Westfalenpost: Das Entscheidende steckt im Detail
Von Harald Ries
Geschrieben am 22-12-2013 |
Hagen (ots) - Es muss ein Generalist gewesen sein, der lieber über
den Wolken schwebte, statt etwas zu bewirken, der den Satz prägte:
"Der Teufel steckt im Detail." Denn die Details entscheiden darüber,
was funktioniert. Das gilt in der Politik noch mehr als anderswo. Es
zählt, was in Gesetzesparagrafen und Ausführungsbestimmungen geregelt
ist, nicht die Absicht im Koalitionsvertrag. Deshalb mag es zwar
überraschen, dass Horst Seehofer und Andrea Nahles sich bereits über
den Mindestlohn zoffen, während die Regierung sich gerade erst
einrichtet. Aber die Auseinandersetzung ist notwendig.
Reichen die drei Jahre bis 2017 aus, um zu verhindern, dass im
Osten ganze Branchen wegbrechen? Wie soll man mit Berufen umgehen, in
denen nicht nach Stunde bezahlt wird, also etwa mit Taxifahrern oder
Zeitungsausträgern? Ist ein Nebenerwerb anders zu behandeln, also der
Rentner, der sich etwas dazuverdient? Was ist mit Erntehelfern?
Darüber muss in den kommenden Monaten verhandelt werden. Und dabei
kommt es darauf an, möglichst wenig Arbeitsplätze zu vernichten und
zugleich möglichst wenig Umgehungsmöglichkeiten zu lassen. Das wird
kniffelig. Mit Aussagen wie "Ausnahmen wird es nicht geben" kommt
Nahles nicht weiter. Aber es geht eben ums Prestige der SPD.
Genau so hängt die CSU an ihrer Ausländermaut. Seehofer hat Peter
Ramsauer gefeuert, weil der keine Pläne vorlegen konnte. Nachfolger
Alexander Dobrindt drückt deshalb aufs Tempo: Bereits 2015. Etwa 100
Euro teuer. Und wer weniger Kfz-Steuer zahlt? Die Kanzlerin hat im
ersten Interview nach der Wahl versprochen, kein einziger Deutscher
werde zusätzlich belastet. Sie glaubt nicht, dass die CSU das
hinbekommt. In dem Fall steckt zumindest aus Seehofers Sicht der
Teufel im Detail.
Pressekontakt:
Westfalenpost
Redaktion
Telefon: 02331/9174160
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
503809
weitere Artikel:
- Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar
USA und Russland im Dauerstreit
Obamas Zaudern, Putins Stärke
Dirk Hautkapp, Washington Bielefeld (ots) - Barack Obama kann Basketball. Wladimir Putin
kann Judo. Das macht sich in der Politik bemerkbar. Der eine verteilt
- siehe Olympia in Sotschi - aus der Distanz gerne Körbe. Der andere
sucht Körperkontakt. Obama will aussitzen, Putin aushebeln. 2013
haben sich beide Staatenlenker so oft und so heftig überworfen,
ignoriert, getriezt und geschurigelt wie noch nie. Irak, Afghanistan,
Syrien, der iranische Atomkonflikt, die Zukunft der nuklearen
Abschreckung, NATO-Raketenschirm, Menschenrechte, der Umgang mit
gesellschaftlichen mehr...
- Mittelbayerische Zeitung: Kommentar zu Michail Chodorkowski: "Der geläuterte Oligarch" von Reinhard Zweigler Regensburg (ots) - Michail Chodorkowski ist und bleibt eine
schillernde Persönlichkeit. Auch jetzt nach seiner spektakulären
Freilassung aus zehnjähriger Lagerhaft und seinem diplomatischen
Presseauftritt gestern in Berlin. Chodorkowski gibt sich als
geläuterter Oligarch, als freiheitsliebender Feingeist, den keine
Milliardengeschäfte mehr reizen und der nicht mehr gegen Wladimir
Putins "gelenkte Demokratie" aufbegehren wird. Der Kampf um die Macht
ist nicht mehr sein Ding. Stattdessen will sich der russische
Ex-Staatsfeind Nr. 1 mehr...
- Mittelbayerische Zeitung: Leitartikel zum 95. Geburtstag von Helmut Schmidt: "Der Lotse geht noch nicht von Bord" von Reinhold Willfurth Regensburg (ots) - Mit diesem Gegenkandidaten hätte Angela Merkel
wohl um ihre Wiederwahl fürchten müssen. Sie hätte es ja auch mit dem
beliebtesten Politiker der deutschen Nachkriegsgeschichte zu tun
gehabt. Fraglich ist nur, ob die SPD einen Kandidaten aufgestellt
hätte, der als Verfechter der Atomenergie gilt, die Macht der
Gewerkschaften einschränken will, die Verlängerung der
Lebensarbeitszeit als unumgänglich sieht oder die multikulturelle
Gesellschaft als "Illusion von Intellektuellen" brandmarkt. Dies
alles und noch viel mehr...
- Stuttgarter Nachrichten: Kommentar zu von der Leyen in Afghanistan Stuttgart (ots) - Von der Leyen steht gelegentlich im Verdacht,
sich etwas übereifrig in Szene zu setzen. Bei ihrem Blitzbesuch in
Afghanistan muss man sie gegen diese Kritik in Schutz nehmen. Es war
reine Routine. Von einer Verteidigungsministerin wird schlicht
erwartet, dass sie sich zu Weihnachten bei der Truppe in Afghanistan
blicken lässt. Wenn von der Leyen weggeblieben wäre und es vorgezogen
hätte, im trauten Heim Weihnachten zu feiern, wäre sie angeeckt. Zu
Recht übrigens: In Afghanistan riskieren Hunderte von deutschen
Soldaten mehr...
- Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Chodorkowski Bielefeld (ots) - Michail Chodorkowski war kein Waisenknabe, als
er am 25. Oktober 2003 aus einem Privatflugzeug geholt wurde und für
zehn Jahre in Russlands Gulag verschwand. Am Freitag war der
50-Jährige ein anderer Mensch, als er in St. Petersburg einen
deutschen Privatjet bestieg, »und die Wachmannschaften zurücktraten«.
Eindrucksvoll hat der einstige Yukos-Chef diese Szene gestern in
Berlin beschrieben. Frei fühlte er sich erst, als er im Westen
landete.
Zugleich definierte er seine künftige Rolle gegenüber Wladimir
Putin. mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|