Lausitzer Rundschau: Ermittlungen im Graubereich
Ex-Staatsminister Klaeden wegen Vorteilsannahme unter Verdacht
Geschrieben am 03-11-2013 |
Cottbus (ots) - Eckart von Klaeden (CDU) hätte sich die
Ermittlungen leicht ersparen können: Wenn er sein Amt als
Staatsminister im Kanzleramt im Mai gleich hätte ruhen lassen, als
klar war, dass er im Herbst als Cheflobbyist bei Daimler anheuern
würde. Auch seine Dienstherrin Angela Merkel hätte das verfügen
müssen. Stattdessen aber machte von Klaeden ungerührt weiter, auch
noch als Vorgänge zur europäischen Industriepolitik im
Automobilsektor seinen Schreibtisch passierten. Der legitime
Austausch zwischen Wirtschaft und Politik ist so ein weiteres Mal
desavouiert worden. Ja sogar kriminalisiert. Das Recht zur freien
Wahl des Berufes muss auch für Regierungsmitglieder gelten. Zumal
solche Ämter auf Zeit vergeben werden. Es wäre dumm - und nicht sehr
souverän in seinen Entscheidungen-, wer sich allein von einer
politische Karriere abhängig machen würde. Auf der anderen Seite ist
es nur natürlich, dass die Wirtschaft für Lobbyaufgaben Leute
beschäftigt, die wie von Klaeden gute Kontakte haben. So wie VW sich
Ex-Vizeregierungssprecher Thomas Steg (SPD) für den gleichen Job
geholt hat. Trotzdem muss natürlich der Korruption ein Riegel
vorgeschoben werden, schon dem bloßen Verdacht, weil er dem Ruf der
Politik insgesamt schadet. Beamte müssen sich fünf Jahre lang
genehmigen lassen, ob und zu wem sie als Lobbyist wechseln dürfen.
Die EU hat dafür eine Ethikkommission eingerichtet. Für die Minister
und Staatssekretäre von Bundes- und Landesregierungen sollte endlich
ein ähnliches Vorgehen geschaffen werden. Ganz sauber wird dieser
Graubereich nie erscheinen, obwohl er nicht per se schmutzig ist.
Aber sauberer.
Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau
Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
494628
weitere Artikel:
- Westfalenpost: Deutsche Rüstungsexporte Hagen (ots) - Sind Rüstungsexporte grundsätzlich unmoralisch,
untergraben U-Boote unsere Moral? Nein. Solange es keine waffenfreie
Welt gibt, kommt es eher darauf an, dass Waffen in die richtigen
Hände kommen. Niemand klaren Sinnes und Verstandes bestreitet, dass
beispielsweise Israel eine starke Verteidigungskraft benötigt. Auch
wenn es beklagenswert ist, dass die israelische Armee in den
besetzten Gebieten immer wieder moralisch nicht zu rechtfertigende
Einsätze fährt. Schwieriger ist der Fall mit
Abnehmerländern wie Pakistan, mehr...
- Mittelbayerische Zeitung: Kommentar von Thomas Spang zu Snowden USA Regensburg (ots) - Die Amerikaner tauschten nach den
Terroranschlägen vom 11. September 2001 nur allzu bereitwillig ihre
Freiheitsrechte gegen einen ausufernden Sicherheitsapparat ein. "Top
Secret"-Amerika wuchs zu einer Krake mit 1271 beteiligten
Regierungsstellen an, die mehr als 850 000 Mitarbeiter beschäftigen.
Der offizielle Haushalt für innere Sicherheit ist mit mehr als 75
Milliarden US-Dollar mindestens zweieinhalb mal so groß wie vor den
Terroranschlägen. Darüber hinaus gibt es noch ein "Black Budget" für
die Geheimdienste. mehr...
- Mittelbayerische Zeitung: Leitartikel von Norbert Mappes-Niediek zur Wahl im Kosovo Regensburg (ots) - Ist jetzt endlich alles klar auf dem Balkan?
Verständlich, dass das vereinigte Europa das schmachvolle Kapitel
seiner jungen Geschichte endlich abschließen möchte.
Schlussstrich-Stimmung hat die gestrige Kommunalwahl im Kosovo
dominiert: Erst kam das historische Abkommen zwischen Belgrad und
Pristina, das im April geschlossen wurde und den Weg zur Beilegung
des letzten offenen Konflikts in der Region öffnen sollte. Gestern
nun sollten die Serben im Norden des Kosovo das Abkommen mit ihrer
Teilnahme an der Wahl mehr...
- Südwest Presse: Kommentar zur Maut Ulm (ots) - Mit Angela Merkel ist eine Pkw-Maut nicht zu machen.
So hieß es schon 2011 und so lauteten auch die Zusagen im jüngsten
Wahlkampf. Dass sich die Kanzlerin aber ausgerechnet bei diesem Thema
mit CSU-Chef Horst Seehofer überwirft, ist unwahrscheinlich. Denn
beide wollen im Prinzip dasselbe: Mehr Geld für die notwendige
Erneuerung der Verkehrsinfrastruktur, aber die deutschen Autofahrer
nicht zusätzlich belasten. Im gemeinsamen Regierungsprogramm haben
CDU und CSU ein 25-Millionen-Investitionsprogramm nur für die
Bundesfernstraßen mehr...
- Schwäbische Zeitung: Am Anfang der Durststrecke - Kommentar Ravensburg (ots) - Kein liberales Großereignis der letzten Monate
kam ohne den ebenso gebetsmühlenartigen wie vergeblichen Appell
herum, endlich die Personalkabalen zu beenden und sich den Sachthemen
zuzuwenden. Warum sollte es also diesmal klappen?
Weil es nun um mehr geht als persönliche Vorteile. Die Partei
schaut auch in ihrem Stammland in den Abgrund: Schafft sie es im
kommenden Jahr nicht, bei Europa- und Kommunalwahlen zu punkten, wird
sie weiter verblassen. Und bis spätestens 2016 braucht die Partei
Argumente für den Verbleib mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|