Wer profitiert von Zwangsroutern? / Deutscher Routerhersteller kritisiert Vorgehen der Bundesnetzagentur
Geschrieben am 06-11-2013 |
Bingen am Rhein (ots) - "Die Bundesnetzagentur für Elektrizität,
Gas, Telekommunikation, Post und Eisenbahnen fördert in den
regulierten Sektoren einen wirksamen Wettbewerb und gewährleistet
einen diskriminierungsfreien Netzzugang." - so lauten die Statuten
der Behörde. Der deutsche Routerhersteller Viprinet stellt im
Zusammenhang mit der seit Januar 2013 veränderten Haltung der
Bundesnetzagentur in Sachen Zwangsroutern nun unangenehme Fragen.
Viprinet ist Teil einer Initiative aus 19 deutschen Herstellern von
Routern und Telekommunikationsendgeräten, die sich gegen die
Einführung von Zwangsroutern wehrt.
Über das aktuelle Vorgehen der Bundesnetzagentur wundert sich
Viprinet-Geschäftsführer Simon Kissel: "In den von der
Bundesnetzagentur durchgeführten Anhörungen gab es ein
überwältigendes Meinungsklima gegen die Einführung von Zwangsroutern.
Niemand - auch nicht die Netzbetreiber - hatte Argumente dafür, wieso
wir nach mehr als 25 Jahren als einziges Land in der westlichen Welt
einen freien Markt für Endgeräte plötzlich wieder abschaffen sollen.
Wieso verfolgt die Bundesnetzagentur dies trotzdem weiter?" Die
ITK-Branche beschäftigt in Deutschland über 900.000 Menschen und
erwirtschaftet einen Jahresumsatz von 10 Milliarden Euro; die
Bundesnetzagentur gefährdet seit mehreren Monaten nun schon aktiv das
Fortbestehen dieser Branche. Müssten Verbraucher bei einem
Providerwechsel das Zwangsmodem austauschen, würden ohne jede
technische Notwendigkeit jährlich mehrere Millionen Modems auf den
Müll wandern. Nun könnte man denken, dass dies ja im Interesse der
Hersteller sei. Das ist aber nicht der Fall - bei Zwangsroutern
entscheidet nicht mehr der Endkunde, was er haben möchte, sondern die
Netzbetreiber übernehmen das. Diese Modems kommen schon heute fast
ausschließlich aus chinesischer Produktion, sind von schlechterer
Qualität und machen des Öfteren mit Sicherheitslücken Schlagzeilen.
Für die deutschen Hersteller von sicheren Qualitätsprodukten sei der
Wegfall eines freien, wettbewerbsorientierten Marktes daher nicht
hinnehmbar, so Kissel.
In Deutschland kommt laut Viprinet eine Besonderheit hinzu: Die
Deutsche Telekom hat hier im DSL-Bereich faktisch immer noch eine
marktbeherrschende Stellung. Laut Kissel hat das Folgen: "Schon heute
bezieht die Deutsche Telekom bereits im großen Stil Endgeräte bei
einem mutmaßlich unter Kontrolle chinesischer Geheimdienste stehenden
Hersteller. Die USA haben das Eindringen dieses Herstellers in ihren
Markt wirkungsvoll verhindert, aus sehr nachvollziehbaren Gründen."
Es sei zu befürchten, dass die Deutsche Telekom im Zuge ihrer
VDSL-Vectoring-Pläne ab 2014 dann Zwangsrouter dieses Herstellers
ausliefere. Auf lange Sicht könnte dies bedeuten, dass eines Tages in
jedem deutschen Haushalt eine chinesische Hintertür installiert wäre.
Kissel kritisiert das Vorgehen der Bundesnetzagentur scharf: "Die
Vorgaben der EU-Richtlinie 1999/05/EG sind eindeutig - Zwangsrouter
sind in Europa schlicht nicht zulässig. Das
Bundeswirtschaftsministerium hat sich mit einer Gesetzesinitiative
genauso klar gegen Zwangsrouter gestellt (Netzneutralitätsverordnung
nach §41a Abs.1 TKG, §3 Endgerätenetzneutralität). In allen Gremien
war das Meinungsbild klar: Sämtliche involvierten Initiativen und
Verbände haben sich gegen Zwangsrouter ausgesprochen. Und trotzdem
verfolgt die Bundesnetzagentur das Thema weiter, als sei nichts
geschehen. Das ist empörend!"
Kissel geht so weit, die Lauterkeit der Bundesnetzagentur in Frage
zu stellen: "Es ist schon äußerst bemerkenswert, dass die
Bundesnetzagentur sich wider jede Vernunft und alle Vorgaben stellt.
Die Aufforderung zur Abgabe von Stellungnahmen, die heute endete,
erscheint mir wie ein Feigenblatt."
Kissels Eindruck sei es, dass die Bundesnetzagentur jetzt schnell
Nägel mit Köpfen machen wolle, bevor die neue Regierung ihrem Tun
einen gesetzlichen Riegel vorschiebt. Entsprechend deutlich fällt
seine Kritik aus: "Wessen Interessen vertritt die Bundesnetzagentur
hier eigentlich wirklich? Und warum betreibt sie Wirtschaftsförderung
für China?"
Pressekontakt:
Viprinet Europe GmbH
Herr Tobias Frielingsdorf
+49 - 6721 490 30-0
www.viprinet.com
tobias.frielingsdorf@viprinet.com
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
495336
weitere Artikel:
- phoenix-LIVE: Finanzminister Schäuble zu den Ergebnissen des Arbeitskreises Steuerschätzung, Donnerstag, 7. November 2013, 15.00 Uhr Bonn (ots) - Am Donnerstag, 7. November 2013, berichtet phoenix
LIVE ab 15.00 Uhr von der Pressekonferenz mit Bundesfinanzminister
Wolfgang Schäuble zu den Ergebnissen des Arbeitskreises
Steuerschätzungen.
Pressekontakt:
PHOENIX-Kommunikation
Pressestelle
Telefon: 0228 / 9584 190
Fax: 0228 / 9584 198
pressestelle@phoenix.de mehr...
- Juliane Bartel Medienpreis für "extra 3" (ots) -
Sperrfrist: 06.11.2013 19:00
Bitte beachten Sie, dass diese Meldung erst nach Ablauf der
Sperrfrist zur Veröffentlichung freigegeben ist.
Ein Beitrag des Satiremagazins "extra 3" im NDR Fernsehen ist am
Mittwoch, 6. November, mit einen Juliane Bartel Medienpreis
ausgezeichnet worden. In der Kategorie "Dokumentation kurz" siegte
"Schlüter: So wird die Frau zum Mann" von Jesko Friedrich und Dennis
Kaupp.
Begründung der Jury: "In der satirischen Reportage wird die
fiktive Figur 'Johannes Schlüter' vorgestellt, mehr...
- Mangelnder Jugendschutz in Wettbüros verärgert Branchenvertreter: "Da wird es morgen ernsthafte Gespräche geben" Köln (ots) - Halten sich die Betreiber von Wettbüros an die
Jugendschutzgesetze? Überprüfen sie, ob ihre Besucher wirklich schon
18 sind? stern TV hat es mit versteckter Kamera getestet - und zwei
15-jährige Schüler in zwölf Wettbüros geschickt. Ausgestattet mit 50
Euro in kleinen Scheinen sollten sie dort für stern TV auf
Fußballspiele wetten.
Die Bilanz der Stichproben war erschreckend: In fünf von zwölf
Fällen konnten die Minderjährigen ohne Probleme ihre Wetten
platzieren - obwohl Jugendlichen unter 18 Jahren die Teilnahme mehr...
- Schlaganfall - Das ist zu tun, um Leben und Lebensqualität zu retten (AUDIO) Baierbrunn (ots) -
Die zweithäufigste Todesursache weltweit sind Schlaganfälle. Aber
auch wenn man einen Schlaganfall überlebt, wird die Lebensqualität
häufig sehr eingeschränkt, denn er kann zu schweren Behinderungen,
wie Lähmungen und Sprachstörungen führen. Übrigens, Schlaganfall ist
keine Frage des Alters, grundsätzlich kann jeder einen Schlaganfall
erleiden. Diabetiker mit Bluthochdruck haben aber ein besonders hohes
Risiko, da durch erhöhte Zuckerwerte Blutgefäße, die fürs Gehirn
wichtig sind, auf Dauer geschädigt werden. mehr...
- Ein Junge aus Berlin gewinnt die Herzen der Leser Quogue, New York (ots/PRNewswire) - Vertieft man sich in die
Seiten von Life with an Accent dann taucht man in die fesselnde Reise
eines Kindes von Berlin in den Nahen Osten und nach Amerika ein. Die
Autorin Marilyn Gottlieb beginnt mit der Geschichte von Frank Levy
als kleines Kind, das Tauben in Venedig füttert und die Bedeutung
einer Familie erfährt, während 1936 gleichzeitig die Welt um ihn
herum im Chaos versinkt. Levy verbringt seine prägendsten Jahre in
Bat Yam, im Süden von Tel Aviv, wo er ein Gefühl für Vaterland
entwickelt. mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Sonstiges
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
Sat1.de mit neuem Online-Spiele-Portal Sat1Spiele.de / SevenOne Intermedia baut Bereich Games weiter aus
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|