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Rheinische Post: Kommentar / In der Ukraine gärt es = Von Godehard Uhlemann

Geschrieben am 01-12-2013

Düsseldorf (ots) - Es ist ein beeindruckendes Bekenntnis
Hunderttausender Ukrainer zu Europa, und die Bilder ähneln denen der
prowestlichen Orangenen Revolution von 2004 der heute im Gefängnis
sitzenden Ex-Regierungschefin Julia Timoschenko. Die Menschen gehen
auf die Straße, sie fordern den Rücktritt von Präsident Janukowitsch,
der ihrer Meinung nach die Annäherung des Landes an die Europäische
Union behindert. Sie haben damit nur zum Teil recht. Die Massen in
den Straßen von Kiew, die einen Regierungswechsel fordern, verkennen
den wirklichen Drahtzieher. Der sitzt in Moskau: Präsident Putin will
die Ukraine nicht in den Machtbereich der EU entlassen. Zwar ist die
Ukraine seit 1991 politisch unabhängig, doch sie hängt wirtschaftlich
und energiepolitisch weitgehend von Moskau ab. Das ist der Hebel, mit
dem der Kreml die europäischen Träume der Ukrainer rasch beenden
will. Die Massenproteste werden von Krawallen überschattet - Vorwand
für staatlichen Machteinsatz? Die EU muss Moskau klar machen, dass
sie kein Kreml-Veto bei der EU-Annäherung der Ukraine hinnimmt.



Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2621


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