Pflegekammer in Rheinland-Pfalz: Repräsentative Umfrage fehlt bislang / bpa fordert Studie nach wissenschaftlichen Regeln
Geschrieben am 05-03-2014 |
Mainz (ots) - In einem aktuellen Youtube-Video verkündet der
rheinland-pfälzische Gesundheitsminister, Alexander Schweitzer, dass
die Aktivitäten zur Einrichtung einer Pflegekammer im Land nun Fahrt
aufnehmen werden. Begründet wird dieser Schritt mit dem
"Abstimmungsergebnis" der Pflegekräfte. Die Abstimmung wurde im
Rahmen einer umfrageähnlichen Aktion vom Deutschen Institut für
angewandte Pflegeforschung durchgeführt.
Bernd Meurer, Präsident des Bundesverbands privater Anbieter
sozialer Dienste e. V. (bpa) und gleichzeitig Vorsitzender des
Verbandes in Rheinland-Pfalz, sieht jedoch in der Erhebung keine
Basis für weitere Schritte auf dem Weg zur Pflegekammer. "Das
Ergebnis einer gutachterlichen Bewertung der Umfrage des Deutschen
Instituts für angewandte Pflegeforschung durch den Meinungsforscher
Dr. Helmut Jung ist, dass es sich bei der durchgeführten Untersuchung
nicht um eine repräsentative Befragung nach den Regeln und mit
Mitteln der empirischen Sozialforschung handelt", erläutert Meurer.
Laut Jung konnten nach einer aufwendigen Informationskampagne und
einem komplizierten Registrierungsverfahren nur autorisierte Personen
postalisch oder online über die Einrichtung einer Pflegekammer
abstimmen. Damit nahmen nach monatelanger Kampagnentätigkeit im
Wesentlichen nur für die Abstimmung registrierte und somit im Prinzip
überwiegend vom Kammerkonzept überzeugte Personen an der Umfrage
teil. Durch die Kampagne nicht überzeugte Personen dürften sich
hingegen eher nur in Ausnahmefällen der Anmeldung unterzogen haben,
um ihre Ablehnung zu bekunden. Zur Autorisierung für die Umfrage
mussten Angehörige der Pflegeberufe sowie Schülerinnen und Schüler
zuerst bei der Befragungs- und Registrierungsstelle (BRS) Anträge
stellen. Zur Registrierung war neben einem Antrag mit
personenbezogenen Daten die Berufsurkunde beziehungsweise das
Abschlusszeugnis notwendig und eine Bescheinigung des Arbeitgebers
beziehungsweise der Ausbildungsstätte. Im Falle von Selbstständigkeit
oder Berentung musste eine entsprechende Selbsterklärung ausgefüllt,
unterschrieben und an die BRS gesandt werden. "Gegen diesen
bürokratischen Hochseilakt ist die Teilnahme an der Bundestagswahl
ein Frühlingsspaziergang", so Jung.
Wegen dieser Vorselektion von Befürwortern nach einer einseitigen
Werbekampagne für eine Pflegekammer nahmen von den rund 44.500 in
Rheinland-Pfalz in der Pflege Tätigen nur 7.033 Personen an der
Abstimmung teil. Bezogen auf die Grundgesamtheit wurden am Ende
deshalb nur zwölf Prozent von der Kampagne erreicht und überzeugt.
bpa: Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e. V.
(bpa) bildet mit 8.000 aktiven Mitgliedseinrichtungen, davon fast 400
in Rheinland-Pfalz, die größte Interessenvertretung privater Anbieter
sozialer Dienstleistungen in Deutschland. Einrichtungen der
ambulanten und (teil-)stationären Pflege, der Behindertenhilfe und
der Kinder- und Jugendhilfe in privater Trägerschaft sind im bpa
organisiert. Die Mitglieder des bpa tragen die Verantwortung für rund
245.000 Arbeitsplätze und circa 18.900 Ausbildungsplätze. Das
investierte Kapital liegt bei etwa 19,4 Milliarden Euro.
Pressekontakt:
Jutta Schier, bpa-Landesbeauftragte, Tel.: (06131) 88 03 20,
www.bpa.de
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