Lausitzer Rundschau: Ambitionen statt Aktionen
Zum heute beginnenden Weltklimagipfel in Polen
Geschrieben am 10-11-2013 |
Cottbus (ots) - Kofi Annan fand drastische Worte. Es gehe beim
Kampf gegen den Klimawandel "ums Überleben", erklärte der frühere
UN-Generalsekretär kurz vor Beginn des Weltklimagipfels in Warschau.
Wie zum Beleg des Grauens brach in den vergangenen Tagen der Taifun
Haiyan über die Philippinen herein. Tausende, möglicherweise
Zehntausende Menschen starben. In krassem Kontrast dazu stehen die
routinierten Abläufe bei der Warschauer Megakonferenz. Delegationen
aus fast 200 Ländern versammeln sich in Polens Nationalstadion. Sie
alle geben Verlautbarungen heraus. So hat die Bundesregierung schnell
noch ein "Jahr der Ambitionen" im Klimaschutz ausgerufen. Am Rande
der Apokalypse, so könnte man meinen, beherrschen Technokraten und
PR-Strategen die Szene. Doch das griffe zu kurz. Ständige Warnrufe im
Superlativ helfen kaum weiter. Vielmehr sind Klimagipfel wie in
Warschau ein Wert an sich. Wie anders sollte es gelingen, die Staaten
der Welt zum Handeln zu zwingen? Bislang ersetzen in der Klimapolitik
erklärte Ambitionen die echten Aktionen. Gefordert wäre in diesem
Sinne vor allem die EU. Die Europäer haben mit ihrer Einigung über
eine Reform des Emissionshandels immerhin ein grünes Zeichen gesetzt.
Es wird allerdings von roten Stoppsignalen überstrahlt.
Gipfelgastgeber Polen beharrt auf dem Status des Kohlelandes. Aber
auch die selbst ernannten Energiewende-Helden in Deutschland haben
vieles falsch gemacht - Stichwort CO2-Ausstoß bei Autos. Das ist
bitter, denn es geht ums Überleben.
Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau
Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
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