Westdeutsche Zeitung: Die Personalien der SPD sind zu früh bekannt geworden =
von Martin Vogler
Geschrieben am 13-12-2013 |
Düsseldorf (ots) - Erst gab es Gerüchte, dann sogar Bestätigungen
aus der SPD: Die sechs Minister, die die Genossen in der großen
Koalition stellen dürfen, sind bekannt. Chef Sigmar Gabriel kann über
die Indiskretion nicht glücklich sein, weil er - genau wie die Union
- erst am Wochenende die Karten auf den Tisch legen wollte. Doch
offenbar gab es, nachdem die künftigen Kabinettsmitglieder informiert
waren, zu viele Mitwisser. Aus Geltungssucht, oder vielleicht aus
Kalkül, hat mindestens einer geplaudert. Positiv betrachtet: Immerhin
hat er gewartet, bis die Stimmabgabe zum Mitgliederentscheid beendet
war. Aus der SPD-Liste lässt sich eine gute Nachricht herauslesen,
die gar nicht die Genossen selbst betrifft: Wolfgang Schäuble bleibt
Finanzminister. Er kann seine selbst für die Kanzlerin nicht immer
bequeme Politik fortsetzen. Damit ist garantiert, dass der Bund
weiterhin halbwegs vernünftig wirtschaftet. Ebenfalls direkte
Auswirkungen auf die Union hat die überraschende Besetzung des
Umweltministeriums durch die bisherige Schatzmeisterin Barbara
Hendricks. Das bedeutet, dass der engagierte, aber etwas unglücklich
agierende Peter Altmaier seinen bisherigen Job verliert. Die CDU wird
ihn anderweitig unterbringen. Die größte Überraschung ist jedoch
Heiko Maas als künftiger Justizminister. Der Chef der saarländischen
SPD hat endlich den Sprung aus der Provinz in die Bundespolitik
geschafft. Das ist dem Juristen vor allem deshalb zu gönnen, weil er
stets mit gutem Fachwissen und klaren Aussagen überzeugt. Als
Justizminister fällt sein wenig ausgeprägtes Charisma weniger ins
Gewicht - genauso wie seine gescheiterten Versuche, Ministerpräsident
zu werden. All diese Personalien stehen unter Vorbehalt. Denn heute
kann sich herausstellen, dass die SPD-Mitglieder den
Koalitionsvertrag ablehnen. Nicht nur die sechs Möchte-Gern-Minister
wären blamiert, auch die gesamte Parteispitze wäre zur Demontage
frei. Trotz aller demonstrativer Zuversicht der SPD: Spekulationen,
dass die hohe Beteiligung bei der Abstimmung ein Indiz für ein
deutliches Ja ist, können zutreffen. Aber es gibt keine Garantie. Das
Bekanntwerden der Namen ist ein hohes Risiko für die SPD.
Pressekontakt:
Westdeutsche Zeitung
Nachrichtenredaktion
Telefon: 0211/ 8382-2370
redaktion.nachrichten@westdeutsche-zeitung.de
www.wz-newsline.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
502431
weitere Artikel:
- BERLINER MORGENPOST: Klaus Wowereits muss sich als BER-Aufsichtsratschef beweisen- Leitartikel von Joachim Fahrun Berlin (ots) - Klaus Wowereit darf oder muss erneut den Vorsitz im
Aufsichtsrat der Flughafengesellschaft übernehmen. Das ist aus
mehreren Gründen richtig so. Es ist sein Projekt. Der Regierende
Bürgermeister von Berlin war die treibende Kraft, als die
Privatisierung des Baus abgeblasen wurde. Er war es, der den Verzicht
auf einen Baukonzern als Generalunternehmer durchsetzte und so den
BER zu einem Vorhaben in Zuständigkeit des Berlin, Brandenburg und
dem Bund gehörenden Staatsunternehmens machte. Zudem kennt Wowereit
das Projekt mehr...
- WAZ: Kinder-Sterbehilfe darf nicht sein
- Kommentar von Frank Preuß Essen (ots) - Es ist der schrecklichste Albtraum, der denkbar ist:
Eltern entscheiden zusammen mit Ärzten, ob ihr todkrankes Kind per
Sterbehilfe getötet wird, wenn es sich das ausdrücklich wünscht.
Selbst wenn alle Beteiligten im Angesicht schwersten Leidens zum
Schluss kämen, dass es das vermeintlich Beste wäre: Wie soll die
eigene Psyche daran nicht kaputtgehen?
Was so monströs klingt, ist in den Niederlanden schon und in
Belgien wohl bald möglich, wenn auch unter so strengen Auflagen, dass
es sehr wenige Jugendliche im Jahr mehr...
- Südwest Presse: KOMMENTAR zu SPD-MINISTER
Ausgabe vom 14.12.2013 Ulm (ots) - KOMMENTAR zu SPD-MINISTER
Ausgabe vom 14.12.2013 Kritische Interviewer mögen SPD-Chef Sigmar
Gabriel in diesen Tagen vieles vorwerfen, doch eine Tatsache ist
unbestritten: Der Mann hat Mut! Noch ist der Ausgang des
Mitglieder-Entscheids ungewiss und damit auch die politische Zukunft
Gabriels, da setzt er zum zweiten Mal alles auf eine Karte. Im neuen
Kabinett will der starke Mann der SPD Wirtschafts- und
Energieminister werden. Ein Himmelfahrtskommando: Die Chancen, dem
festgefahrenen Prozess der Energiewende wieder mehr...
- Ostsee-Zeitung: Kommentar zu Nordkorea Rostock (ots) - In diesem Regime gelten nicht die Regeln
rationaler Politik, sondern die Regeln der Mafia. Das ist mehr als
nur eine Redensart. Die nordkoreanische Nomenklatur hat viel gemein
mit der Cosa Nostra: Sie ist hierarchisch organisiert und
intransparent, sie lebt von Ausbeutung, Erpressung und einer
Verquickung aus legalen und illegalen Geschäften, sie trägt Streit
intern aus und verfolgt Abtrünnige und Abweichler gnadenlos. Nach
einem unbestätigten Bericht des südkoreanischen Webportals "Daily NK"
wurden im Oktober mehrere mehr...
- Thüringische Landeszeitung: Kommentar zu Wowereit als BER-Aufsichtsratschef Weimar (ots) - Arm, aber sexy. Mit dieser Lebensformel kaschiert
Berlins regierender Feiermeister so ziemlich alles, was unter seiner
Regie schiefläuft in der subventionsverwöhnten und
ausgabenorientierten deutschen Hauptstadt. Dass es noch unverfrorener
geht, nach dem Motto: armselig, aber dreist, beweist er jetzt.
Dass ausgerechnet Klaus Wowereit, einer der Hauptverantwortlichen
für das Milliarden-Desaster des neuen Berliner Flughafens BER nun
wieder zum Aufsichtsratsvorsitzender der Flughafengesell- schaft
gekürt wurde, ist mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|