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"Arbeitgeber schöpfen das Potenzial nicht aus" / Bert Rürup stellt das Inklusionsbarometer der Aktion Mensch zum Thema Arbeit von Menschen mit Behinderung vor (FOTO)

Geschrieben am 02-12-2013

Berlin (ots) -

Menschen mit Behinderung profitieren von der positiven Tendenz am
Arbeitsmarkt deutlich weniger als Menschen ohne Behinderung. Dies
belegt das erstmals erhobene Inklusionsbarometer der Aktion Mensch
zum Thema Arbeit, welches die Soziallotterie in der
Bundespressekonferenz zum Internationalen Tag der Menschen mit
Behinderung (3. Dezember) vorstellt. Ziel des vom Handelsblatt
Research Institute entwickelten Barometers ist, Auskunft über den
Grad der Inklusion in der Arbeitswelt zu geben.

Im Ergebnis ist die Quote der Arbeitslosen mit Behinderung mit 14
Prozent fast doppelt so hoch wie bei Menschen ohne Behinderung. Zudem
stellten die Arbeitgeber von Menschen mit Schwerbehinderung im
vergangenen Jahr rund fünf Prozent mehr Anträge auf Kündigung bei den
Integrationsämtern als im Durchschnitt des vorangegangenen Fünf-
Jahreszeitraums. "Zwar hat sich die Lage von Menschen mit Behinderung
bereits verbessert, doch es gibt noch viel Handlungsbedarf", sagt
Armin v. Buttlar, Vorstand der Aktion Mensch. Dazu zähle auch ein
veränderter Blickwinkel der Arbeitgeber. "Nicht die Defizite, sondern
die Fähigkeiten der potenziellen Beschäftigten sollten bei der
Einstellung im Fokus stehen." Dann könnte diese Gruppe von Menschen
auch den in vielen Branchen beklagten Fachkräftemangel abmildern.

"In einer Marktwirtschaft verspricht sich jeder Unternehmer mit
einer Einstellung die Verbesserung seines Unternehmensergebnisses",
sagt Bert Rürup, Präsident des Handelsblatt Research Institutes.
Dabei gibt das Barometer inklusiv denkenden Firmenchefs Recht: "Mehr
als 80 Prozent der Arbeitgeber stellen keine Leistungsunterschiede
zwischen Angestellten mit und ohne Behinderung fest." Grundsätzlich
schöpften Mittelständler das Potenzial jedoch noch nicht voll aus, es
fehle an Barrierefreiheit und Inklusionsplänen: "Rund ein Fünftel
dieser Firmen wissen nicht, dass es staatliche Förderung gibt", so
Rürup. Und nur gut zwei Drittel der Informierten nutzen diese
Möglichkeit.

Über das Inklusionsbarometer Arbeit

Für das Inklusionsbarometer Arbeit sind 402 mittelständische
Unternehmen und 807 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Behinderung
befragt worden. Zugleich sind die jüngsten Zahlen aus verschiedenen
Quellen wie der Bundesagentur für Arbeit in die Bewertung
eingeflossen. Das Barometer setzt sich aus Teilergebnissen zur Lage
und zum Klima zusammen und wird von der Aktion Mensch ab 2013
jährlich erhoben.

Die Studie mit allen Ergebnissen des Inklusionsbarometers sowie
eine Infografik finden Sie unter: www.aktion-mensch.de/presse

Über die Aktion Mensch e.V.

Die Aktion Mensch e.V. ist die größte private Förderorganisation
im sozialen Bereich in Deutschland. Ziel der Soziallotterie ist es,
Inklusion - die gleichberechtigte Teilhabe aller Menschen - in der
Gesellschaft zu fördern und die Lebensbedingungen von Menschen mit
Behinderung, Kindern und Jugendlichen zu verbessern. Mit den
Einnahmen aus der Lotterie unterstützt die Aktion Mensch jeden Monat
bis zu 1.000 Projekte. Möglich machen dies rund 4,6 Millionen
Loskäufer. Seit der Gründung im Jahr 1964 wurden nahezu 3,5
Milliarden Euro in Förderprojekte investiert. Zu den Mitgliedern
gehören: ZDF, Arbeiterwohlfahrt, Caritas, Deutsches Rotes Kreuz,
Diakonie, Der Paritätische Gesamtverband und die
Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland. Seit Anfang 2012
ist Jörg Pilawa ehrenamtlicher Botschafter der Aktion Mensch. Ab 1.
Januar 2014 übernimmt Rudi Cerne dieses Amt. www.aktion-mensch.de



Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:
Sascha Decker
Pressesprecher
Telefon: 0228/ 2092-392
E-Mail: sascha.decker@aktion-mensch.de
www.aktion-mensch.de/presse


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