BDI-Präsident Grillo: Transatlantisches Abkommen muss Maßstab fürs 21. Jahrhundert setzen
Geschrieben am 27-03-2014 |
Berlin (ots) -
- Industrie legt neues Positionspapier zum Investitionsschutz vor
- Reformen für mehr Akzeptanz in der Öffentlichkeit
- Auf USA-Reise Werbung für mehr Exporte von US-Gas nach Europa
Der BDI legt erstmals ein Positionspapier zum internationalen
Investitionsschutz vor. "In einer starken EU können und müssen wir
uns engagieren, gemeinsam die Globalisierung zu gestalten. Es wäre
merkwürdig, wenn ausgerechnet die beiden führenden Märkte USA und EU
- im Gegensatz zu allen anderen Regionen - kein umfassendes
Freihandels- und Investitionsabkommen vereinbaren würden." Das sagte
BDI-Präsident Ulrich Grillo am Donnerstag in Berlin unmittelbar vor
einer Reise in die USA.
"Ich werde in den nächsten Tagen bei Gesprächen in den USA für
TTIP werben. Ich will klar machen, dass die deutsche Industrie ein
außerordentlich großes Interesse an ehrgeizigen Verhandlungen hat."
Dabei gehe es um den Umfang wie um das Tempo. "Zugleich werde ich in
Washington für die Ausweitung des Exports von US-Gas nach Europa
werben. Dies liegt in unserem ökonomischen und in unserem
geopolitischem Interesse."
Die Industrie brauche ein Abkommen, das Handel und Investitionen
fördert. "TTIP muss Maßstäbe für das 21. Jahrhundert setzen, indem es
Regeln und Standards neu entwickelt. Dabei darf es nicht zu einer
Absenkung von Verbraucher- oder Sicherheitsstandards kommen",
forderte Grillo. "'Made in Germany' ist weltweit ein Qualitätssiegel,
das nicht verwässert werden darf."
"Der Investitionsschutz ist für unsere Unternehmen von
herausragender Bedeutung", betonte der BDI-Präsident. Die öffentliche
Diskussion um den Investitionsschutz zeige den Bedarf, Themen zu
diskutieren und bestehende Regelungen kritisch zu hinterfragen, um
die Instrumente zu verbessern. "Viele nehmen Defizite im System wahr,
welche die Glaubwürdigkeit des TTIP insgesamt beschädigen. Daher
müssen wir die Akzeptanz erhöhen. Anders als viele Kritiker von TTIP
und Investitionsschutzabkommen will der BDI ein besseres und
reformiertes Investitionsschutzabkommen, das weiterhin Bestandteil
der Verhandlungen ist. Es ist realistisch, dass wir über den TTIP die
Blaupause für bessere Investitionsschutzabkommen schaffen, das dann
weltweit Nachahmer finden wird."
Das BDI-Positionspapier Schutz europäischer Investitionen im
Ausland können Sie unter folgendem Link abrufen:
http://www.bdi.eu/Publikationen-Flyer_18754.htm
Dies sind die zentralen BDI-Reformvorschläge im
Investitionsschutz:
1. Transparenz der Verfahren deutlich verbessern: regelmäßige
Information über Stand anhängiger Verfahren; Veröffentlichung der
Schiedsurteile unter Wahrung von Geschäftsgeheimnissen; transparente
Auswahl von Richtern, Zugang zu Anhörungen, Veröffentlichung von
Dokumenten (u.a. Klagebegründung, -erwiderung und Schiedsspruch)
2. Schutzmechanismus gegen ungerechtfertigte bzw. unseriöse Klagen
einführen: Anreiz für ungerechtfertigte Klagen senken, indem der
Prozessverlierer für die gesamten Prozesskosten aufkommt.
3. Alternative Formen der Streitbeilegung fördern (z.B. Mediation)
und einen Berufungsmechanismus schaffen
4. Zentrale Grundsätze präzise definieren, z.B. "indirekte
Enteignung" oder "faire und gerechte Behandlung", um die
Schiedsgerichte zu binden und Schiedssprüche berechenbarer zu machen.
5. Staatliche Souveränität und Regulierungshoheit ausdrücklich
sichern - Beispiel Umwelt-, Gesundheits-, Klima-, Verbraucherschutz
(politische Spielräume - policy space)
6. Ziel eines multinationalen Abkommens zum Schutz
grenzüberschreitender Investitionen weiterverfolgen - Leitlinien in
internationalen Gesprächen entwickeln und auf die WTO-Agenda setzen;
TTIP kann hier wichtige Impulse liefern.
Pressekontakt:
BDI Bundesverband der Dt. Industrie
Presse und Öffentlichkeitsarbeit
Breite Straße 29
10178 Berlin
Tel.: 030 20 28 1450
Fax: 030 20 28 2450
Email: presse@bdi.eu
Internet: http://www.bdi.eu
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
519461
weitere Artikel:
- Das Generalsekretariat des EU-Rats beauftragt Steria mit dem Schutz der internen Kommunikationsnetze (FOTO) Paris (ots) -
Steria hat einen Rahmenvertrag mit dem Generalsekretariat des
Rates der Europäischen Union geschlossen. Ziel ist es, die
Kommunikationsnetze sowohl für den internen Informationsaustausch als
auch für den Austausch mit den Mitgliedstaaten zu modernisieren und
sicherer zu gestalten. Der Rahmenvertrag mit einem Auftragswert von 6
Millionen Euro hat eine Laufzeit von vier Jahren und ist zweimal um
jeweils zwölf Monate verlängerbar.
Steria, ein führender Anbieter IT-gestützter Business Services,
hat einen Rahmenvertrag mehr...
- Infotech Enterprises ändert seinen Namen in Cyient Hyderabad, Indien (ots) -
Die Firma Infotech Enterprises Limited (NSE:INFOTECENT) gibt heute
bekannt, dass ihr Vorstand einem Beschluss zugestimmt hat, der die
Änderung des Firmennamens in Cyient Limited vorsieht. Der Beschluss
wird jetzt den Aktionären zur brieflichen Zustimmung vorgelegt.
Außerdem sind weitere behördliche Genehmigungen einzuholen. Der
Genehmigungsprozess wird insgesamt voraussichtlich 30 Tage dauern.
"Seit 20 Jahren arbeiten wir zusammen mit unseren Kunden an
innovativen Lösungen für eine bessere Zukunft", mehr...
- Bitterer Beigeschmack / CIR-Studie und CSR-Test von Stiftung Warentest belegen prekäre Arbeitsbedingungen in der Produktion von O-Saft in Brasilien und fehlende Verantwortung von Aldi, Edeka & Co. Berlin (ots) -
Eine umfassende Recherche der entwicklungspolitischen Organisation
Christliche Initiative Romero (CIR) deckte bereits im Oktober 2013
massive Arbeitsrechtsverletzungen im Anbau von Orangen und in der
Herstellung von Orangensaft im Produktionsland Brasilien auf. Die
heute veröffentlichte Untersuchung der Stiftung Warentest mit Fokus
auf die Unternehmensverantwortung (CSR) der deutschen
Saft-AnbieterInnen von Aldi bis Pfanner belegt diese Ergebnisse
erneut. Nur bei einem Orangensaft bewertet die Stiftung Warentest mehr...
- Panasonic Waschmaschine NA-B48VG5: 50 Prozent sparsamer als A+++ / Exklusivmodell für deutsche Haushalte wäscht und spart extragründlich (FOTO) Hamburg (ots) -
Das Panasonic Waschmaschinensortiment bekommt einen neuen
Energiesparmeister. Ab April 2014 löst die NA-B48VG5 mit einem
nochmals gesenkten Energieverbrauch das 2013er-Exklusivmodell
NA-A48VG5 in der gehobenen Mittelklasse ab. Mit einem Jahresverbrauch
von nur 89 kWh bleibt das neue 8 kg-Modell sogar 50 Prozent unter den
Vorgaben der besten Energieeffizienzklasse A+++. So gründlich wie
beim Energiesparen ist die nur in Deutschland erhältliche NA-B48VG5
natürlich auch beim Waschen. Eine ganze Reihe intelligenter mehr...
- Contact Center ist Chef-Sache! Viele Initiativen zur Verbesserung der Customer Experience stecken jedoch noch in den Kinderschuhen (FOTO) Düsseldorf (ots) -
PAC und Damovo fordern dazu auf, den für die Verbesserung der
Customer Experience notwendigen Wandel der Contact Center zur
Chef-Sache zu machen. So wurden zwar viele Initiativen in diesem Feld
gestartet, aber bislang nur halbherzig und ohne ganzheitliche
Strategie umgesetzt. Dies bestätigt eine aktuelle Studie, die das
Analysten- und Beratungsunternehmen Pierre Audoin Consultants (PAC)
gemeinsam mit Damovo durchgeführt hat. Für die Studie wurden mehr als
70 Contact Center-Entscheider und Verantwortliche aus mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|