Weser-Kurier: Der "Weser-Kurier" (Bremen) kommentiert in seiner Ausgabe vom 30. November zum EU-Gipfel in Vilnius
Geschrieben am 29-11-2013 |
Bremen (ots) - Die Massendemonstrationen für eine EU-Integration
haben gezeigt, dass sich viele Ukrainer eine Westintegration für ihr
Land wünschen. Die Entwicklung vollzieht sich schnell: Vor drei
Jahren waren noch 27 Prozent der Bevölkerung für eine Annäherung an
die EU, heute sind es fast doppelt so viele. Diese Menschen hoffen
auf eine bessere Zukunft für ihr Land. Die Tür für die Ukraine
zuzuknallen, würde heißen, diese Hoffnungen zu zerstören. Es würde
auch bedeuten, dass sich die EU Putins Logik eines "Entweder-Oder"
unterwirft. Dem in sowjetischen Denkmustern gefangenen Kremlchef
scheint es ja nur ständig so, als befände sich sein Land in einem
Wettstreit mit dem Westen. In Wirklichkeit würde Russland
wirtschaftlich davon profitieren, wenn das Nachbarland Ukraine
prosperiert, statt ständig kurz vor dem Staatsbankrott zu stehen.
Ende Januar will die EU-Spitze alle strittigen Fragen bei einem
Treffen mit Putin erörtern. Man fragt sich, warum dies eigentlich
erst jetzt geschieht und nicht vor dem Gipfel, parallel zu den
Verhandlungen mit der Ukraine. Dann hätte sich die EU die Niederlage
von Vilnius vielleicht erspart.
Pressekontakt:
Weser-Kurier
Produzierender Chefredakteur
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chefredaktion@Weser-Kurier.de
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