Westfalenpost: Wettrüsten / Kommentar von Wilfried Goebels zur NRW-Kriminalitätsstatistik
Geschrieben am 17-01-2014 |
Hagen (ots) - In der digitalen Welt wird die Bekämpfung der
Kriminalität zum Wettlauf mit der Zeit. Nicht selten nutzen die Täter
neueste Technologien und verfügen über das nötige technische Know
how, um die Strafverfolger alt aussehen zu lassen. Klassische
Betrugstaten werden ins Internet verlagert, die Konkurrenz greift
nach geheimen Firmendaten und die Mafia hat die digitale
Schutzgelderpressung als neues Geschäftsmodell ausgemacht. Die
Behörden müssen technisch, personell und schnell aufrüsten, wenn sie
mithalten wollen. Die Gefahren im Netz werden unterschätzt, die
Sonderdezernate der Staatsanwaltschaften sind überfordert. Auch die
neue Zentralstelle ZAC wird die kriminellen Cyber-Profis kaum stoppen
können. Der Schlüssel liegt beim Verbraucher: Nur wenn der seine
Kreditkarte vorsichtig einsetzt, Lockangebote abklopft und beim
Online-Banking die Sicherheitsregeln befolgt, kann die
Internet-Kriminalität eingedämmt werden. Die Industrie hat ihre
Budgets für IT-Sicherheit inzwischen massiv aufgestockt und die
Gefahren durch neugierige Konkurrenten erkannt. Ob der Schutz aber
wirklich sicher ist, weiß niemand. Die Täter sind innovativ, anonym
und verschlüsseln ihre Angriffe. Justizminister Kutschaty rechnet mit
dem weiteren Anstieg der Cyber-Kriminalität. Er dürfte Recht
behalten.
Pressekontakt:
Westfalenpost
Redaktion
Telefon: 02331/9174160
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