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Ostsee-Zeitung: Ostsee-Zeitung zu Putins Begnadigung von Pussy Riot und Chodorkowski

Geschrieben am 19-12-2013

Rostock (ots) - Putin ist ein Mann, der den großen Auftritt liebt.
Die traditionelle Jahres-Pressekonferenz vor Hunderten Journalisten
gehört dazu. Auch wenn der russische Präsident als schlagfertig gilt,
fällt er vor dieser Kulisse keine Entscheidung aus dem Bauch heraus.
Dass die Pussy-Riot-Mitglieder unter die Amnestie fallen und
Ex-Oligarch Michail Chodorkowski begnadigt wird, ist kurz vor Olympia
in Sotschi wohlkalkuliert und an die russische Justiz das Signal, zu
handeln. Von einer unabhängigen Gewaltenteilung zwischen Legislative,
Exekutive und Judikative ist Russland so weit entfernt wie die Krim
von Sibirien. Häftlinge dieses Kalibers sind Chefsache. Der Westen
mag knurren, aber Putin ist dabei, eine Art Sowjetunion
wiederzuerrichten. Für diesen Traum ist er auch bereit, der Ukraine
viel Geld und billigeres Gas zu geben. Noch wird auf dem Kiewer
Maidan zwar die Revolution beschworen. Doch der Protest droht schon
bald ins Leere zu laufen. Denn russisches Gas verspricht warme
Wohnungen im kalten ukrainischen Winter. Kostenlosen Käse gibt es
halt nur in einer Mausefalle.



Pressekontakt:
Ostsee-Zeitung
Alexander Loew
Telefon: +49 (0381) 365-439
alexander.loew@ostsee-zeitung.de


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