Westfalen-Blatt: Historiker Hans-Ulrich Wehler: Militärischer Konflikt auf dem Balkan jederzeit möglich - Erster Weltkrieg wäre vermeidbar gewesen
Geschrieben am 10-01-2014 |
Bielefeld (ots) - Der bedeutende Historiker Hans-Ulrich Wehler
(82) aus Bielefeld hält auch 100 Jahre nach Ausbruch des Ersten
Weltkriegs einen militärischen Konflikt auf dem Balkan für möglich.
"Bei Serbien und dem Kosovo bin ich hyperskeptisch. Die Serben
spielten im Vorfeld des Ersten Weltkriegs eine schlechte Rolle. Sie
haben ein Staatsgebilde hinterlassen, das völlig zerrüttet ist. Die
Drohgebärde, das Kosovo nicht anzuerkennen, bewegt sich immer
haarscharf am Rande des Konfliktes. Den Serben traue ich jederzeit
zu, dass sie mit geheimen Milizen die Serben im Kosovo in
Bosnien-Herzegowina unterstützen", sagte Wehler dem Bielefelder
WESTFALEN-BLATT (Samstagsausgabe).
"Das sind arge Vermutungen, aber beim nächsten Konflikt darf
Europa nicht auf einen Mann wie seinerzeit Bill Clinton warten,
sondern muss selbst schnell militärisch eingreifen", so der
renommierte Historiker weiter. Der Erste Weltkrieg wäre vermeidbar
gewesen, wenn sich die Großmächte während der Juli-Krise 1914 besser
verständigt hätten.
"Der damalige Reichskanzler Theobald von Bethmann Hollweg hätte
zum Beispiel den britischen Außenminister Edward Grey kontaktieren
können, um an die gemeinsame Schlichtung der beiden Balkankriege zu
erinnern", meint Wehler, denn der Mord an dem österreichischen
Thronfolger war kein Grund für einen Krieg zwischen Großmächten.
Außerdem hätte Kaiser Wilhelm II. seinem Vetter, dem russischen
Zaren, eine Regelung vorschlagen und von der Teilmobilmachung
abhalten können.
"Bis auf die letzten Tage während der Juli-Krise 1914 war die die
Phase vor dem Kriegsausbruch nicht so zugespitzt, als er hätte nicht
vermieden können. Das ist ja das Schreckliche", so Wehler.
Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
505681
weitere Artikel:
- Westfalenpost: Zeit für die Wahrheit
Von Monika Willer Hagen (ots) - Fahrlässig, unverantwortlich: Das sind nur die
höflichen Stichworte, mit denen man das Verhalten von
Verwaltungsspitze und Politik gegenüber dem Theater Hagen und seinen
Beschäftigten beschreiben muss. Hier wird ein Haus, das unter
schwierigen Bedingungen hervorragend funktioniert, seit Jahren mit
Vorsatz beschädigt. Der positive Imagegewinn, den die Hagener Bühne
für die Stadt erspielt, ist mit Geld gar nicht zu beziffern. Und das
wissen die Stadtväter auch. Allerdings wollen sie keine Verantwortung
für die Demontage mehr...
- Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar
Islamistischer Extremismus
Leichtes Spiel
BERNHARD HÄNEL Bielefeld (ots) - Der islamistische Extremismus ist vom östlichen
Mittelmeer bis hin zum Persischen Golf auf dem Vormarsch. Er zerstört
eine blühende Region und beraubt Hunderttausende Menschen ihrer
Heimat. Rat- und hilflos schaut der Westen zu, wohlwissend, dass
viele der Ursachen zurückgehen auf seine Politik im letzten
Jahrhundert ebenso wie in unseren Tagen. Franzosen und Briten teilten
die Region unter sich auf, als das Osmanische Reich in sein Ende
taumelte. Sie schufen Kunststaaten wie den Irak und den Libanon,
etablierten mehr...
- Westfalenpost: Zeit für die Wahrheit
Von Monika Willer Hagen (ots) - Fahrlässig, unverantwortlich: Das sind nur die
höflichen Stichworte, mit denen man das Verhalten von
Verwaltungsspitze und Politik gegenüber dem Theater Hagen und seinen
Beschäftigten beschreiben muss. Hier wird ein Haus, das unter
schwierigen Bedingungen hervorragend funktioniert, seit Jahren mit
Vorsatz beschädigt. Der positive Imagegewinn, den die Hagener Bühne
für die Stadt erspielt, ist mit Geld gar nicht zu beziffern. Und das
wissen die Stadtväter auch. Allerdings wollen sie keine Verantwortung
für die Demontage mehr...
- Westdeutsche Zeitung: Wirbel um EU-Empfehlung zu Hartz IV für Zuwanderer - Steilvorlage aus Brüssel
Ein Kommentar von Stefan Vetter Düsseldorf (ots) - Deutschland ist ein ausländerfreundliches Land.
Mehr als zwei Drittel der Bundesbürger begrüßen nach einer Umfrage,
dass qualifizierte Arbeitskräfte aus anderen Staaten zu uns kommen.
Die Ansicht, wonach Deutschland kein Einwanderungsland sei, hat
längst ausgedient. Ungefähr genauso viele Bundesbürger, nämlich 70
Prozent, sagen aber auch, dass Zuwanderer, die sich nicht um einen
Job bemühen, unser Land wieder verlassen sollten.
Das eine erwächst aus dem anderen. Denn warum sollte ein
Nicht-Deutscher, - sofern mehr...
- Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Sozialhilfe für EU-Zuwanderer Bielefeld (ots) - Wenn man es nicht besser wüsste, könnte man auf
den Gedanken kommen, dass die europakritische Partei AfD die
EU-Kommission unterwandert habe. Was dieser Tage zum sensiblen
Zuwanderungsthema aus Brüssel kommt, ist Munition für den
Europawahlkampf - für die Gegner der europäischen Idee. Sollte die
EU-Kommission in einer Stellungnahme an den Europäischen Gerichtshof
tatsächlich gefordert haben, Deutschland dürfe arbeitslose Zuwanderer
aus anderen EU-Staaten (gemeint sind Rumänien und Bulgaren) nicht
generell von Hartz mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|