folgen für die Profitabilität der
Unternehmen. Sie nimmt in den FuE-intensiven KMU besonders stark, um
0,7 Prozentpunkte, ab. Eine Fortdauer dieser Entwicklung hätte Folgen
für die Investitions- und Innovationsfähigkeit der Unternehmen.

Die Unsicherheit über die noch ausstehenden Strukturreformen in
Europa, die Rezession in der Eurozone sowie global gebremstes
Wachstum schlagen sich auf die Investitionsbereitschaft der
mittelständischen Unternehmen nieder: Trotz historisch gutem
Kreditzugang hält sich der Mittelstand mit Investitionen zurück. Die
im Vorjahr verzeichnete Erholung der Investitionstätigkeit war nicht
von Bestand. Stattdessen sinken die gesamten Investitionsausgaben im
Jahr 2012 auf 191 Mrd. EUR (-2,4 %). Der Anteil der investierenden
Unternehmen im Mittelstand nimmt wiederholt ab und liegt mit 41 % um
zwei Prozentpunkte niedriger als im Vorjahr. Dabei geht die Schere
zwischen kleinen und großen Unternehmen weiter auf.

Der Chefvolkswirt der KfW, Dr. Jörg Zeuner, sagte: "Die kleinen
und mittleren Unternehmen in Deutschland haben es im Vergleich mit
anderen Staaten in Europa gut durch die Krise der letzten Jahre
geschafft. Dies hat auch Kräfte gekostet. Besonders die Entwicklung
von Profitabilität und Eigenkapitalausstattung bei den Kleinen gibt
Anlass zur Sorge. Setzt sich diese Entwicklung mittel- bis
langfristig fort, sind Folgen für die Wettbewerbsfähigkeit der
Unternehmen wahrscheinlich. Das KfW-Mittelstandspanel zeigt: Teile
des deutschen Mittelstands leben auch von der Substanz. Es gilt daher
jetzt umso mehr, seine Stärken zu erhalten und zu fördern:
Größenvielfalt, eine ausgewogene Branchenstruktur, eine starke
industrielle Basis, Innovationsfreude und Kundenorientierung. Dafür
müssen die Wachstumskräfte vor allem in Europa gestärkt und das
Investitionsklima verbessert werden."

Das KfW-Mittelstandspanel 2013 steht auf der Website der KfW im
Bereich "Research" zum Download zur Verfügung.



Pressekontakt:
KfW, Palmengartenstr. 5 - 9, 60325 Frankfurt
Kommunikation (KOM), Wolfram Schweickhardt,
Tel. +49 (0)69 7431 1778, Fax: +49 (0)69 7431 3266,
E-Mail: presse@kfw.de, Internet: www.kfw.de


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