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Prominente warnen künftige Bundesregierung: Koalitionsvertrag bezahlen unsere Kinder!

Geschrieben am 04-12-2013

Berlin (ots) -

Den Koalitionsvertrag bezahlen unsere Kinder!
Koalitionsvertrag verfehlt wichtige Zukunftsthemen!

Offener Brief an die künftige Bundesregierung, Berlin, 04.12.2013

Liebe Mitglieder der künftigen Bundesregierung,

wir, die Unterzeichner dieses Briefes machen uns große Sorgen,
weil wir uns seit Jahren mit den großen Zukunftsthemen, wie
Generationengerechtigkeit, Nachhaltigkeit, Energie, Bildung und
vielen anderen beschäftigen.

Nun blicken wir mit Sorge auf den Koalitionsvertrag. In zentralen
Bereichen wie Energiewende, Klima, Bildung, Familienpolitik und
Finanzen deutet sich eher ein Rückschritt an als die nötige
Zukunftssicherung für kommende Generationen. Die
Koalitionsverhandlungen haben gezeigt, dass die Koalitionspartner
derzeit einen mutlosen Minimalkonsens als Regierungsprogramm
diskutieren und drängende Zukunftsfragen eine untergeordnete Rolle
spielen.

Wir fordern Sie darum dringend auf, bei der Umsetzung in diesen
Punkten nachzubessern:

1. Die Bekämpfung des Klimawandels und der Umgang mit den Folgen
müssen einen Spitzenplatz auf der politischen Agenda einnehmen. Wir
müssen das Thema heute entschlossen anpacken und uns an
ambitionierten Zielen orientieren.

2. Die Energiewende, das große Projekt unserer Generation, darf
nicht abgebremst, sondern muss entschlossen vorangetrieben werden.
Zwar ist endlich von Energieeffizienz die Rede, aber die
Konkretisierung durch Jahreszahlen fehlt noch.

3. Das weitere Auseinanderdriften von Arm und Reich muss
verhindert werden, wir brauchen Chancengleichheit für alle. Die
systematische Vermögensumverteilung in der Gesellschaft beobachten
wir mit starker Sorge. Hier muss gegengesteuert werden.

4. Obwohl sich alle Parteien einig sind, dass unser Bildungssystem
dringend reformbedürftig und Bildung der Treibstoff unserer
Gesellschaft und Basis für Chancengleichheit und gesellschaftlichen
Aufstieg ist, sehen wir keinen Ansatz für eine tiefgreifende Reform,
die unsere Kinder auf die Herausforderungen der Zukunft vorbereitet.
Wir fordern eine umfassende Systemreform in der nächsten
Legislaturperiode.

5. Wir brauchen einen Generationenvertrag, der seinen Namen
verdient und unseren Kindern und Enkeln dieselben Chancen und
Möglichkeiten bietet, wie wir sie einmal hatten. 87 % ihrer Wähler
glauben schon heute, dass ihre Kinder es einmal schlechter haben
werden als sie selbst. Dieser Vertrauensverlust in die Zukunft und
letztlich auch in die Kraft der Demokratie und Gesellschaft macht uns
Sorge und kann nur bewältigt werden, wenn der notwendige
Interessensausgleich verhandelt und bewältigt wird. Allen voran muss
unser Sozialsystem (Rente, Gesundheit, Pflege, Arbeit) endlich
demografiefest gestaltet werden.

Wir glauben: Die Frage nach Generationenausgleich und
-gerechtigkeit ist heute aktueller und dringender denn je. Die
Bedürfnisse der nächsten Generationen werden in der gegenwärtigen
Politik stark vernachlässigt und die Unterzeichner dieses offenen
Briefs wollen das nicht tatenlos hinnehmen. Die nächsten Generationen
dürfen nicht alle Probleme erben, die wir heute nicht lösen.

Wir warnen deshalb vor den Konsequenzen einer kurzfristigen
Politik. Gegenwartspolitik auf Kosten von morgen findet auf Dauer
keine Akzeptanz, schlimmer noch: sie führt zu gesellschaftlichen
Verwerfungen und wird die Distanz zwischen Politik und Bürgern
vergrößern.

Schon heute fühlt sich fast die Hälfte der Bürger dieses Landes
von der Politik abgekoppelt und von Lobbyisten und ihren Interessen
überholt.

Wir erwarten von Ihnen eine Strategie für die Zukunftsfähigkeit
unseres Landes und unserer Gesellschaft. Dafür werden wir uns
einsetzen.

Wir sammeln weiter Stimmen für das Generationen-Manifest, um der
Zukunft eine Stimme und Gewicht zu verleihen.

Und werden nicht müde werden, die Wahrnehmung Ihrer Verantwortung
für die Zukunftsthemen des Manifests und die Zukunft unserer Kinder
anzumahnen und Sie in die Pflicht zu nehmen, wenn wir diese Zukunft
gefährdet sehen.

Denn die nächste Generation hat die schwächste Lobby im Land.
Darum braucht sie uns. Uns alle.

Aber wir nehmen uns auch selbst in die Pflicht.

Wir wissen, wie groß die jetzt nötigen Veränderungen sein werden
und vor welchen Herausforderungen sie als künftige Regierung stehen.
Und wir wollen Sie gerne dabei unterstützen.

Wir, die Unterzeichner dieses Papiers, glauben an die
Gestaltbarkeit unserer Zukunft und an unsere Pflicht, uns an dieser
Gestaltung zu beteiligen. Wir übernehmen deshalb Verantwortung. Jede
und jeder von uns in dem Maß, das ihm und ihr möglich ist.

Wir freuen uns auf die Zukunft und wir werden alles daran setzen,
unseren Kindern und Enkeln mehr zu hinterlassen als der
Koalitionsvertrag und der Lauf der Weltpolitik befürchten lässt.

Berlin, den 04.12.2013

Claudia Langer
Das Generationen Manifest

Prof. Ernst Ulrich von Weizsäcker
Ehemaliger Präsident des Wuppertal Instituts für Klima, Umwelt,
Energie

Prof. Dr. Angelika Zahrnt
Ehrenvorsitzende BUND

Prof. Peter Hennicke
Ehemaliger Präsident des Wuppertal Instituts für Klima, Umwelt,
Energie

Harald Krassnitzer
Schauspieler

Hannes Jaenicke
Schauspieler und Autor

Dr. Franz Alt
Journalist

Sarah Wiener
Unternehmerin, Fernsehköchin, Autorin

Walter Sittler
Schauspieler und Produzent

Amelie Fried
Autorin und Journalistin

Valentin Thurn
Dokumentarfilmer

Stefan Hanitzsch
stoersender.tv

Dr. Christa Müller
Stiftungsgemeinschaft anstiftung & ertomis

Philipp Kauffmann
Unternehmer Original Beans

Martin Speer
Mitinitiator des Zukunftsmanifests

Christoph Bals
Germanwatch

Margret Rasfeld
Schulleiterin und Autorin

Katharina Nocun
Politische Geschäftsführerin Piratenpartei

Lin Sebastian Kayser
Unternehmer

und viele mehr ...

Kontakt:
Claudia Langer
Das Generationen-Manifest
cl@utopia.de
0172 - 8 44 11 44
Karolinenplatz 3, 80333 München

Informationen unter: www.generationenmanifest.de



Pressekontakt:
Claudia Langer
Das Generationen-Manifest
cl@utopia.de
0172 - 8 44 11 44
Karolinenplatz 3
80333 München


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