EU-Kommission präsentiert Entwurf einer neuen EU-Öko-Verordnung / Kommission schafft neue Hürden für Bio-Bauern
Geschrieben am 25-03-2014 |
Mainz (ots) - Heute hat die EU-Kommission ihren Entwurf zur
Revision der EU-Öko-Verordnung vorgelegt. Sie will
Entwicklungshemmnisse beseitigen, das hohe Verbrauchervertrauen
sichern und für einen fairen Wettbewerb sorgen. "Diese Ziele
unterstützen wir. Auch dass die Kommission künftig eine
Gesamtbetriebsumstellung vorschreiben will, geht in die richtige
Richtung. "Trotzdem darf die Verordnung in dieser Form nicht in Kraft
treten", sagt Jan Plagge, Präsident von Bioland. Denn in Zukunft soll
es für Bio-Lebensmittel eigene und besonders scharfe Grenzwerte für
Pestizide, GVO und andere unerwünschte Stoffe geben.
Bio-Bauern verwenden keine chemisch-synthetischen
Pflanzenschutzmittel, genau so wenig wie gentechnisch veränderte
Sorten. Die gesamte Bio-Branche unternimmt enorme Anstrengungen,
damit Bio-Produkte während des Anbaus, des Transports und der
Verarbeitung nicht von außen verunreinigt werden. Deshalb enthalten
die allermeisten Bio-Lebensmittel keine oder nur minimale Rückstände.
Trotz aller Sorgfalt lässt sich aber nicht jede Kontamination
vermeiden.
Nun will die Kommission den Bio-Bauern große zusätzliche Kosten
und Risiken aufbürden. "Damit werden die Falschen bestraft und zwar
ausgerechnet diejenigen, die mehr für Trinkwasser- und Bodenschutz
tun", sagt Plagge. "Bio-Bauern wirtschaften nicht unter einer
Glasglocke." Durch Abdrift von konventionellen Nachbarfeldern aber
auch über Wind und Regen gelangen Pestizide und andere Rückstände
auch über längere Strecken auf Bio-Ware.
Anstatt die Bio-Branche mit besonders scharfen Grenzwerten und
teuren Analysen noch weiterer zu belasten, fordert Bioland, die
Agro-Gentechnik auf den Äckern grundsätzlich zu verbieten. Zudem
müssen die Vorschriften zur Zulassung und zum Einsatz von Pestiziden
so ausgestaltet werden, dass eine Kontamination von Bio-Produkten
ausgeschlossen ist. "Die EU-Kommission muss das Verursacherprinzip
anwenden, anstatt der Bio-Branche Knüppel zwischen die Beine zu
werfen", so Plagge.
Würde der Vorschlag der Kommission umgesetzt, könnten gerade viele
kleine und vielfältige Bio-Betriebe das Risiko nicht mehr tragen. Die
Folge: Bio-Produkte werden knapp und teurer. Schon heute ist die
Nachfrage größer als das Angebot. Das Verhältnis würde sich weiter
verschlechtern. Verbraucher wollen aber mehr Bio, vor allem aus der
Region. "Die Vorschläge der EU-Kommission bremsen Bio aus. Wir
erwarten von der Bundesregierung, dass sie sich in den nun
beginnenden Verhandlungen für eine praktikablen Rechtsrahmen
einsetzt, und zwar so, das Bio in Deutschland und Europa weiter
wachsen kann", fordert Plagge.
Pressekontakt:
Bioland Bundesverband
Kaiserstr. 18, 55116 Mainz
Pressestelle, Gerald Wehde
Tel.: 0 61 31 / 23 97 9 - 20, Fax: 0 61 31 / 23 97 9 - 27
presse@bioland.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
518967
weitere Artikel:
- 100 Tage große Koalition: Statt Aufbruch nur Stillstand Berlin (ots) - "Die Große Koalition kneift vor den großen
Zukunftsfragen unserer Gesellschaft", bilanziert der Sprecher der
Alternative für Deutschland, Bernd Lucke. "Politik wird weiter zu
Lasten künftiger Generationen betrieben. Gesellschaftspolitische
Perspektiven sehe ich überhaupt keine. Es ist erschreckend, wie wenig
diese Regierung liefert, aber auch wie wenig die Bevölkerung von der
Regierung zu erwarten scheint", so Lucke weiter.
"Die Energiewende belastet Wirtschaft und Haushalte. Gabriel fehlt
der Mut zu einem klaren mehr...
- Privatsphäre kontra Datensammelwut: Christian Lindner im Dialog mit Frederick Richter am 07. April in Düsseldorf Berlin (ots) - Mehr Überwachung und Datensammeln bringt mehr
Sicherheit - so behaupten zahlreiche Politiker. Christian Lindner,
Bundesvorsitzender der FDP, ist überzeugt, dass es rechtsstaatliche
Strukturen sind, die Sicherheit und Freiheit gleichermaßen schützen.
Inwieweit Aufklärung und Bildung einen sicheren Umgang mit
persönlichen Daten unterstützen, erläutert sein Gesprächspartner
Frederick Richter, Präsident der Stiftung Datenschutz. Diese und
weitere zentrale Fragestellungen, bspw. nach freiem Wettbewerb im
Internet, werden mehr...
- Wanderwitz/Lengsfeld: Finanzierung der Dauerausstellung "Friedliche Revolution 1989/90" gesichert Berlin (ots) - Die Staatsministerin für Kultur und Medien, Prof.
Monika Grütters, hat zugesagt, die Dauerausstellung der
Robert-Havemann-Gesellschaft zur Friedlichen Revolution 1989/1990 zu
fördern. Dazu erklären der kultur- und medienpolitische Sprecher der
CDU/CSU-Bundestagsfraktion Marco Wanderwitz und der zuständige
Berichterstatter Philipp Lengsfeld:
"Wir befürworten und unterstützen die Zusage der
Kulturstaatsministerin, die Dauerausstellung der
Robert-Havemann-Gesellschaft "Friedliche Revolution 1989/90"
finanziell mehr...
- Der Tagesspiegel: Vaterlandspartei: Russland will uns diskreditieren Berlin (ots) - Die Vaterlandspartei von Julia Timoschenko sieht in
der Veröffentlichung des Telefonats durch den russischen Geheimdienst
einen Versuch Moskaus, ihre Spitzenfrau zu diskreditieren. Natascha
Lysova, Pressesprecherin der Vaterlandspartei, sagte dem
"Tagesspiegel" (Mittwochausgabe): "Was wir da sehen, ist ein neuer
Versuch Julia Timoschenko zu diskreditieren." Es sei vollkommen klar,
dass der russische Geheimdienst FSB hinter der Abhörung stecke.
Inhaltliche Rückfragen richten Sie bitte an: Der Tagesspiegel,
Newsroom, mehr...
- neues deutschland: Hitzel-Abdelhamid: Brandenburg braucht Antidiskriminierungsgesetz Berlin (ots) - Es gibt "viele Einzelmaßnahmen, aber kein
schlüssiges Gesamtkonzept" gegen Rassismus in Brandenburg, sagt die
Antidiskriminierungsexpertin Nadja Hitzel-Abdelhamid im Interview mit
der Berlin erscheinenden Tageszeitung "neues deutschland"
(Mittwochausgabe). Die Mitarbeiterin der Beratungsstelle für Fälle
rassistischer Diskriminierung nennt Wohnungen, die »an Ausländer«
nicht vergeben würden sowie ungerechtfertigten Kontrollen durch
Polizeibeamte oder Kaufhausdetektive als Beispiele für Rassismus im
Alltag. Beim Umgang mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|