Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar
Kleiner CDU-Parteitag
Laues Lüftchen
ALEXandra JACOBSON, BERLIN
Geschrieben am 09-12-2013 |
Bielefeld (ots) - Was war im Vorfeld des kleinen CDU-Parteitags
nicht alles an kritischen Einlassungen vom Wirtschaftsflügel der
Partei und von jungen Abgeordneten zu hören: So seien zum Beispiel
die Rentenpläne eine unerträgliche Last für die junge Generation,
hieß es. Vor allem die Rente mit 63, die die Sozialdemokraten
durchgesetzt hatten, sei ein völlig falsches Signal. Und was passiert
auf dem kleinen CDU-Parteitag? Alle stimmen zu. Nur zwei
Enthaltungen. Im Grunde scheint dieser Koalitionsvertrag wohl doch
absolut super zu sein. Denn es reichte nicht einmal für ein einziges,
klares und manchmal eben auch notwendiges Nein. Wozu eigentlich das
ganze Getöse im Vorfeld, wenn sich der angebliche Widerstand so
schnell zu einem lauen Lüftchen abmildert? Die CDU unter Merkel ist
so ins Regieren verliebt, dass sie dabei ist, das Debattieren zu
verlernen. Gewiss, man muss nicht gleich den Parteichef in den Senkel
stellen und aus ideologischen Gründen eine Regierungsbeteiligung mit
Abscheu und Entsetzen zurückweisen, wie es am Wochenende beim
Bundeskongress der Jusos zu beobachten war. Doch das andere Extrem
ist mittlerweile bei der Union zu entdecken: Selbst über die
einstigen Herzensanliegen wird nicht mehr diskutiert. Was ist mit dem
Abbau der kalten Progression? Wird sie auf den Sankt-Nimmerleins-Tag
verschoben? Und warum eigentlich wagt die Union nicht einmal mehr
eine kleine Reform des Steuerrechts, warum nimmt die Zahl der
Mehrwertsteuervergünstigungen seit Jahren zu statt ab? Und warum
kürzt man nicht einfach mal ein paar ökologisch schädliche
Subventionen? Wenn man sich anschaut, welche Schwierigkeiten
mittlerweile die SPD mit dem Regieren hat, kann man zwar froh sein,
dass es noch eine Partei gibt, die auf die Sirenengesänge der
Opposition nichts gibt und mit beiden Händen nach der Macht greift.
Aber das heißt nicht, dass sich eine Partei nur noch als Abnickverein
verstehen sollte. Denn zum einen wird die populäre Angela Merkel
nicht ewig an der Spitze der CDU stehen. Und zum anderen wird sich
das Land auch nicht ewig in einem wirtschaftlichen Aufschwung
befinden, wo es auf die eine oder andere Milliarde Euro nicht so
genau ankommt.
Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
501456
weitere Artikel:
- Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar
Datteln IV
Grüne Glaubwürdigkeit
FLORIAN PFITZNER, DÜSSELDORF Bielefeld (ots) - Mit dem Entschluss, dem umstrittenen
Steinkohlekraftwerk Datteln IV eine neue Chance zu eröffnen, setzt
die nordrhein-westfälische Landesregierung mehrere Zeichen. Erstens:
Ministerpräsidentin Hannelore Kraft hat es in Zukunft noch schwerer,
sich von ihrem unliebsamen Beinamen "Kohle-Kraft" zu distanzieren.
Zweitens: Große Unternehmen dürfen sich in NRW krassere Fehler
erlauben als kleine, und seien sie noch so peinlich. Drittens: Für
Krafts Juniorpartner von den Grünen brechen kurz vor den
Kommunalwahlen harte mehr...
- Südwest Presse: KOMMENTAR · EADS Ulm (ots) - Von Politik gesteuert
Wenn das kein Symbol ist: Die Fluggesellschaft Kuwait Airways will
15 Airbus-Flugzeuge für mehr als drei Milliarden Euro kaufen.
Gleichzeitig wird bekannt, dass knapp 6000 Stellen im Rüstungsbereich
wegfallen. EADS ist ein Konzern, der auf der einen Seite vor Kraft
kaum laufen kann und auf der anderen schwach daher kriecht. Das
industrielle Pendant zur Vielländer-EU war schon immer ein besonderes
politisches Unternehmen: vom eigenen Erfolg der Airbus-Jets
vorangepeitscht, von Machtkämpfen innerhalb mehr...
- Märkische Oderzeitung: Agenturmeldung der Märkischen Oderzeitung Frankfurt (Oder) Frankfurt/Oder (ots) - Der Oranienburger Generalanzeiger hat in
seiner morgigen Ausgabe folgende Schlagzeile: Zugbegleiter wirft
junge Mutter mit Kinderwagen bei Sturmböen aus dem Prignitz-Express.
Hennigsdorf. Ein Zugbegleiter hat am Freitag mit Hilfe der
Bundespolizei eine junge Mutter in Hennigsdorf (Oberhavel) aus dem
Prignitz-Express geworfen. Das berichtet der Oranienburger
Generalanzeiger in seiner morgigen Ausgabe. Anlass war der
Kinderwagen der Frau, der leicht in den Gang des Zuges herein geragt
haben soll, berichtete mehr...
- DER STANDARD-Kommentar "Verfangen in der Ideologie" von Michael Völker Der koalitionäre Schaukampf neigt sich seinem Ende zu - ganz
pragmatisch
Wien (ots) - Wieder einmal die Ideologie. Bei der Schule.
Differenzierung, Leistung und Elitenbildung auf der einen Seite,
Chancengleichheit auf der anderen. Bei den Steuern. Leistung muss
sich lohnen auf der einen Seite, Gerechtigkeit und Umverteilung auf
der anderen. Und jetzt kocht der Ideologiestreit auch anhand des
Themas Privatisierung hoch. Besser wirtschaften, mehr privat und
weniger Staat steht auf der einen -Seite, wir dürfen das
Staatseigentum nicht mehr...
- Aachener Zeitung: Kommentar
Fingerzeig, nicht mehr
Lassen Sie uns die Koalition an ihren Taten messen
Amien Idries Aachen (ots) - Was haben die Laufzeitverlängerung für
Atomkraftwerke, Steuerentlastungen von 24 Milliarden Euro und die
Verkürzung des Wehrdienstes auf sechs Monate gemeinsam? Sie alle
standen schwarz auf weiß im Koalitionsvertrag, der am 26. Oktober
2009 von Angela Merkel, Horst Seehofer und Guido Westerwelle
unterschrieben wurde, haben aber alle nie oder nur kurzfristig das
Licht der Welt erblickt. Ob man das nun gut oder schlecht findet, tut
hier nichts zur Sache. Es dient lediglich als Hinweis darauf, dass
der viel diskutierte mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|