Thüringische Landeszeitung: Saufen ist jugendlich / Kommentar von Patrick Krug zum anhaltenden Komasaufen unter Jugendlichen in Deutschland
Geschrieben am 08-04-2014 |
Weimar (ots) - Konterbier statt Katerstimmung, werden sich
zahlreiche Jugendliche ob der jüngsten Nachricht denken, dass das
Komasaufen nach wie vor im Trend liegt. Denn Komasaufen ist Protest.
Und Protest ist jugendlich. Jugendlich ist auch, jede Menge Spaß zu
haben, das erste Mal verliebt zu sein, sich zu behaupten und
unabhängig sein zu wollen. Alles Dinge, die die Werbung für
alkoholische Getränke aufgreift und damit offenbar besonders auf das
junge Publikum abzielt.
Wenn sich Jugendliche zum Komasaufen entscheiden, tun sie das
unbewusst. Zumindest in Bezug auf die Werbung. Bewusstes Komasaufen
geschieht hingegen aus Protest. Aus Protest gegen gesellschaftliche
Zwänge, gegen den Alltag, gegen das Normale, das Erwartbare.
Normal und erwartbar sind auch die Aussagen der Drogenbeauftragten
der Bundesregierung à la "wir brauchen bessere Prävention und
gesellschaftliches Umdenken". Da gähnt die Jugend, protestiert und
trinkt zum Munterwerden'nen Wodka-Energy.
Solange die Alkohol-Industrie weiter fleißig für sorgenfreies
High-Life wirbt, wird das auch so bleiben. Und solange die
"Erwachsenen" weiter so empört über die Jugend sind, ist das eine Art
Generationenkonflikt. Und der löst ebenfalls Protest aus.
Pressekontakt:
Thüringische Landeszeitung
Chef vom Dienst
Norbert Block
Telefon: 03643 206 420
Fax: 03643 206 422
cvd@tlz.de
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