(Registrieren)

EU belegt chinesische Solarmodule mit Zoll- und Mindestpreisauflagen

Geschrieben am 02-12-2013

Brüssel (ots) -

Europäische Solarhersteller begrüßen Zölle gegen chinesisches
Dumping

Mit einer Kombination aus Antidumpingzöllen und
Mindestimportpreisen geht die EU von nun an bis Ende 2015 gegen
Solarimporte aus China vor. Dies haben heute die EU-Mitgliedstaaten
auf Vorschlag der Europäischen Kommission beschlossen. Damit soll
staatlich finanziertem Dumping aus China Einhalt geboten werden.

Die Maßnahmen gehen auf eine Antidumpingbeschwerde der
europäischen Solarherstellerinitiative EU ProSun zurück. Milan
Nitzschke, Präsident von EU ProSun: "Endlich hat sich die EU
durchgerungen gegen chinesisches Dumping vorzugehen. Die Zölle von
rund 48 Prozent kompensieren nur ansatzweise das, was der chinesische
Staat investiert, um europäische und andere nicht-chinesische
Solarhersteller aus dem Solarmarkt zu verdrängen. Das ist eine
Auseinandersetzung Planwirtschaft gegen Marktwirtschaft. Ohne solche
Zollmaßnahmen wären marktwirtschaftliche Unternehmen Chinas
Staatswirtschaft schutzlos ausgeliefert."

In den vergangenen Jahren hat China entsprechend dem
Fünf-Jahres-Plan riesige Überkapazitäten zur Herstellung von
Solarmodulen aufgebaut. Diese künstlich geschaffenen Kapazitäten
betragen heute das Doppelte der weltweiten Solarnachfrage. Dies
drückt die Preise so weit, dass kein marktwirtschaftliches
Unternehmen mehr Gewinne machen kann und ein Solarhersteller nach dem
anderen in Europa, aber auch in den USA, Südkorea und anderen
Ländern, schließen musste. Auf diese Weise hat China sich einen
Anteil von über 80 Prozent auf dem europäischen und dem Weltmarkt
gesichert. "Die Zollmaßnahmen jetzt sind der erste Lichtblick für
europäische Unternehmen, mit ihren qualitativ hochwertigeren
Produkten wieder in den Markt zu kommen", so Nitzschke.

Kritisch sieht EU ProSun dagegen die festgesetzten Mindestpreise
für chinesische Solarimporte. "Die mit China vereinbarten
Mindestpreise sind immer noch zu niedrig. Sie sind nach wie vor
geringer als die wahren Kosten der Solarherstellung in China", so
Nitzschke. In einer bilateralen Vereinbarung haben die Europäische
Kommission und chinesische Unternehmen geregelt, dass Solarmodule zu
einem Preis von 56 Eurocent pro Watt vom Zoll freigestellt sind.
Europäische Solarunternehmen haben gegen diese Vereinbarung Klage vor
dem Europäischen Gericht eingereicht. Nitzschke: "Wir erwarten, dass
das Europäische Gericht die Mindestpreisregelung zu gegebener Zeit
für nichtig erklären wird. Dann gelten die Zölle für alle
Solarimporte aus China. Erst damit werden wir in Europa wieder einen
freien Solarmarkt, ganz frei von staatlichen Exportsubventionen und
Dumping, haben."

Zu einem Ende der Mindestpreisregelung kann es auch kommen, wenn
chinesische Unternehmen gegen die Preisauflagen verstoßen, also
unterhalb 56 Eurocent pro Watt ab Werk in China beziehungsweise 60
Eurocent pro Watt Verkaufspreis ab innerhalb der EU verkaufen. Ein
solcher Bruch der Mindestpreisvereinbarung würde unmittelbar zu einer
Zollpflicht für die Produkte des entsprechenden Herstellers führen.
Bei besonders schweren oder zahlreichen Verstößen auch zum Wegfall
der gesamten Mindestpreisregelung und damit zur uneingeschränkten
Zollwirkung.



Pressekontakt:
E-Mail: info@prosun.org
Web: www.prosun.org


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

500116

weitere Artikel:
  • "Arbeitgeber schöpfen das Potenzial nicht aus" / Bert Rürup stellt das Inklusionsbarometer der Aktion Mensch zum Thema Arbeit von Menschen mit Behinderung vor (FOTO) Berlin (ots) - Menschen mit Behinderung profitieren von der positiven Tendenz am Arbeitsmarkt deutlich weniger als Menschen ohne Behinderung. Dies belegt das erstmals erhobene Inklusionsbarometer der Aktion Mensch zum Thema Arbeit, welches die Soziallotterie in der Bundespressekonferenz zum Internationalen Tag der Menschen mit Behinderung (3. Dezember) vorstellt. Ziel des vom Handelsblatt Research Institute entwickelten Barometers ist, Auskunft über den Grad der Inklusion in der Arbeitswelt zu geben. Im Ergebnis ist die mehr...

  • Jan Stratmann und Hakan Takil verstärken mit sofortiger Wirkung den Geschäftsbereich "Aktuariat" der KENSTON Unternehmensgruppe Köln (ots) - Der Diplom-Mathematiker, Aktuar (DAV) und IVS-Sachverständige Jan Stratmann und der Diplom-Mathematiker Hakan Takil verstärken mit sofortiger Wirkung den Geschäftsbereich "Aktuariat" der KENSTON Unternehmensgruppe. Gleichzeitig rückt Herr Stratmann in den Leitungsstab der KENSTON Unternehmensgruppe und wird alleinverantwortlich den Bereich "Aktuariat" führen. Herr Stratmann und Herr Takil waren bis zum 30.11.2013 rund 13 Jahre für die VES GmbH in Gevelsberg tätig. Mit der getroffenen Personalentscheidung unterstreicht mehr...

  • Hygienestandards mit antimikrobiell wirksamen Kupferinstallationen erweitern / Deutsches Kupferinstitut und International Copper Association präsentierten gemeinsam auf der MEDICA neue Hygieneoptionen Düsseldorf (ots) - Die weltweite Zunahme an nosokomialen Infektionen gilt gleichermaßen als medizinisches, soziales und ökonomisches Problem. Es müssen daher dringend neue Strategien im Hygienemanagement entwickelt werden. Ein vielversprechender Ansatz ist die ergänzende Nutzung antimikrobieller Werkstoffe an den Hot Spots des Infektionsgeschehens. Praktische Umsetzungsmaßnahmen im Patientenumfeld zeigte das Deutsche Kupferinstitut an seinem Messestand und stellte als Teilnehmer der MEDICA EDUCATION CONFERENCE internationale mehr...

  • Tanken ist 2013 günstiger als im Vorjahr / Benzinpreis am 7. November auf Jahrestiefststand München (ots) - In keinem anderen Monat des laufenden Jahres war Benzin so günstig wie im November. Wie die aktuelle ADAC Auswertung der Kraftstoffpreise des vergangenen Monats zeigt, kostete ein Liter Super E10 im Schnitt 1,505 Euro. Der durchschnittliche Dieselpreis betrug 1,402 Euro. Damit bleibt der Juni 2013 (1,400 Euro/Liter) mit hauchdünnem Vorsprung der preiswerteste Tankmonat des laufenden Jahres für Dieselfahrer. Günstigster Benzin-Tanktag des Monats - und des Jahres bisher - war der 7. November. Im Tagesmittel kostete mehr...

  • Jetzt bewerben: Powerfrauen aus dem MINT-Bereich / Beim Fachkongress WoMenPower auf der HANNOVER MESSE 2014 wird die Engineer PowerWoman gekürt Hannover (ots) - Auf dem Kongress WoMenPower im kommenden Jahr wird zum zweiten Mal eine Frau ausgezeichnet, die im Bereich Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft oder Technik erfolgreich ihren Weg geht. Die Bewerbungsfrist für die Wahl der "Engineer PowerWoman 2014" beginnt jetzt. Der Preis wird am Freitag, 11. April 2014, auf dem WoMenPower-Kongress während der HANNOVER MESSE verliehen. Der Karrierekongress hatte im vergangenen Jahr sein zehnjähriges Jubiläum und gleichzeitig einen Teilnehmerrekord gefeiert: 1 300 Frauen und mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht