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Banken nutzen Potenzial der IT-Finanzarchitektur nicht aus

Geschrieben am 05-12-2013

Frankfurt am Main (ots) - PwC-Studie: Banken müssen
IT-Finanzarchitektur strategisch ausrichten / Fokus bei IT-Projekten
liegt auf Regulierungen und weniger auf der Technologie /
Standardsoftware bietet gute Lösungen für Finanzarchitektur

Banken sehen sich mit einer Vielzahl von neuen Regulierungen
konfrontiert. Dabei übernimmt die IT-Finanzarchitektur eine zentrale
Rolle: Hier werden Informationen und Daten verarbeitet, verdichtet
und auf ihrer Basis Prozesse gesteuert. In der Praxis verwenden
Banken und Finanzdienstleister häufig veraltete Technologien, mit
denen sich regulatorische Vorgaben nicht effizient genug umsetzen
lassen. Dennoch ist die Weiterentwicklung der IT-Finanzarchitektur
häufig nicht ganzheitlich ausgerichtet und strategisch verankert.
Zudem liegen die Vorstellungen über die zukünftige Ausrichtung der
IT-Finanzarchitektur bei den Verantwortlichen in den Instituten oft
weit auseinander, wie die PwC-Studie "IT Finanzarchitektur -
Zufallsprodukt oder gezielte Weiterentwicklung?" zeigt.

"Große IT-Modernisierungsprojekte sind in der Regel durch neue
Regulierungen motiviert - technologische Aspekte spielen dabei meist
keine zentrale Rolle", sagt Marc Billeb, PwC-Partner und Experte für
IT-Finanzarchitekturen. "Banken und Finanzdienstleister entwickeln
ihre IT-Finanzarchitektur vielfach nicht strategisch weiter, sondern
setzen interne und externe Vorgaben punktuell um."

Zwar halten 90 Prozent der Befragten die steigende Komplexität
durch neue Regulierungsvorschriften für eine große Herausforderung -
allerdings sieht nur jedes vierte Unternehmen in der veralteten
Technologie ein Problem. "Dabei kommt es bei älteren Systemen zu
erheblichen Schwierigkeiten, neue regulatorische Auflagen wie
Bilanzierungsstandards zu implementieren", betont Michael Rasch,
PwC-Partner und Experte für IT-Finanzarchitekturen. "Die
Systemlandschaft gleicht häufig mehr einem Flickenteppich von
Behelfslösungen."

"Die Institute brauchen eine integrierte und ganzheitliche
IT-Finanzarchitektur, um auf die zahlreichen und häufigen
regulatorischen Änderungen flexibel und effizient reagieren zu
können", betont Rasch. Mit einem ganzheitlichen Ansatz und einer
Planung, die verschiedene Szenarien berücksichtigt, lässt sich die
IT-Finanzarchitektur strategisch weiterentwickeln. Bei diesem Prozess
sollten alle Beteiligten, also Vertreter des Rechnungswesens, des
Controllings, des Meldewesens und des Risikomanagements sowie der IT,
für ein Höchstmaß an Transparenz sorgen. Dabei sollten sie Kosten,
Ziele, aber auch einen Zeitplan genau festlegen. "Eine strategische
Roadmap sowie ein eigener Business Case für die IT-Finanzarchitektur
helfen dabei, das Vorgehen und die einzelnen Schritte festzulegen und
auf den Weg zu bringen", wie Billeb betont.

Allerdings ist die Bereitschaft in den Finanzinstituten gering,
die IT-Finanzarchitektur radikal zu ändern, wie die Studie zeigt. Die
bestehende IT-Finanzarchitektur basiert gegenwärtig in vielen Fällen
hauptsächlich auf Eigenentwicklungen und bildet die
Organisationsstrukturen der Unternehmen ab. "In einer modernen
IT-Finanzarchitektur gilt es dagegen, logische Datenflüsse abzubilden
und überwiegend Standardsoftware einzusetzen", so Rasch. Allerdings
wollen 54 Prozent der befragten Unternehmen auch in Zukunft an ihren
individuellen Datenverarbeitungen festhalten.

Gerade bei der IT-Finanzarchitektur macht der Einsatz von
Standardsoftware Sinn. Sie erleichtert den Austausch von
Informationen und macht es auch möglich, Daten und Informationen zu
trennen. Denn gerade auch die Separierbarkeit von Daten und
Informationen wird zunehmend wichtiger. Anpassungen im
Geschäftsmodell, beispielsweise durch eine Umstrukturierung, müssen
Unternehmen in Systemen und Datenhaushalten effizient darstellen
können. Häufig kommt es zu Problemen, die aus der eingeschränkten
Separierbarkeit der Daten resultieren, was sich bei Transaktionen
oder beispielsweise den Anforderungen aus dem Trennbankengesetz
zeigt.

Ein wichtiger Schritt für eine integrierte IT-Finanzarchitektur
sind auch einheitliche Methoden, die im Unternehmen zum Einsatz
kommen. Lediglich in einem Drittel der Unternehmen herrscht aber eine
bereichsübergreifende Konsistenz der Methoden von mehr als 75
Prozent. Ein hoher Abstimmungsbedarf ist die Folge. Wenn Banken ihre
IT-Finanzarchitektur diesbezüglich nicht modernisieren, erhöht das
nicht nur das Risiko, regulatorische Auflagen nicht umsetzen zu
können, sondern treibt auch langfristig die Kosten in die Höhe.

Für die PwC-Studie "IT-Finanzarchitektur - Zufallsprodukt oder
gezielte Weiterentwicklung?" hat PwC 28 Banken und
Finanzdienstleister aus Deutschland und Österreich untersucht.
Darunter finden sich auch neun Großbanken mit einer Bilanzsumme von
mindestens 200 Milliarden Euro. In den Instituten wurden
Führungskräfte sowohl des Fach- als auch des IT-Bereichs in Form von
strukturierten Interviews befragt. PwC hat in der Studie mit einem
eigenen Reifegradmodell die verschiedenen Elemente der
IT-Finanzarchitektur untersucht.



Pressekontakt:
Carmen van Musscher
PwC Presse
Tel.: (069) 95 85 - 15 18
E-Mail: carmen.van.musscher@de.pwc.com
www.pwc.de/presse


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